Mehr Honorar für Notärzte an Wochenenden und Feiertagen, rückwirkend mit 1. Jänner 2021. – Foto: Pixabay/Peggy_Marco
Gesundheit
01.05.2021

Notarzt-System soll verbessert werden

Der Plan lautet: 25 Prozent mehr Honorar für Notarzt-Dienste an Wochenenden und Feiertagen. Ab 2024 Angestellten- statt Freiwilligen-System in Klagenfurt und Villach.

Die notärztlich Versorgung in Kärnten sei sehr gut, das Netz an Notärzten sei ein dichtes. Doch Gesundheitsreferentin Beate Prettner kennt die Herausforderungen: "Damit das auch in Zukunft so bleibt, müssen wir vorausschauend agieren und rechtzeitig die Weichen stellen. Neue Herausforderungen sind bereits absehbar." Damit meint sie die Punkte Arbeitszeitgesetz, fehlenden Ärzte-Nachwuchs, den Wunsch nach besserer Work-Life-Balance und die Corona-Pandemie, in der speziell Anästhesisten und Intensivmediziner – und das sind meist Notärzte – an ihre Grenzen kommen.

Schritt 1: Honorar erhöhen

Am Montag bei der Regierungssitzung will sie einen Akt für die Verbesserung des Systems vorlegen. Ein erster Schritt ist die Erhöhung des Honorars für Wochenend- und Feiertagsdienste um 25 Prozent. "Damit wird ein 24-Stunden-Dienst mit 1.243 Euro abgegolten. Und das rückwirkend mit 1. Jänner 2021", so Prettners Plan. 233.000 Euro soll das 2021 mehr kosten, im Jahr zahlt das Land für die Notärzte 2,8 Millionen Euro.

Schritt 2: Angestellte statt Freiwillige

Schritt 2 ist ein langfristiger. Das derzeitige Freiwilligen-System soll schrittweise auf ein Angestellten-System umgestellt werden. Den Anfang machen die Stützpunkte Klagenfurt und Villach, ab 1. Jänner 2024. Am Wochenende sollen dann nicht mehr freiwillige Notärzte Dienst versehen, sondern Bedienstete der Krankenanstalten. Prettner zu erforderlichen Aufstockungen: "Dazu sind zum bestehenden Personalbedarf an den beiden Abteilungen für Anästhesie und Intensivmedizin in Klagenfurt und Villach zusätzlich je zwei weitere Vollzeitkräfte anzustellen."

Das Notarzt-System in Kärnten
  • neun bodengebundene Stützpunkte: Klagenfurt, Villach, St. Veit, Spittal, Friesach, Hermagor, Völkermarkt, Feldkirchen, Wolfsberg
  • pro Jahr rund 13.500 Notarzt-Einsätze, 242 pro 10.000 Einwohner – 79 Prozent bodengebunden, 21 Prozent über Hubschrauber
  • die meisten Einsätze mit 6,9 pro 24 Stunden: Klagenfurt (Villach: 4,4; andere Stützpunkte: 1,4 bis 2,8)
Mehr Honorar für Notärzte an Wochenenden und Feiertagen, rückwirkend mit 1. Jänner 2021. – Foto: Pixabay/Peggy_Marco
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