„Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz birgt erhebliche Risiken im Bereich der Cyberkriminalität.“
Martin Zandonella, WK-Obmann Fachgruppe UBIT
In Zusammenarbeit mit der Polizei, dem Kompetenzzentrum Sicheres Österreich (KSÖ) und dem Land Kärnten, sowie dem Lakeside Park Klagenfurt, der Universität Klagenfurt und dem Software Internet Cluster (SIC) präsentiert die Fachgruppe UBIT der Wirtschaftskammer Kärnten am 12. und 13. November ein umfangreiches Angebot zum Thema Cybersicherheit.
Gestartet wird mit der 8. Cybersecurity Night im Makerspace Carinthia, wo namhafte Expert:innen Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um Cyberangriffe durch KI-Tools geben. Informiert wird u. a. über aktuelle Bedrohungen wie Deepfakes und fortschrittliche Social-Engineering-Methoden.
Im Rahmen der Cybersecurity Night wird zeitgleich im Lakeside Park Klagenfurt auch erstmals die "Splunk Boss of the SOC (BOTS)"-Competition ausgetragen, bei der Schüler:innen, Studierende und Lehrlinge in Teams realistische Sicherheitsvorfälle analysieren und lösen. „Diese Veranstaltungen bieten wertvolle Einblicke in aktuelle Bedrohungsszenarien und praxisnahe Lösungen, um Unternehmen auf die neuen digitalen Bedrohungen vorzubereiten und ein umfassendes Bewusstsein für die Bedeutung von Cybersicherheit zu schaffen“, so Marc Gfrerer, IT-Berufsgruppensprecher der UBIT:
Der Cybersecurity Day im Lakesidepark Klagenfurt richtet sich an IT-Verantwortliche, Entscheidungsträger:innen aus kleinen und mittleren Unternehmen, Behörden sowie an alle, die sich für das Thema IT-Sicherheit interessieren. Auf dem Programm stehen Fachvorträge zu Themen wie die Entwicklung der Cybersicherheit, Insider-Bedrohungen und rechtliche Fragen beim Einsatz von KI in Unternehmen.
„Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz birgt erhebliche Risiken im Bereich der Cyberkriminalität.“
Martin Zandonella, WK-Obmann Fachgruppe UBIT
Unternehmen sind oftmals das Ziel von Cyberkriminellen. Die Täter haben technologisch aufgerüstet und setzen immer häufiger Künstliche Intelligenz (KI) ein, die etwa eine personalisierte E-Mail im Schreibstil des Chefs oder sogar ein Anruf mit seiner Stimme mittlerweile generieren kann. Auch neueste Technologien wie Voice-Cloning werden von Betrüger:innen verwendet, um an sensible Daten zu gelangen oder Geldtransaktionen zu veranlassen. Österreichweit wurden im Vorjahr 65.864 Straftaten im Bereich Cybercrime zur Anzeige gebracht – ein absoluter (Negativ-)Rekord, denn die Zahl hat sich im Vergleich zu 2019 mehr als verdoppelt (28.434 Fälle). Dieser Aufwärtstrend setzt sich kontinuierlich fort. Für 2024 wird mit noch mehr Fällen gerechnet. In mehr als 20.000 Fällen griffen die Täter:innen direkt Daten- oder Computersysteme an.
Unternehmen jeder Größe sind von Cyberangriffen betroffen. Deepfakes, wie das Voice-Cloning oder Social Engeenering, also das Ausnutzen menschlicher Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft, Vertrauen, Angst oder Respekt vor Autorität, bedrohen immer öfter auch mittelständische Unternehmen. Laut KPMG-Studie war im Vorjahr jeder sechste Cyberangriff auf ein österreichisches Unternehmen erfolgreich. Die Anzahl der Deepfakes haben sich mit einem Plus von 120 Prozent mehr als verdoppelt. „Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz birgt erhebliche Risiken im Bereich der Cyberkriminalität. Durch KI entstehen neue, ausgeklügelte Bedrohungen, auf die Unternehmen vorbereitet sein müssen. Es ist unerlässlich, dass sich Betriebe proaktiv schützen und laufend in ihre IT-Sicherheit investieren“, sagte Martin Zandonella, Obmann der Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT).
„Mit den Investitionen aus dem Wirtschaftsreferat des Landes unterstützen wir die Betriebe dabei, sich bestmöglich vor den Gefahren der Cyberkriminalität zu schützen – durch neue IT-Infrastruktur ebenso wie durch einschlägige Beratungen.“
LR Sebastian Schuschnig
Seit 17. Oktober ist die neue NIS2-Richtlinie in Kraft getreten. Die Abkürzung NIS steht für Netz- und Informationssystemsicherheit und hat sich zum Ziel gesetzt, das Cybersicherheitsniveau in den EU-Mitgliedstaaten zu erhöhen. Strengere Sicherheitsanforderungen für Unternehmen, insbesondere in kritischen Sektoren, bilden den Kern der neuen Richtlinie. Betriebe sind verpflichtet, geeignete technische und organisatorische Maßnahmen zu implementieren, um Risiken für Netz- und Informationssysteme zu minimieren.
Die Wirtschaftskammer Kärnten bietet ein umfassendes Beratungsangebot, um Kärntner Unternehmen bei der Umsetzung der NIS2-Vorgaben zu unterstützen. Dazu zählen etwa die rechtliche Abklärung zur Betroffenheit, technische Checks zur Identifikation notwendiger Maßnahmen sowie Beratungen zu Governance und Risikomanagement. Die Beratungsdauer beträgt je nach Modul bis zu vier Stunden und wird zur Gänze von der Wirtschaftskammer Kärnten gefördert. „Cyberangriffe gefährden nicht nur Betriebe und Existenzen, sondern können durch längerfristigen Produktionsentgang und Ausfälle auch den Wirtschaftsstandort schwächen. Mit den Investitionen aus dem Wirtschaftsreferat des Landes unterstützen wir die Betriebe dabei, sich bestmöglich vor den Gefahren der Cyberkriminalität zu schützen – durch neue IT-Infrastruktur ebenso wie durch einschlägige Beratungen. Je besser unsere Unternehmen informiert sind, desto eher können sie für wirtschaftliches Wachstum sorgen und unseren Standort stärken“, bekräftigt Kärntens Wirtschafts-Landesrat Sebastian Schuschnig.
© WKK | Peter Just