Präsentierten die Pflegeausbildungsoffensive: Peter Wedenig, Beate Prettner und Gaby Schaunig (von links) – Foto: Büro LH-Stv. Prettner
Bildung
20.01.2021

Offensive zu Pflegeausbildung von Land und AMS Kärnten

Mix aus verschiedenen Ausbildungsmodellen im Bereich der Pflege: So will man in Kärnten dem Fachkräftemangel im Pflegebereich begegnen! Pro Jahr sollen 400 Personen eine Pflegeausbildung starten.

Bis 2030 sollen in Kärnten 4.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt werden. "Hier sind alle Berufsgruppen miteingeschlossen – von den Fachsozialbetreuerinnen und –betreuern bis hin zu diplomierten Fachkräften", erklärt Gesundheitsreferentin Beate Prettner. Damit diese Kräfte auch zur Verfügung stehen, startet nun eine vertiefende Pflegeausbildungsoffensive von Land und Arbeitsmarktservice (AMS) Kärnten. Das erklärte Ziel: jährlich 400 Personen neu in der Pflegeausbildung. Zusätzlich zu Ausbildungen, die bisher schon geboten wurden, und zu bestehenden AMS-Maßnahmen gibt es auch berufsbegleitende und berufsunterbrechende Modelle.

Berufswechsel durch Stiftung

Ein Beispiel ist die Implacementstiftung. Arbeitsmarkt-Referentin Gaby Schaunig dazu: "Arbeitslose, die in den Pflegebereich wechseln möchten, werden hier im Rahmen einer Stiftung gezielt zu Pflegefachassistenzen ausgebildet." 25 Personen wählt das AMS heuer – gemeinsam mit den künftigen Dienstgebern – aus. Es ist ein Testlauf. Schaunig weiter: "Als Arbeitsmarkt-Referentin geht es mir aber auch darum sicherzustellen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sich höherqualifizieren und sich beruflich absichern können. Deshalb beinhaltet der Maßnahmenmix auch eine berufsunterbrechende Variante, bei der sich Pflegeassistenzen zu Pflegefachassistenzen, finanziell unterstützt durch die Arbeitnehmerförderung des Landes Kärnten, aufschulen lassen können."

AMS investiert fast zehn Millionen Euro

Im Rahmen der Corona-Joboffensive steht das Thema Pflege – neben Digitalisierung – im Fokus. Die Ausbildungskapazitäten für die Pflegeassistenz wurden auf fünf Lehrgänge erweitert – an den Standorten Spittal, Villach, Klagenfurt, St. Veit und Wolfsberg.

"Ein weiterer Schwerpunkt ist die Pflegeausbildung mit Fachkräftestipendium: Hierzu werden alleine mit Start im vergangenen Jahr rund 370 Personen in Bereichen von ‚Medizinische Assistenzausbildung‘ bis hin zur ‚Pflegefachassistenz‘ gefördert. Insgesamt schlagen für Pflegeausbildungen in den Jahren 2021/22 rund 9,7 Millionen Euro zu Buche", sagt AMS-Chef Peter Wedenig.

Die Zeit läuft

Prettner wiederholt eine Forderung: "Die Ausbildung zur Pflegefachassistenz mit Matura an öffentlichen BMHS soll endlich zur Umsetzung kommen. Bisher hat der Bund hier lediglich Pilotprojekte an privaten Schulen genehmigt, die Kärnten bereits gestartet hat. Diese sind aber für sieben Jahre angedacht, danach soll noch evaluiert werden. Hier verschenken wir wertvolle Zeit – Zeit, die Österreich nicht hat!"

Momentan werden in Kärnten 115 Pflegeassistenten ausgebildet, die Fachhochschule stellt pro Jahr 120 Plätze für diplomiertes Personal bereit.

Präsentierten die Pflegeausbildungsoffensive: Peter Wedenig, Beate Prettner und Gaby Schaunig (von links) – Foto: Büro LH-Stv. Prettner
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