Neue Fachkräfte durch „Handwerk verbindet“
Gemeinsam lernen und miteinander sprechen – unter diesem Leitgedanken steht das Kärntner Projekt „Handwerk verbindet“, bei dem zu Beginn 32 Menschen mit Migrationshintergrund mitmachen. Die Teilnehmer im Alter zwischen 15 und 40 Jahren erhalten nicht nur Fachwissen aus der Baubranche, sondern auch regelmäßige Sprachkurse, um sich besser integrieren zu können. „Das Projekt hilft Menschen, in Kärnten Fuß zu fassen, und ermöglicht gleichzeitig der Bauwirtschaft, neue Fachkräfte zu gewinnen“, berichtet WK-Präsident Jürgen Mandl. „Der Schlüssel zum Erfolg ist eine fundierte Ausbildung und das Erlernen der deutschen Sprache.“
Wichtiger Schulterschluss
Damit das Projekt von Erfolg gekrönt ist, arbeiten verschiedene Institutionen – Arbeitsmarktservice (AMS), Institut für Arbeitsmigration (IAM), Österreichischer Integrationsfond (ÖIF), Landesinnung Bau Kärnten, Gewerkschaft Bau-Holz, Volkshochschule (VHS) sowie Land Kärnten – eng zusammen. Dieser Schulterschluss ist wichtig, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Arbeitsmarktreferentin Gaby Schaunig: „Damit schaffen wir ein weiteres Puzzleteil, das bestehende Hürden abbaut. Wir bieten Menschen damit nachhaltige Chancen auf gefragte Arbeitsplätze, verringern Sprachbarrieren und fördern aktiv Integration.“
Schlüssel zur Integration
Klares Ziel von „Handwerk verbindet“ ist, die Teilnehmer durch die zwölfwöchige Ausbildung in die Gesellschaft zu integrieren und ihnen eine Perspektive zu bieten, erläutert Integrationslandesrätin Sara Schaar: „Vor allem die Sprachkurse sind wesentlich, denn Sprache ist der Schlüssel für erfolgreiche Integrationsprozesse in allen Lebensbereichen – speziell auch in der Arbeitswelt.“ Daher erhalten die Teilnehmer gleich zu Beginn einen Sprachkurs von einem Trainer der VHS Kärnten. Neben der Alltagssprache stehen Fachvokabeln und umgangssprachliche Ausdrücke, die sich auf Kärntner Baustellen etabliert haben, im Mittelpunkt.
Nachwuchs an Fachkräften
Die Basis von „Handwerk verbindet“ bildet der Unterricht über insgesamt neun Wochen. Dabei lernen die Migranten Grundkenntnisse für ihre Arbeit am Bau. Darauf folgt ein zweiwöchiges Praktikum bei Betrieben in ganz Kärnten. „Auch wenn wir in der Bauwirtschaft derzeit vor großen Herausforderungen stehen, brauchen wir Nachwuchs an Fachkräften. Dieses Projekt bietet Migranten eine Perspektive und die Möglichkeit, in der Kärntner Bauwirtschaft, einem der wichtigsten Arbeitgeber im Land, zu arbeiten“, betont Bau-Landesinnungsmeister Robert Rauter.
Gefragte Handwerksberufe
Bei der Bewerbung unterstützt werden die Teilnehmer vom AMS Kärnten. Landesgeschäftsführer Peter Wedenig weist darauf hin, dass auch in konjunkturschwachen Zeiten handwerkliche Berufe immer gefragt sind: „Unser Ziel als AMS ist es, insbesondere jungen Menschen über diese neue Ausbildungsschiene, bestehend aus einer Kombination von Spracherwerb, Theorie und Praxis, den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.“ Infos unter www.handwerkverbindet.at