„Mit dem Ausbau des Lakeside Parks decken wir nicht nur den Bedarf an einer hochmodernen Arbeitsumgebung, sondern legen besonderes Augenmerk auf eine nachhaltige Bauweise.“
Nachhaltiges Bauen: Lakeside Park setzt auf Klimaraum-Konzept
Im Klagenfurter Lakeside Science & Technology Park wird derzeit nahe dem Natura-2000-Gebiet ein modernes Open-Space-Büro- und Forschungsgebäude in zukunftsträchtiger Bauweise errichtet. Es ist Teil der nächsten Ausbaustufe und wird Start-ups sowie kleinen und mittleren Unternehmen bald die optimalen Bedingungen bieten, um innovative Geschäftsfelder zu entwickeln und interdisziplinäre Kooperationen zu fördern. Das Gebäude wird einerseits die energetischen Potenziale und Technologien des Parks optimal nutzen und gleichzeitig wertvolle Betriebsdaten für künftige Forschungsprojekte bereitstellen. Das Vorzeigeprojekt im Sinne der grünen und nachhaltigen Transformation soll im Laufe des Jahres 2025 fertiggestellt werden.
Einsatz von CO2-reduziertem Zement
Als Leuchtturmprojekt des Forschungsprogramms "Stadt der Zukunft" verknüpft das neue Gebäude Innovationen in verschiedensten Bereichen – von Energieeffizienz über die Nutzung erneuerbarer Energieträger bis hin zur Behaglichkeit für die Nutzer:innen; gleichzeitig integriert es Technologien wie die Bauteilaktivierung, durch die das Gebäude als Speicher für die Energienetze bzw. für lokale erneuerbare Energie fungiert.
Auch bei den Materialien wird auf Innovation und Klimaschutz gesetzt: Zum Einsatz kommt ein CO2-reduzierter Zement der Sorte CEM II/C aus dem Hause Alpacem, der von umfangreichen betontechnologischen Untersuchungen begleitet wurde. Für das in Entwicklung befindliche Klimaraum-Konzept stehen durch das neue Gebäude ab 2025 rund 300 m² zur Verfügung.
Kopplung an digitalen Zwilling
Ziel ist es, einerseits den Klimaraum für verschiedene Nutzungen – als Büro, Forschungslabor mit Veranstaltungsräumen, Begegnungsraum und Besprechungszonen – zu planen und zu bauen. Zusätzlich soll ein auch auf andere Projekte anwendbares Klimaraum-Konzept auf Basis von Bauteilaktivierung und Kopplung an einen sogenannten »Digitalen Zwilling« entwickelt und beispielhaft umgesetzt werden. Dieser „Digitale Zwilling“ ist eine digitale 3D-Plattform, die alle relevanten Informationen der Anlage zentral verwaltet – und das bereits Schritt für Schritt von der Planung über den Bau bis hin zum finalen Betrieb des Gebäudes.
Wichtige Komponenten sind auch eine entsprechende Sensortechnik und das dazugehörige Monitoring-System. Ergänzend werden bestehende Energiequellen vor Ort, Erdwärme und Sonnenenergie, genutzt. Die Bauteilaktivierung soll über eine Wärmepumpe so gesteuert werden, dass das Gebäude zur Gänze CO₂-frei geheizt und gekühlt werden kann. Unterstützt wird die Umsetzung des Klimaraum-Konzepts durch sogenanntes „Building Information Modeling“ (BIM) – ein intelligentes Gebäudedatenmodell, das für alle Projektbeteiligten zu jedem Zeitpunkt des Baufortschritts, aber auch den Nutzer:innen im täglichen Betrieb zugänglich ist.
„Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus Forschungsprojekten wie bei Build4Climate im Lakeside Park schaffen einen bedeutenden Mehrwert für Forscher:innen und zukünftige Anwender:innen.“
Forschungsprojekt "Build4Climate"
Nach dem Spatenstich Mitte April dieses Jahres wurde mittlerweile das erste Stockwerk im Rohbau fertiggestellt, wo die Forschungsinhalte getestet und umgesetzt werden. Als nächste Schritte sind der Ausbau des Demonstrationsbereichs im Kindergarten, der Einbau der Sensoren und der Regelungstechnik sowie die Erweiterung des intelligenten Gebäudemodells vorgesehen. Das Projekt wird unter dem Titel „Build4Climate“ als Demonstrationsgebäude des Forschungsprogramms „Stadt der Zukunft“ von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft gefördert.
