„Es war beeindruckend, Kolleg:innen aus ganz Österreich hier in Bad Kleinkirchheim willkommen zu heißen und gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten.“
„Nock Alert“: Das war die österreichweite Rotkreuz-Großübung in Kärnten
Mit dem Abreisetag am Sonntag endete die Rotkreuz-Bundesübung „Nock Alert 2025“ im Raum Bad Kleinkirchheim planmäßig und erfolgreich. Von Donnerstag bis Samstag stellten sich mehr als 500 Rotkreuz-Mitarbeiter:innen aus ganz Österreich gemeinsam mit zahlreichen Partnerorganisationen und Statist:innen realistischen Übungsszenarien – von alpinen Rettungseinsätzen bis hin zu Unfällen mit radioaktiver Belastung.
In insgesamt zehn umfassenden Einsatzszenarien wurden die Versorgungs-, Kommunikations- und Führungseinheiten des Roten Kreuzes intensiv gefordert. Rund 350 Figurant:innen übernahmen im Rahmen der Übung etwa 700 unterschiedliche Rollen als Patientendarsteller:innen. Ziel der Übung war es, die überregionale Zusammenarbeit zu trainieren, Einsatzstrukturen zu professionalisieren und die Koordination mit externen Kräften wie Feuerwehr, Polizei, Bundesheer, Rettungshundebrigade, Johanniter Unfallhilfe, Bergrettung und Wasserrettung zu stärken.
„Die intensive Vorbereitung zahlte sich aus: Die Abläufe griffen ineinander, und die gesetzten Ziele wurden erreicht“, resümiert Christian Pichler, Landesrettungskommandant von Kärnten. „Wir freuen uns sehr, dass wir Gastgeber dieser besonderen Übung sein durften. Es war beeindruckend, Kolleg:innen aus ganz Österreich hier in Bad Kleinkirchheim willkommen zu heißen und gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten: bestmöglich auf den Ernstfall vorbereitet zu sein.“
Mit Einsatzfreude, Kompetenz und Teamgeist
Auch Martin Pirz, Präsident des Roten Kreuzes Kärnten, zieht eine positive Bilanz: „Diese Übung war ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie das Rote Kreuz funktioniert – mit Einsatzfreude, Kompetenz und großem Teamgeist. Besonders sichtbar wurde dabei der Zusammenhalt innerhalb der Rotkreuz-Familie, über alle Landesgrenzen hinweg. Unsere freiwilligen Helfer:innen sind das Rückgrat unseres Einsatzsystems und ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft. Mein aufrichtiger Dank gilt allen, die mitgewirkt haben.“
„Unsere freiwilligen Helfer:innen sind das Rückgrat unseres Einsatzsystems und ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft.“
„‚Nock Alert 2025‘ hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, mit welcher Kompetenz und Verlässlichkeit unsere freiwilligen Mitarbeiter:innen agieren. Besonders hervorzuheben ist die überregionale Zusammenarbeit, die reibungslos und auf hohem organisatorischem Niveau erfolgte. Übungen dieser Größenordnung sind unverzichtbar, um auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet zu sein – insbesondere im Hinblick auf die Zunahme von Extremwetterereignissen infolge des Klimawandels. Das Rote Kreuz wird auch künftig alles daransetzen, Hilfe dort zu leisten, wo sie benötigt wird. Mein besonderer Dank gilt den Organisator:innen dieser Übung sowie allen, die durch ihre aktive Teilnahme und unterstützende Mitwirkung zum Gelingen von ‚Nock Alert 2025‘ beigetragen haben“, resümiert auch Bundesrettungskommandant Gerry Foitik.
Innovation und Weiterentwicklung
Ein technisches Highlight war der erfolgreiche Aufbau einer temporären TETRA-Funkzelle durch die Kärntner Funkeinheit. Trotz der bislang analogen Infrastruktur konnte damit eine moderne, digitale Kommunikationsplattform für die Dauer der Übung geschaffen werden. Sie ermöglichte eine effiziente und sichere Koordination der Einsatzkräfte und stellt einen zukunftsweisenden Meilenstein für den Katastrophenfunkbetrieb in Kärnten dar.
Die Übung zeigte – wie bei jedem komplexen Einsatztraining – auch kleinere Optimierungspotenziale auf. Diese werden nun systematisch analysiert und fließen in zukünftige Schulungen und die strategische Weiterentwicklung der Einsatzkonzepte auf Landes- und Bundesebene ein. „Nur durch wiederholtes Training können wir sicherstellen, dass im Ernstfall jeder Handgriff sitzt“, betont Foitik. „Solche Übungen stärken nicht nur die fachliche Kompetenz, sondern auch den Teamgeist und das Vertrauen untereinander.“
Abschluss und Dank
Am Samstagabend fand die feierliche Abschlussveranstaltung mit Grußworten, Musik und einer After-Party statt. Am Sonntagvormittag erfolgte nach dem Frühstück der gemeinsame Abbau des Zeltlagers und die gestaffelte Heimreise der Teilnehmer:innen.
Das Kärntner Rote Kreuz dankt allen Partnerorganisationen, die durch ihre engagierte Mitwirkung und fachliche Unterstützung maßgeblich zum Erfolg von „Nock Alert 2025“ beigetragen haben. Ohne die ausgezeichnete Zusammenarbeit unter den Blaulicht- und Einsatzorganisationen – insbesondere hier in Kärnten – wäre eine Übung dieser Größenordnung nicht realisierbar gewesen. Die nächste Rotkreuz-Bundesübung wird 2027 vom Landesverband Tirol ausgetragen.
© Martin Stossier (Bild 1, 3 und 5), Roberta Thanner (Bild 2), Jakob Gutschi (Bild 4) und Martin Siebenhandl (Bild 6)