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Umwelt
10.04.2023

Overshoot Day: Ressourcen sind „verbraucht“ 

Am 6. April hat Österreich sein Ressourcen-Budget für das Jahr 2023 verbraucht. 

Österreich hat mit dem 6. April seinen Overshoot Day - im Deutschen „Erschöpfungstag“ oder „Erdüberlastungstag“ -  erreicht. Das bedeutet, dass die Ressourcen der Erde in Österreich für das Jahr 2023 aufgebraucht sind.  "Der Overshoot Day markiert jenen Tag, an dem alle Ressourcen, die der Planet innerhalb eines Jahres regenerieren kann, verbraucht sind. Sobald die verbraucht sind, leben wir auf Kosten zukünftiger Generationen", so Anna Leitner, Sprecherin für Lieferketten und Ressourcen bei GLOBAL 2000. "Weltweit und auch in Österreich bewegt sich dieser Tag immer weiter auf den Jahresbeginn zu, und auch dieses Jahr zeigt sich: würden alle so leben wie wir, dann bräuchten wir beinahe vier Planeten, um den Ressourcenbedarf zu decken. Auch global gesehen schlagen wir, wie jedes Jahr, über die Stränge. Der Earth Overshoot Day, also der Welterschöpfungstag, wird vermutlich Ende Juli liegen." 

Zukünftige Generationen retten 

Damit zukünftige Generationen einen ressourcenreichen Lebensraum haben, muss der Overshoot Day nach hinten geschoben werden, im Idealfall auf den letzten Monat des Jahres. Zum Teil kann dies durch eine Umstellung der Gewohnheiten im Alltag geschehen, jedoch muss vor allem das Wirtschaftssystem einige Veränderungen unternehmen. "Als Einzelperson kann man sein Leben natürlich so nachhaltig wie möglich gestalten, aber bei vielen Dingen sind einem die Hände gebunden", betont Leitner. "Wer die großen Hebel in der Hand hat, zeigt zum Beispiel die Lieferkette eines Smartphones. Wir fordern deshalb, dass sich endlich die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern und ein schonender Umgang mit Klima und Ressourcen für Konzerne verpflichtend wird. Einen wichtigen Grundstein dafür kann und muss das EU-Lieferkettengesetz legen, das derzeit verhandelt wird." 

Den ökologischen Fußabdruck verringern

Großteils „verdanken“ wir dem enormen Ressourcenverbrauch sowie die Emissionen den globalen Wertschöpfungsketten. Deshalb wird aktuell auf EU-Ebene ein EU-weites Lieferkettengesetz entworfen und verhandelt. Bei guter Umsetzung könnte dieses Konzerne für Umwelt- und Klimaschäden, die entlang ihrer Wertschöpfungskette aufkommen, zur Verantwortung ziehen. "Ein solches Gesetz wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung: Ein Verlagern der Verantwortung weg vom Konsumenten und hin zu Industrie und Konzernen. Es braucht aber auch weitere rechtliche Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel verbindliche Reduktionsziele für den Ressourcenverbrauch, ein Klimaschutzgesetz und eine Abkehr von unendlichem Wirtschaftswachstum als Indikator für Wohlstand", meint Leitner abschließend. 

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