Es startet ein neues Projekt gegen den Fachkräftemangel in der Baubranche. – Foto: Pixabay/Life-Of-Pix
Wirtschaft
29.03.2021

Neues Projekt gegen Fachkräftemangel in der Baubranche

Am 19. April startet das Aus- und Weiterbildungsprogramm "Bau packt an". Personen, die ihren Job verloren haben, werden gezielt für stark nachgefragte Aufgaben in der Baubranche fit gemacht.

Die Corona-Krise offenbart ein paradoxes Bild: Einerseits sind immer mehr Menschen beim Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldet, andererseits sorgen sich gewisse Branchen um Fachkräfte bzw. finden nur schwer geeignetes Personal. Um dem entgegenzuwirken, startet nun am 19. April das Aus- und Weiterbildungsprogramm "Bau packt an". Personen, die ihren Job verloren haben, werden dabei für stark nachgefragte Aufgaben in der Baubranche vorbereitet. Möglich macht das eine Kooperation der Landesinnung Bau, des AMS Kärnten, der Gewerkschaft Bau-Holz, des Landes und der Kärntner Bauunternehmen.

Vier Module bis zur Lehrabschlussprüfung

Das Aus- und Weiterbildungsprogramm besteht aus vier Modulen. In Modul 1 geht es grundsätzlich um Orientierung, also um ein Kennenlernen der verschiedenen Möglichkeiten in der Baubranche. Darauf schließt das vierwöchige Modul 2 an. Theoretisches und praktisches Wissen (je zwei Wochen) wird in der BAUAkademie vermittelt. In beiden Modulen ist der Austausch mit einem Motivationstrainer möglich (in der Gruppe oder Einzeltrainings). Auch ein externer Coach begleitet das Projekt als Ansprechpartner für die Teilnehmer.

Danach geht es in die Praxis, also in einen Baubetrieb bzw. auf die Baustelle. Ein halbes Jahr wird gearbeitet. Darauf folgt Modul 3: die Aufschulung in die nächste Lohngruppe. Diese Vertiefung dauert erneut vier Wochen und ist in Theorie und Praxis aufgeteilt, den externen Coach gibt es auch in dieser Phase. Nach weiteren eineinhalb Jahren Berufspraxis geht es in Modul 4 um die Lehrabschlussprüfung bzw. um den Gesellenbrief in der Bauwirtschaft. Während der Ausbildungszeit werden die Teilnehmer nach Kollektivvertrag entlohnt, die Firmen erhalten einen Ausbildungsbonus.

Zwei Herausforderungen

Arbeitsmarkt-Referentin Gaby Schaunig unterstreicht: "‚Bau packt an‘ ermöglicht sinnstiftende Arbeit entsprechend unserer Arbeitsmarktstrategie 2021+ für Kärnten und den Zielen des Territorialen Beschäftigungspaktes, den wir mit 70 Millionen Euro höher dotiert haben als jemals zuvor." Dass man mit "Bau packt an" zwei Herausforderungen begegnet, sieht AMS-Chef Peter Wedenig: "Zum einen gilt es, Potenziale für den Baubereich zu erschließen; Stichwort: Fachkräfte. Zum anderen bieten wir für jene Personen, die bereits Erfahrungen im Baubereich haben, Höherqualifizierungen an. Das ist deshalb wichtig, weil Themen der Technisierung auch im Bau das Gebot der Stunde sind. Insbesondere auch für Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen eröffnen sich hier Chancen: Sie können ihre bisherigen Erfahrungen einbringen und in Kombination mit dem neuen Know-how und technischen Möglichkeiten noch einmal beruflich durchstarten."

Fachliche Weiterbildung

Dies unterstreicht Gottfried Hatzenbichler, Landesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz: "Diese Qualifizierungsmaßnahme soll noch mehr Beschäftigte in der Baubranche dazu animieren, sich fachlich weiterzubilden, um als Facharbeiter in der Zukunft noch bessere Chancen am Arbeitsmarkt zu haben. Kärnten entwickelt sich sehr positiv in der Beschäftigung, dennoch müssen wir einige Maßnahmen ergreifen, um diese Entwicklung auch langfristig zu halten."

Mehr zum Projekt: www.baupacktan.at

Es startet ein neues Projekt gegen den Fachkräftemangel in der Baubranche. – Foto: Pixabay/Life-Of-Pix
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