"Für viele war ein Pop-up-Store in Wolfsberg der erste Schritt in eine erfolgreiche Selbstständigkeit."
Neuer Schwung für Wolfsberger Innenstadt
Nach einem Jahr Pause findet die erfolgreiche Aktion, bei der Jungunternehmer:innen ihre Geschäftsideen einreichen können, bereits zum siebten Mal statt. Zehn der elf eingereichten Konzepte konnten die Jury bestehend aus Vertreter:innen der Stadtgemeinde, des KWF, der Wirtschaftskammer sowie der HAK und HTL Wolfsberg überzeugen. Bewertet wurden Umsetzbarkeit, Wirtschaftlichkeit, Innovationsgeist, Nachhaltigkeit und Bereicherung des Branchenmix für die Innenstadt.
Die Stadtgemeinde und der Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF) verfolgen damit ihr gemeinsames Projektziel einer maßgeschneiderten Förderung für Neugründungen bzw. Neuansiedelungen in der Wolfsberger Innenstadt konsequent weiter. Spätestens am 1. Dezember 2025 sollen alle neu geförderten Pop-Up-Stores öffnen.
Christian Stückler, Stadtrat für Wirtschaft und Stadtmarketing, zeigt sich begeistert: „Die Zahlen bestätigen den Erfolg unserer Pop-up-Initiative. Sie zeigen, dass unser Konzept aufgeht: Einerseits beleben wir gezielt die Innenstadt, andererseits unterstützen wir Jungunternehmerinnen und -unternehmer in der besonders sensiblen Gründungsphase. Für viele war ein Pop-up-Store in Wolfsberg der erste Schritt in eine erfolgreiche Selbstständigkeit. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie viel Mut es erfordert, ein Unternehmen zu gründen. Umso wichtiger ist es uns als Stadtgemeinde, diesen engagierten Menschen eine Chance in der Innenstadt zu geben und sie auf ihrem Weg zu begleiten.“
KWF-Förderung und städtischer Mietzuschuss
Seit 2018 verfolgt das Pop-Up-Store-Projekt das Ziel, Jungunternehmer:innen besonders in der sensiblen Gründungsphase unter die Arme zu greifen und damit gleichzeitig leerstehende Geschäftsflächen in der Innenstadt zu beleben. Bei jedem „Call“ winken finanzielle Zuschüsse: bisher 3.000 Euro vom KWF und Mietzuschüsse der Stadt. In diesem Jahr wurde die KWF-Förderung auf 5.000 Euro erhöht – ein Zeichen für die Bedeutung, die man dem Projekt beimisst.
Der städtische Mietzuschuss für die Dauer von sechs Monaten wird nun gestaffelt vergeben: Die drei erstgereihten Projekte erhalten 600 Euro monatlich, die Plätze vier bis sechs jeweils 400 Euro und die verbleibenden vier je 250 Euro.
"Die Pop-Up-Aktion funktioniert nirgends so gut wie in Wolfsberg – sie hat sich zu einem echten Vorzeigeprojekt entwickelt."
Erfolgsmodell mit Zukunft
Pop-Up-Koordinatorin Patricia Radl Rebernig unterstreicht den Modellcharakter des Projekts: „Die Pop-Up-Aktion funktioniert nirgends so gut wie in Wolfsberg – sie hat sich zu einem echten Vorzeigeprojekt entwickelt. Viele sehen den Call als Ansporn, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Vor allem junge Unternehmer:innen sind froh, dass sie bei der Gründung nicht alleingelassen werden, sondern gleich von mehreren Seiten Unterstützung erhalten.“
Auch Diane Tiefenbacher, WK-Bezirksstellenleiterin und Jurymitglied, lobt das Projekt als Impulsgeber: „Mit diesem Projekt schaffen wir Raum für neue Ideen und tragen gleichzeitig zur Belebung der Innenstadt bei. Als Wirtschaftskammer freut es uns besonders, mutige Gründer:innen auf ihrem Weg aktiv zu begleiten.“ Sie betont: „Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn kreative Köpfe, engagierte Institutionen und die Stadt gemeinsam an einem Strang ziehen.“
„Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn kreative Köpfe, engagierte Institutionen und die Stadt gemeinsam an einem Strang ziehen.“
Nachhaltige Unternehmensgründungen
Die bisherigen Zahlen sprechen für sich: Von 2018 bis 2023 wurden 51 Einreichungen gezählt, 38 davon als förderungswürdig bewertet. Drei Unternehmer:innen zogen ihre Anträge zurück. Von den 35 eröffneten Pop-Up-Stores sind 29 weiterhin unternehmerisch tätig – 13 davon am ursprünglichen Standort, 3 an anderen Orten in der Innenstadt. Nur fünf Unternehmer:innen beendeten ihre Tätigkeit, darunter ein Ruhestand und ein Wegzug. Das entspricht einer Erfolgsquote von 83 Prozent und zeigt, dass Pop-Up-Stores nachhaltige Unternehmensgründungen ermöglichen.
Die geförderten Projekte 2025:
Plätze 1–3:
- Mein HerzStück (Carmen Bauer): Geschenkartikel für alle Anlässe und Facherl-Konzept für Kleinunternehmen – bereits aktiv in der Spanheimerstraße 13.
- Glas Bux (Johann Buxbaumer): Glaserei mit Metallarbeiten, Bilderrahmen und Dekor – Nachfolge der Glaserei Schreiner am Hohen Platz.
- Meerida Wolfsberg (Angelika Vallant): Salzspielraum für Eltern und Kinder als spielerische Therapiemöglichkeit – bereits geöffnet in der Wiener Straße 7.
Plätze 4–6:
- iREUSE Produkte (Natura 10 GmbH, Dušan Grabnar): Second-Hand mit Upcycling – Kunden können Produkte selbst anfertigen oder kaufen.
- Blumenfee und Gartenzwerg (Tanja Bettina Findenig): Betriebsübernahme von „Blumen Christian“ inklusive Ausbau zur Rasenroboter-Werkstatt.
- Momente für die Ewigkeit (Elisa Zarfl): Fotostudio mit über 14.000 Instagram-Followern – der erste eigene Laden in der Innenstadt.
Plätze 7–10:
- Sanfte Hände (Stefanie Wascher): Ganzheitliche Betreuung für Schwangere und junge Mütter mit alternativen Heilmethoden.
- Monte Lupo (Günther Gritsch): Erhalt des beliebten Cafés in der Johann-Offner-Straße als sozialer Treffpunkt.
- Offbeat – Music Production School (Stefan Koller, Marijan Tatschl): Kärntens erste Musikschule für Musikproduktion und Tontechnik – als Hybridmodell.
- Wohlfühlstudio Claudia Vockner: Kosmetik und Wellness in der Johann-Offner-Straße 5 – bereits aktiv.