Gerhard Oswald, Leiter des Forschungsprojekts, fasst zusammen: „Das Programm ‘Stadt der Zukunft’ hat das Ziel, die Klimaneutralität in Städten zu erreichen und diesen Prozess maßgeblich zu beschleunigen. Neben den Forschungsprojekten ist ein effektives und unterstützendes Programm- und Themenmanagement erforderlich. Dieses entwickelt Konzepte, Technologien und Lösungen für zukünftige Städte und Stadtquartiere. Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus Forschungsprojekten wie hier bei Build4Climate im Lakeside Science & Technology Park Klagenfurt schaffen einen bedeutenden Mehrwert für Forscher:innen und zukünftige Anwender:innen.“
"Durch den Einsatz modernster Technologien gestalten wir dieses Gebäude nicht nur als Arbeitsraum, sondern als Forschungsplattform für die Gebäude der Zukunft."
Raum für Innovation schaffen
„Mit diesem Projekt setzen wir einen weiteren bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen und energieeffizienten Zukunft im Gebäudebereich. Die Zukunft des Bauens liegt in der Digitalisierung, der Verwendung von CO₂-reduziertem Zement für Beton, der Bauteilaktivierung sowie der Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Diese Innovationen sind entscheidend für die Realisierung nachhaltiger und effizienter Bauprojekte. Im Klagenfurter Lakeside Science & Technology Park demonstrieren wir, wie dies erfolgreich umgesetzt werden kann. Mit dem neuen Open-Space-Forschungs- und Bürogebäude setzen wir nicht nur auf modernste Technologien und erneuerbare Energien, sondern schaffen auch einen Raum für Innovation und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Wir sind stolz darauf, Teil dieses Leuchtturmprojekts zu sein,“ freut sich Christoph Moser, Projektleiter bei AEE INTEC.
Zeichen für Zukunftsfähigkeit Kärntens
Markus Hornböck, Geschäftsführer der BABEG Kärntner Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsgesellschaft, ist überzeugt: „Mit diesem neuen Gebäude im Lakeside Science & Technology Park setzen wir ein klares Zeichen für die Zukunftsfähigkeit Kärntens als Innovationsstandort. Das Leuchtturmprojekt des Klimaraum-Konzepts demonstriert unsere Kompetenz im Bereich erneuerbarer Energien und nachhaltiger Technologie. Besonders wichtig ist uns dabei, dass wir eine Umgebung schaffen, die Start-ups und KMUs optimale Voraussetzungen für innovative Entwicklungen und interdisziplinäre Zusammenarbeit bietet. Durch den Einsatz modernster Technologien gestalten wir dieses Gebäude nicht nur als Arbeitsraum, sondern als Forschungsplattform für die Gebäude der Zukunft. So stärken wir den Innovationsraum Kärnten und tragen zugleich zu einer nachhaltigeren Entwicklung bei.“
„Die Zukunft des Bauens liegt in der Digitalisierung, der Verwendung von CO₂-reduziertem Zement für Beton, der Bauteilaktivierung sowie der Nutzung erneuerbarer Energiequellen.“
Nachhaltige Bauweise im Fokus
Bernhard Lamprecht, Geschäftsführer des Lakeside Science & Technology Park, resümiert: „Mit dem Ausbau des Lakeside Parks decken wir nicht nur den Bedarf an einer hochmodernen Arbeitsumgebung, sondern legen ein besonderes Augenmerk auf eine nachhaltige Bauweise. Auf unserem Weg zum CO₂ -neutralen Park setzen wir bei den neuen Gebäuden unter anderem teilweise auf CO₂-reduzierten Beton. Als Bildungs- und Forschungshub sehen wir unsere Aufgabe auch darin auch einen Beitrag zur Forschung sowohl in der nachhaltigen Gebäudeerrichtung als auch des Gebäudebetriebs beizutragen. Neben den bautechnischen Maßnahmen und den forschungsrelevanten Auswertungen aus der Mess- und Regeltechnik zur Regulierung des Gebäudes wird dieses mit einer Photovoltaikanlage und einem modernen Heiz- und Kühlsystem über Tiefensonden ausgestattet. Darüber hinaus streben wir eine Klimaaktiv-Zertifizierung an, um unsere Bemühungen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu untermauern.“
Kürzlich wurden die Schlüsselaspekte des neuen Büro- und Forschungsgebäudes im Lakeside Park in Klagenfurt vorgestellt. © Alpacem