Natalie Krainer bei den Aufnahmen im Studio – Foto: Privat
Leben
19.02.2021

Natalie Krainer setzt bei erster CD auf Crowdfunding

Die erste eigene CD, ein großer Traum. Diesen will Sängerin Natalie Krainer via Crowdfunding finanzieren. „Wos mochts schon aus“…

Crowdfunding (Schwarmfinanzierung oder Gruppenfinanzierung) wird gerne von jungen Künstlern genutzt, um neues Material in Umlauf zu bringen. Denn bei einer CD oder einem anderen Tonträger sind die Kosten oft hoch. Also ist Crowdfunding eine attraktive Form der Vorfinanzierung für Musiker. Das sieht auch die gebürtige St. Veiter Sängerin Natalie Krainer so. Für ihre erste CD „Wos mochts schon aus“ mit zwölf Songs bedient sie sich dieser Finanzierungsvariante.

Das erste Album

Krainer schreibt ihre Songs – im Kärntner Dialekt – selbst und auch die Melodien (Pop) stammen aus ihrer Feder. Die Sicht der Gesellschaft auf Frauen bestimmt die Texte. „Ich zeige Klischees auf, es geht aber natürlich auch um Liebe. Aber ebenso um Themen wie Verlust von Menschen oder gleichgeschlechtliche Paarbeziehung“, so die zweifache Mutter. Mit „Allan daham“ findet man auf der CD auch einen „Corona-Song“, der im ersten Lockdown produziert wurde.

Die Lieder seien „Momentaufnahmen meines Lebens“ oder „Bilder der Welt, wie ich sie versuche, in meinem Kopf zu ordnen, zu vereinfachen“. Man spürt ihre Leidenschaft, wenn sie sagt: „Musik ist meine Möglichkeit, mehr zu sehen, mich selbst zu spüren, mich spürbar zu machen.“

Doch warum gerade Dialekt? „Ich mag unsere Sprache. So bin ich am authentischsten, man fühlt besser, was ich sagen will. Und man kann mit dem Kärntnerischen super spielen.“ Alle Songs sind im Corona-Jahr 2020 entstanden, weil „irgendwie Zeit dafür war“. Der Wunsch, ein Album aufzunehmen, entstand, als die Lieder bereits fertig waren.

Bei der CD wurde Krainer von einem tollen Team unterstützt. Robert Bargad übernahm Arrangement und Producing, Sebastian Podleski die Tontechnik, Alexander Mack Video, Dreh und Schnitt, Suz Vasquez war mit Gitarre dabei, Daniel Sadownick mit Percussion, Birgit Fuchs als Schauspielerin und Dave Schumacher mit dem Saxophon.

„Es sind Künstler, mit denen man träumen kann. Wir inspirieren uns, geben uns Raum, um zu überlegen, zu verstehen und neu zu machen. Diese Künstler geben dem Projekt die Dringlichkeit, gehört werden zu müssen. Und sie geben mir den Glauben an mich!“

"Musik ist meine Möglichkeit, mehr zu sehen, mich selbst zu spüren, mich spürbar zu machen."

Natalie Krainer

Die Crowdfunding-Kampagne

Via Crowdfunding will Krainer das Projekt nun finanzieren, die Kampagne ist online, zu finden unter wemakeit.com/projects/what-does-it-matter. Um die 6.000 Euro möchte Krainer, die auch vom Land Kärnten in ihrem Projekt unterstützt wird und sehr viel selbst finanziert hat, über die Kampagne sammeln. Für die unterstützende „Crowd“ gibt es dann natürlich eine CD, T-Shirt und andere Zuckerln.

Das Singen ist für Krainer nicht nur ein Hobby, sie übt es auch beruflich aus. Seit 2016 ist sie Gesangslehrerin in der „New School of Rock“, im Sommer 2020 begleitete sie den Theaterwagen Porcia als Sängerin und auch im Extrachor des Stadttheaters Klagenfurt war sie schon mehrmals zu hören. Auch einige Auftritte hat die 36-Jährige schon hinter sich – mit verschiedenen Formationen. Ihre Leidenschaft gehört aber auch dem Schauspiel, in der neuebuehnevillach etwa war sie erst kürzlich wieder im Stück „(R)Evolution“ per Live-Stream zu sehen. Langweilig wird der Künstlerin also auch in Corona-Zeiten, besonders schweren Zeiten für ihre Zunft, nicht. „Stimmt, ich habe zum Glück trotzdem viel zu tun. Meine zwei Kinder, das Schauspielen in der neuebuehnevillach, Online-Gesangsunterricht und eben das CD-Projekt.“

Welche Leidenschaft ist denn größer? „Mit Musik habe ich angefangen, das Schauspielen kam später dazu, jetzt läuft beides nebeneinander. Wenn ich mich zwischen den beiden Richtungen entscheiden müsste, ich wüsste nicht für welche.“

Die Sängerin hofft, ihr Album bald wieder bei Konzerten präsentieren zu können, bei denen man dann auch die CD erhält. „Sonst gibt es eben Online-Konzerte“, zeigt sie sich flexibel. Und auch für weitere Projekte gibt es noch zahlreiche Ideen. Man wird also noch viel von Natalie Krainer hören…

Mehr zu Natalie Krainer

 

  • Geboren 1984 in St. Veit
  • Ausbildung:
    • Bachelor of Education in Graz
    • 1. Diplom in Jazzgesang bei Caroline de Rooij
    • Schauspiellehrgang am Konservatorium
    • Klassik-Gesangsstudium bei Ulrike Finder in Klagenfurt
    • seit 2019 Stimmtraining und Ausbildung in klassischem Gesang bei Alexander Nagy
  • letztes Band-Projekt: Franklin James Quintet mit Michael Erian (Saxophon), Klemens Marktl (Drums), Phillip Zarfl (Bass) und Robert Bargad
Natalie Krainer bei den Aufnahmen im Studio – Foto: Privat
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