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Wirtschaft
16.01.2025

Neujahrs­auftakt der IV Kärnten: „Reformen sind dringend notwendig!“

Mehr als 200 Gäste folgten der Einladung der Industriellenvereinigung Kärnten zum traditionellen Neujahrsauftakt. Der Abend war geprägt von einem eindringlichen Appell für Reformen.

Die Veranstaltung fand in der Eventhalle der Firma Droneberger in Klagenfurt statt. Die Geschäftsführerin der IV Kärnten, Claudia Mischensky, eröffnete den Abend: „Was unseren Standort einzigartig macht, ist eine beeindruckende Mischung aus Kreativität, technischem Know-how und Unternehmergeist“, sagte sie. Wichtig sei der Fokus auf die Menschen, welche die Industrie in Kärnten prägen: „Unsere Mitarbeiter:innen sind unser wertvollstes Kapital. Ihr Fachwissen, ihre Leidenschaft und ihre Bereitschaft, stets einen Schritt weiterzugehen, machen unsere Industrie besonders.“

„Reformen sind dringend notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern!“

IV-Kärnten-Präsident Timo Springer

Wettbewerbs­fähigkeit sichern

IV-Kärnten-Präsident Timo Springer forderte in seinem Impuls eine entschlossene Politik, die Reformen vorantreibt, um Österreichs Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen. „Die Industrie befindet sich im dritten Jahr der Rezession. Hohe Energie- und Arbeitskosten belasten uns, und der Staatshaushalt ist stark überlastet. Reformen sind dringend notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.“ Die konkreten Forderungen: Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch Senkung von Energie- und Arbeitskosten, konsequenter Bürokratieabbau, nachhaltige Reformen in Arbeitsmarkt, Gesundheit und Pensionen, Investitionen in Forschung und Entwicklung. „Was Österreich jetzt dringend braucht, ist Reformwille.“

Ein weiterer Höhepunkt beim Neujahrsauftakt der IV Kärnten war der Vortrag von Xenia Daum, Geschäftsführerin der Kleinen Zeitung, die über den digitalen Wandel und die veränderte Mediennutzung sprach. Sie zeigte, wie sich traditionelle und digitale Kanäle ergänzen müssen, um die Zielgruppen wirkungsvoll zu erreichen. „Medien sind Brücke zwischen Industrie und Gesellschaft. Für Unternehmen ist es entscheidend, authentisch und gezielt zu kommunizieren“, betonte Daum.

Verantwortung für die Zukunft

Der Neujahrsauftakt machte deutlich, dass die Herausforderungen nur im Schulterschluss von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bewältigt werden können. Das bekräftigten auch LHStv. Gaby Schaunig und LHStv. Martin Gruber in ihren Statements zum Standort Kärnten. Schaunig wünschte der Kärntner Industrie viel Energie für das Neue Jahr: „Lassen wir uns unseren Optimismus nicht nehmen. Wir glauben an unseren Wirtschaftsstandort und an all jene, die darin tätig sind." Die Landesregierung habe es sich zum Ziel gesetzt, den heimischen Standort weiter zu attraktivieren und damit Arbeitskräfte anzuziehen. „Diese Attraktivierung umfasst eine Vielzahl an Themen – vom leistbaren Leben über gute Ausbildungschancen, einer modernen Infrastruktur bis hin zu einem attraktiven kulturellen Umfeld“, erklärte Schaunig. Ein attraktiver Standort sei jedenfalls die Summe aller Teile. „Und wir alle tragen dazu bei, den Wirtschaftsstandort gut zu entwickeln“, sagte Schaunig.

Mut ist gefragt

Gruber betonte, im vergangenen Jahr seien Krisen Teil des Alltags gewesen und hätten alle Teile der Gesellschaft vor große Herausforderungen gestellt. „Das Krisenmanagement der Kärntner Industrie war bewundernswert, dafür möchte ich ihnen allen danken. Ihr Glauben an den heimischen Standort und ihre Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen, zeichnet sie alle aus. Unsere Industrie ist eine wesentliche Grundlage für den Wohlstand in Kärnten“, so der Landeshauptmann-Stellvertreter. Für 2025 sei es sein Wunsch, dass die zukünftige Bundesregierung ein mutiges Standortprogramm umsetze. „Denn das ist es, was wir in der heutigen Zeit benötigen, daran sollte mit sehr viel Mut gearbeitet werden. Es gilt, zu deregulieren und zu entbürokratisieren – und damit zu ermöglichen“, sagte Gruber.

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