Reinhard Pasterk, IV Kärnten
© Helge Bauer
Mit dem Start der Ausbildung beginnt bereits die Suche nach der nächsten Generation an jungen Fachkräften. Ende 2023 waren in der Sparte Industrie in Kärnten 1034 Lehrlinge beschäftigt, davon 310 im ersten Lehrjahr. „Im Vergleich zu 2013 bleibt die Anzahl der Lehrlinge in Kärnten in den vergangenen zehn Jahren nahezu unverändert, was die Stabilität in der Ausbildung unterstreicht“, sagt Reinhard Pasterk, Vorsitzender des Arbeitskreises Lehrlingsausbildung der IV Kärnten und Geschäftsführer der Sonnenkraft GmbH in St. Veit.
Reinhard Pasterk, IV Kärnten
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Wer sich für eine Lehre in der Industrie entscheidet, bleibt in der Regel dabei. Das belegt die geringe Drop-out-Quote von unter drei Prozent während der Ausbildung in Kärnten. „Zudem liegt die Behaltequote nach dem Lehrabschluss bei etwa 80 Prozent – Zahlen, die die hohe Qualität der Ausbildung und die hervorragenden Zukunftsperspektiven einer Lehre in der Industrie unterstreichen“, so Pasterk. Die angebotenen Lehrberufe reichen von Applikationsentwickler und Holztechniker bis hin zu Prozesstechniker. Aber auch klassische Büroberufe wie Speditionskaufmann oder Einkäufer können in Industriebetrieben erlernt werden.
Aktuelle Studien zeigen, dass junge Menschen die Industrie zunehmend als sicheren Arbeitsplatz wahrnehmen. „Die Möglichkeit, nach der Ausbildung im Betrieb übernommen zu werden, ist ein wichtiger Faktor bei der Berufswahl“, sagt Pasterk. Gefragt sind in der Industrie insbesondere junge Menschen, die Interesse an technischen bzw. handwerklichen Berufen haben. Und das sind erfreulicherweise zunehmend auch junge Frauen. 23 Prozent der Lehrlinge in Industriebetrieben sind mittlerweile weiblich. Ein Modell, das die Ausbildung noch attraktiver macht, ist die Lehre mit Matura. In der Kärntner Industrie nutzen diese Möglichkeit schon knapp 40 Prozent aller aufgenommenen Lehrlinge.
Wolfgang Pucher, Industriellenvereinigung
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Wie aber finde ich als junger Mensch den Ausbildungsplatz, der am besten zu mir passt und meinen Fähigkeiten entspricht? Die Plattform www.inlehre.at der IV Kärnten bietet eine wichtige Informationsquelle. Sie informiert seit dem Jahr 2022 umfassend über Lehrberufe und Lehrbetriebe in den Kärntner Industriebetrieben „Darüber hinaus – und das ist eines der wesentlichsten Assets – kann man über inlehre.at direkt mit den für die Ausbildung zuständigen Mitarbeiter:innen im Betrieb in Kontakt treten“, erklärt Wolfgang Pucher, Experte der IV Kärnten für das Thema Lehre in der Industrie. Eine komplett neue Funktion dieser digitalen Plattform erleichtere jetzt außerdem den Zugang zu den Industriebetrieben sowie das Finden eines Schnupperlehrplatzes. Auch Betriebsbesichtigungen durch Schulklassen können über diese digitale Plattform der IV organisiert werden. Die IV subventioniert hier außerdem die Reisekosten der Schulklassen zu den Industriebetrieben.