LK Präsident Siegfried Huber / © Paul Gruber
Leben
02.04.2023

Ostern: Jetzt auf heimische Eier setzen

Kärntens Eierbauern sind auf Grund hoher Produktionskosten unter Druck. Nur faire Preise sichern Versorgung mit heimischen Eiern.

Eier sind ein beliebtes Lebensmittel zu Ostern und auch in Kärnten werden jährlich eine Menge Eiern produziert. In diesem Jahr ist jedoch die Lage am europäischen Eiermarkt angespannt, da viele Legehennenbetriebe ihre Produktion aufgrund der gestiegenen Produktionskosten verringert oder eingestellt haben. Diese Entwicklung hat auch Auswirkungen auf die Eierbauern in Kärnten, die aufgrund der hohen Produktionskosten unter Druck stehen. Doch trotz der schwierigen Situation können die Kärntner Eierbauern die Versorgung zu Ostern sicherstellen.

Vorbereitung auf die Osterzeit

Die Vorbereitungen auf die Osterzeit beginnen bereits einige Wochen im Voraus, um die Konsumenten ausreichend mit Eiern beliefern zu können. Die Eierbauern sorgen dafür, dass ihre Legehennen rechtzeitig eingestallt werden, damit genug Eier zum Backen, Färben und Verspeisen zur Verfügung stehen. Doch obwohl die Eierbauern großen Einsatz zeigen, spiegelt sich dieser nicht im aktuellen Preis wider, den sie für ihre Produkte bekommen.

Kostensteigerungen und zu niedrige Preise

Die gestiegenen Kosten für Futter und Strom führen dazu, dass die Eierbauern höhere Preise vom Lebensmittelhandel benötigen. Der Präsident der Landwirtschaftskammer Kärnten, Siegfried Huber, kritisiert, dass von den gestiegenen Preisen im Supermarktregal bei den Bauern viel zu wenig angekommen sei. Derzeit stehen die heimischen Eierbauern jedoch noch vergleichsweise gut da, denn Kärnten hat einen Selbstversorgungsgrad von etwas über 100 Prozent. Es ist jedoch zu befürchten, dass die heimische Versorgung mittelfristig gefährdet ist, wenn die Eierbauern ihre Kosten nicht decken können.

Zahlen und Fakten zu Eiern in Kärnten

In Kärnten gibt es rund 528.000 Legehennen, was 7,7 Prozent des gesamtösterreichischen Legehennenbestands entspricht. Kärnten hat einen Anteil von 34 Prozent an Biolegehennen, 24 Prozent Freilandhaltung und 42 Prozent Bodenhaltung. Österreich ist seit Jahren "käfigfrei", aber in der EU werden noch immer etwa 45 Prozent (170 Millionen) Legehennen in Käfigen gehalten. Der Selbstversorgungsgrad an Eiern liegt in Österreich bei über 95 Prozent bei einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 233 Eiern, der Selbstversorgungsgrad in Kärnten bei 118 Prozent. Zu Ostern werden in Österreich etwa 60 Millionen Farbeier verzehrt, während im Schnitt die Kärntnerin/der Kärntner zu Ostern acht gefärbte Eier isst, was etwa 4,5 Millionen Eiern entspricht.

Vorteile heimischer Eier: 

  • Gentechnikfreie Fütterung der Legehennen 
  • Verfütterung von europäischem Eiweißfutter anstelle von Soja aus Übersee 
  • Geringere Besatzdichten als EU-rechtlich zulässig 
  • Einzeleikennzeichnung am landwirtschaftlichen Erzeugerbetrieb 
  • Der freiwillige Verzicht auf das Kürzen des Schnabels 
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