Nachhaltigkeit als Chance für die Kärntner Unternehmen
Wo Nachhaltigkeit draufsteht, muss auch Nachhaltigkeit drin sein: Das schreibt die EU mit den ESG-Kriterien und der EU-Taxonomie-Verordnung den Unternehmen vor und verlangt den Nachweis für ökologisches Wirtschaften. Auch immer mehr Kärntner Unternehmen sind von den Vorgaben aus Brüssel betroffen, für die es oft eine Herausforderung darstellt, sich im Dschungel der Vorschriften zurechtzufinden. Damit die Betriebe zu diesem breiten Themenkomplex bestens informiert sind, veranstaltete die Wirtschaftskammer Kärnten gemeinsam mit der BKS Bank den ersten Nachhaltigkeitstag. Dieser bot interessierten Wirtschaftstreibenden die Gelegenheit, sich über die ökologische Transformation zu informieren und auszutauschen.
Die Zukunft nachhaltig gestalten
„Eine nachhaltige Entwicklung des Wirtschaftsstandortes ist nicht nur für das Klima wichtig, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Wir müssen gemeinsam und in Verantwortung für die nächste Generation unsere Zukunft nachhaltig gestalten, ohne dabei die wirtschaftlichen Aspekte aus den Augen zu verlieren“, betonte Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten in seiner Begrüßung. Die mehr als 200 Besucher:innen waren sich bewusst, dass dies ein schwieriges und auch sehr herausforderndes Unterfangen sein wird, welches nur im Schulterschluss von Wirtschaft, Politik und jedem Einzelnen gelingen kann. Auch wenn die Unternehmen bereits sehr gut aufgestellt sind, ist noch viel Vorarbeit zu leisten, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. „Die Wirtschaftskammer Kärnten unterstützt ihre Mitgliedsbetriebe bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien. Ich empfehle jedem Unternehmen, dieses kostenlose Service in Anspruch zu nehmen, um gemeinsam einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiges Wirtschaften zu setzen“, so Mandl.
Neue Vorschriften ab 2025
Ab dem Jahr 2025 müssen Unternehmen ab 250 Mitarbeiter:innen, 50 Mio. Euro Nettoumsatz oder 25 Mio. Euro Bilanzsumme zusätzlich zum Finanzbericht nichtfinanzielle Informationen im Lagebericht des Geschäftsberichtes veröffentlichen. Diese müssen vom Wirtschaftsprüfer geprüft werden. Ein Jahr später gilt dies auch für börsennotierte KMUs. Wer sein Unternehmen also nachhaltig ausrichtet, wird auch in Zukunft erfolgreich sein.
BKS als Vorreiterin in Nachhaltigkeit
Im Bereich der Nachhaltigkeit ist die BKS Bank bereits eine Vorreiterin, die auch schon zum dritten Mal in Folge von einer Fachjury mit dem ASRA für ihren Nachhaltigkeitsbericht ausgezeichnet wurde. „Jedes Unternehmen muss sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sein und einen Beitrag zu den großen globalen Herausforderungen wie dem Klimaschutz leisten. Jetzt gilt es, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Eine transparente Berichterstattung ist eine wichtige Informationsquelle für Investoren und Kund:innen. Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich. Mit dem Nachhaltigkeitsbericht zeigt das Unternehmen, welchen Einfluss es auf Gesellschaft und Umwelt hat. Nachhaltigkeit ist nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern auch eine Chance für Unternehmen“, erklärt Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank.
Wertvolle Informationen und Impulse
Das Programm des ersten Nachhaltigkeitstages war vielfältig und bot Unternehmern aus allen Branchen wertvolle Informationen und Impulse. Im Rahmen einer Fachausstellung mit 13 hochkarätigen Ausstellern beantworteten Expert:innen Fragen zu den Themen Berichtswesen, Ökobilanzen oder auch Energieverbrauch. Im Fokus standen Förderungen, Softwarelösungen für das Reporting oder welche Daten für die Erstellung einer Klimabilanz benötigt werden. Großer Andrang herrschte ebenso bei den fünf Workshops. Wie man mit gutem Gewissen Geld anlegen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft leisten kann, war demnach Thema des Workshops von Gisela Levovnik-Gradnitzer, Nachhaltigkeitsexpertin der BKS Bank. Timo Goßler, Leiter der Abteilung für Nachhaltigkeit bei Grant Thornton Austria, gab wiederum wertvolle Tipps zu den gesetzlichen Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Außerdem erläuterte das Expertenduo Alexander Schwarzfurtner und Matthias Breznik von BEEsark, wie Unternehmen eine stärkere, profitablere und nachhaltigere Zukunft gestalten können. Was ESG bedeutet und welche Chancen und Pflichten die Offenlegungspflicht für KMUs mit sich bringt, erklärten Daniela Fuks und Gerhard Jannach von easyESG. Berndt Triebl vom Energieforum Kärnten sprach zudem über die Chancen und Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft.
© WKK / Daniel Waschnig