Nachhaltige Energieversorgung als Standortfaktor
Kelag Energie & Wärme und Kärntnermilch forcieren ihre Zusammenarbeit: Mit dem Biomasse-Heizwerk am Standort der Kärntnermilch in Spittal entsteht ein Vorzeigeprojekt, das sowohl Synergieeffekte für die Unternehmen, aber auch die Region Spittal mit sich bringt. Ziel ist es, den gesamten Bedarf an Prozessdampf der Kärntnermilch umweltfreundlich abzudecken. Gleichzeitig wird auch einen Teil der Wärme in das Fernwärmenetz Spittal an der Drau eingespeist.
Raus aus Erdgas
Die Produktion der hochwertigen Milch- und Käsespezialitäten erfordert jährlich rund 13,5 Gigawattstunden an Dampf, der derzeit mit Erdgas am Standort selbst erzeugt wird. „Um die Produktionsprozesse zu dekarbonisieren, soll dieser fossile Energieträger zukünftig vollständig durch Biomasse ersetzt werden“, erklärt Helmut Petschar, Geschäftsführer der Kärntnermilch.
Für die Errichtung des Biomasse-Heizwerks werden in den nächsten drei Jahren rund 14 Mio. Euro in die neue Anlage investiert, davon gehen rund 4 Mio. Euro in den Fernwärmeausbau. Das neue Biomasse-Heizwerk mit einer Leistung von 5,0 Megawatt thermisch wird auf dem Grundstück der Kärntnermilch errichtet und soll den gesamten Dampfbedarf des Unternehmens abdecken. „Wärme wird auch ins Fernwärmenetz der Stadt Spittal an der Drau eingespeist, das von der Kelag Energie & Wärme seit dem Jahr 2013/2014 erfolgreich betrieben wird“, erklärt Adolf Melcher, Sprecher der Geschäftsführung Kelag Energie & Wärme. „Die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen bedeutet für uns nicht nur ein Ausstieg aus fossilen Energieträgern, sondern auch eine Stärkung der regionalen Wertschöpfung durch die Nutzung von Biomasse“, betont Petschar.
Gelebte Energiewende
Die Kärntnermilch hat bereits Photovoltaikanlagen auf den Dächern und Freiflächen des Molkereigeländes installiert, die ebenfalls von der Kelag Energie & Wärme betrieben werden. „Die Kooperation zwischen der Kelag Energie & Wärme und Kärntnermilch zeigt eindrucksvoll, wie Dekarbonisierung in der Industrie erfolgreich umgesetzt werden kann. Dieses Projekt ist ein entscheidender Schritt für die Energiewende und zeigt einen innovativen Weg aus der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Gas auf“, betont Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag.
Generationenübergreifende Investition
Auch Energiereferent Landesrat Sebastian Schuschnig gratuliert zur Zusammenarbeit und bekräftigt, dass „die Energiewende nur gemeinsam gelingen kann und dass dazu innovative Projekte, wie das neue Biomasse-Heizwerk der Kärntnermilch, erfolgsentscheidend sind. Dieses Projekt ist ein Vorzeigebeispiel dafür, wie eine möglichst regionale und unabhängige Energieversorgung erreicht und gleichzeitig die Wertschöpfung in der Region gesichert werden kann.“
Das Biomasse-Dampfheizwerk befindet sich in der finalen Phase zur Einreichung und Detailplanung und soll 2025 in Bau gehen. Die Umsetzung des Projekts wird für die Kärntnermilch nicht nur eine CO₂-Ersparnis von rund 3.200 Tonnen pro Jahr bringen, sondern ist gleichzeitig auch eine Investitionsentscheidung für die nächste Generation.