„Gemeinsam wollen wir unserem übergeordneten Ziel, der offiziellen Anerkennung als EU-Makroregion, nun einen Schritt näherkommen.“
NAAN: Gemeinsames Bekenntnis zur Alpen-Adria-Region in Brüssel
Um die wirtschaftliche Entwicklung des Alpen-Adria-Raumes grenzüberschreitend zu forcieren, braucht es entsprechende Rahmenbedingungen seitens der EU. Unter der Leitung von Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl absolvierte eine hochrangige Delegation des transnationalen Netzwerks NAAN (New Alpe Adria Network of Chambers) einen Besuch in Brüssel und positionierte gemeinsam ihre Anliegen.
„One Voice for Alpe-Adria“
Das NAAN- Netzwerk wurde 2007 gegründet und besteht mittlerweile aus zehn Wirtschafts- und Handwerkskammern in Kärnten, der Steiermark, Slowenien, Kroatien, dem Veneto, Friaul-Julisch Venetien und Südtirol. Gemeinsam erhob man kürzlich in Brüssel die Stimme für knapp eine Million Unternehmen in vier Ländern mit nahezu zehn Millionen Menschen. Die Intensivierung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, die Entwicklung von transnationalen Verkehrsachsen sowie der Bürokratieabbau auf EU-Ebene zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit waren Kernthemen.
„Gemeinsam wollen wir unserem übergeordneten Ziel, der offiziellen Anerkennung als EU-Makroregion, nun einen Schritt näherkommen“, bekräftigte NAAN-Vorsitzender Jürgen Mandl im Rahmen eines Pressegesprächs im AT 60, dem Haus der österreichischen Wirtschaft, gemeinsam mit Massimiliano Ciarrocchi (Vizepräsident Handelskammer Venezia Giulia - Trieste Gorizia), Alessandro Tollon (Vorstandsmitglied Handelskammer Pordenone-Udine), Luca Filippi (Vizegeneralsekretär Handelskammer Bozen), Violeta Jelić (Generalsekretärin Handwerkskammer Kroatien), Nina Vrabelj (Direktorin Industrie- und Handelskammer Oberkrain), Danijel Lampergar (Generaldirektor Handwerks- und Kleinunternehmerkammer Slowenien), Karl-Heinz Dernoscheg (Direktor WKO Steiermark) und Meinrad Höfferer (Direktor WK Kärnten).
Powering Europe from the Regions
Mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn im Dezember werden vielfältige Impulse erwartet. „Für mich endet die Koralmbahn nicht in Klagenfurt oder Villach. Die Jahrhundertchance wird definitiv über Kärnten und die Steiermark hinaus - im gesamten Alpen-Adria-Raum – strahlen“, so Mandl. Um diese Effekte auszuweiten, sei es unerlässlich, die anhaltende Entwicklung fortzusetzen. Infrastruktur bilde das Rückgrat der NAAN-Region, welche mit Koper, Rijeka, Pula, Triest und Venedig zudem fünf Häfen beheimatet.
Die grenzüberschreitende Kooperation der Regionen und Länder im Alpen-Adria-Raum ist historisch bedingt und fußt auf einer langen Tradition. Mit Hilfe von EU-Fördermitteln will das NAAN-Netzwerk diese in Zukunft gezielt vertiefen. Derzeit fehlen noch die entsprechenden Rahmenbedingungen seitens der EU, um neben der Möglichkeit bilateraler Interreg-Projekte vor allem gemeinsame grenzüberschreitende Projekte zwischen drei oder mehr Ländern zu realisieren.
„Die NAAN-Region hat das Potenzial, zu einem Vorzeigebeispiel in Europa zu werden.“
Neuer EU-Haushalt 2028+
Um die transnationale Zusammenarbeit speziell in den Grenzregionen voranzutreiben, plant man in der EU nachzuschärfen. In Zeiten globaler Unsicherheit sei die Stärkung des EU-Binnenmarktes ein wesentlicher Faktor. Laut Moray Gilland, Referatsleiter für Makroregionen und interregionale Zusammenarbeit in der Europäischen Kommission, soll in der neuen EU-Förderperiode (2028-2034) ein Fokus in diese Richtung gesetzt werden. Im Sommer 2025 sollen die Budgets verhandelt werden.
Ökonom Martin Wagner (AAU Klagenfurt) sieht aufgrund der Vielfalt des Alpen-Adria-Raumes und des Kooperationswillens der Wirtschafts- und Handwerkskammern große Chancen: „Die NAAN-Region hat das Potenzial, zu einem Vorzeigebeispiel in Europa zu werden.“
Neben einem Pressegesprächs im AT60, dem Haus der österreichischen Wirtschaft in Brüssel, standen u a. auch ein Besuch in der Europäischen Kommission bei EU-Kommissar Magnus Brunner sowie im Europäischen Parlament auf dem Programm. ©WKK/ Schöndorfer, advantage Media/ Plimon
NAAN: Gemeinsame Stimme für fast eine Million Unternehmen im Alpen-Adria-Raum
NAAN (New Alpe Adria Network of Chambers) ist ein transnationales Netzwerk, das aktuell 850.000 Unternehmen in vier Ländern mit einem Markt von neun Mio. Menschen im Alpen-Adria-Raum repräsentiert. Der Zusammenschluss von mittlerweile zehn Wirtschafts- und Handwerkskammern aus Österreich, Italien, Slowenien und Kroatien fungiert als gemeinsame Stimme. Den Vorsitz hält aktuell Kärntens Wirtschaftskammer Präsident Jürgen Mandl.