SAL: Österreichs größter Forschungsreinraum in Villach eröffnet
Mit dem Ziel eine technologisch fortschrittliche Zukunft möglich zu machen, eröffnete das Spitzenforschungszentrum Silicon Austria Labs (SAL) Österreichs größten Forschungsreinraum im tpv Technologiepark/High Tech Campus in Villach.
Brücke zwischen Forschung und Industrie
Der neue Forschungsreinraum dient nicht nur dem Micro Nano Fabrication Center von SAL als steriles Umfeld für die Forschung und Entwicklung innovativer Technologien – das Spitzenforschungszentrum stellt die Räumlichkeiten auch Industriepartner:innen für die Kleinserienfertigung zur Verfügung. Damit positioniert sich SAL an der Schnittstelle zwischen Forschungsentwicklung und Serienfertigung. Weiters werden ebenso mit Design und Simulation, Prototyping sowie Zuverlässigkeitsprüfungen Arbeitsschwerpunkte gelegt. Ziel ist es vor allem eine Brücke von der Forschung zur Industrie herzustellen. Dabei arbeiten SAL international mit Top-Expert:innen zusammen, um der Industriebranche einen One-Stop-Shop für die Entwicklung innovativer Technologien zu bieten.
Leuchtturmprojekt in Kärnten
Auch möchte das Forschungszentrum Startups und mittelständischen Industrien die Möglichkeit für die Umsetzung technologischer Projekte bieten und stellt daher auch das eigene Know-How sowie verschiedenste Tools zur Verfügung, um die Entwicklungsarbeiten zu erleichtern. SAL stehen demnach zukünftig in der gesamten Wertschöpfungskette als Mikroelektronik-Expert:innen zur Seite – von der Materialbeschaffung bis hin zum fertigen Produkt. „Mit SAL haben wir ein Spitzenforschungszentrum in Kärnten, das nicht nur eng mit Kärntner Leitbetrieben zusammenarbeitet, sondern auch Klein- und Mittelunternehmen in ihrer Forschungs- und Entwicklungstätigkeit unterstützt. Der neue Reinraum ist für den gesamten Innovationsstandort Österreich von enormer Bedeutung. Möglich wurde das Projekt SAL, weil hier mehrere starke Partner:innen – der Bund, die Bundesländer Kärnten, Steiermark und Oberösterreich und die Industrie – bereit waren, gemeinsam etwas umzusetzen, denn nur durch Kooperation und Innovation kann Zukunft erfolgreich gestaltet werden“, so LHStv.in Schaunig.
Für einen Fortschritt in der Mikroelektronik
Durch die Zusammenführung und Bereitstellung unterschiedlicher Kompetenzen, wie unter anderem von Expert:innen aus der Mikroelektronik, Chemie, Mathematik, Wirtschaft, etc. ermöglichen SAL Spezialisierungen für eine hochqualitative Produktion. Demzufolge erklärte auch Henriette Spyra, Leiterin der Sektion III „Innovation und Technologie“ im Bundesministerium für Klimaschutz: „Die Eröffnung des neuen SAL-Reinraums ist ein bedeutender Schritt in der Entwicklung für das Forschungszentrum am Standort Villach. Reinräume sind unverzichtbar für den Fortschritt in der Mikroelektronik, da sie eine hochkontrollierte Umgebung bieten, in der präzise und saubere Prozesse durchgeführt werden können. Wissenschaftler:innen können dort ebenso wie Ingenieur:innen neue Materialien, Techniken und Prozesse testen und optimieren.“
Technologie ermöglicht eine grüne Zukunft
Mit dem Fokus auf Forschung und Entwicklung sollen die Funktionalitäten im Bereich der Mikroelektronik stetig verbessert werden. Denn: Die Technologie ist ein entscheidender Faktor für die Gestaltung einer nachhaltigen und grünen Zukunft. Somit will das Forschungszentrum mit seinen Arbeiten vor allem einen Beitrag zu technologisch-basierten nachhaltigen und energieeffizienten Lösungen bieten. „Villach ist grenzenlos, auch im Bereich Forschung und Technologie. Der neue Reinraum von SAL strahlt weit über die Landesgrenzen hinaus und festigt die Stellung Villachs als Hochtechnologie-Hub. Wir sind stolz darauf, den größten Reinraum Österreichs zu beherbergen, der die heimische Spitzenforschung weiter vorantreibt“, so Günther Albel, Bürgermeister von Villach. Auch Christina Hirschl, Geschäftsführerin von Silicon Austria Labs hob hervor: „Die Projekte, die in den letzten Jahren an allen SAL-Standorten erfolgreich umgesetzt wurden, zeigen, wie wichtig die Zusammenarbeit von Forschenden und Wirtschaft ist. Dabei wurden neue Industriestandards gesetzt. Der neue Reinraum in Villach ist für SAL ein weiterer großer Schritt nach vorne. Unsere Teams in den Laboren und unsere Industriepartner:innen haben nun optimale Bedingungen, um an Halbleitern zu forschen, neue Materialien zu testen und Prototypen herzustellen.“
© SAL / Sarina Dobernig / advantage
WISSENSWERT
Die Silicon Austria Labs GmbH (SAL) wurde 2018 im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach als bundesländerübergreifendes, außeruniversitäres Spitzenforschungszentrum im Bereich der elektronik-basierten Systeme gegründet. Eine besonders aktive Rolle im Aufbauprozess spielte seitens des Bundesministeriums Ingolf Schädler, wofür ihn Schaunig gestern mit dem Großen Ehrenzeichen des Landes Kärnten auszeichnete.
An den SAL-Standorten Villach, Graz und Linz wird an Schlüsseltechnologien in den Bereichen Microsystems, Sensor Systems, Power Electronics, Intelligent Wireless Systems und Embedded Systems geforscht. SAL bringt dabei wesentliche Akteure aus Industrie und Wissenschaft und damit wertvolle Expertise und Know-how zusammen und betreibt kooperative, anwendungsorientierte Forschung entlang der Wertschöpfungskette. Ziel ist es, den Wertschöpfungsprozess von der Idee zur Innovation zu beschleunigen – mit exzellenter Forschung und wirtschaftlichem Nutzen. Eigentümer:innen sind die Republik (50,1%), die Länder Kärnten und Steiermark (je 10%), das Land Oberösterreich (4,95%) und der Fachverband für Elektro- und Elektronikindustrie (24,95%).