Gesundheitsreferentin Prettner mit den ersten PflegekoordinatorInnen von Kärnten. © Büro Prettner
Gesundheit
07.04.2021

Pflege vor Ort – Kärnten geht innovativ voran

Land Kärnten beschreitet mit der Pflege-Nahversorgung einen völlig neuen Weg im Pflegebereich. Erstes Vor-Ort-Modell Österreichs legt tolle Zwischenbilanz vor: 48 Gemeinden sind bereits mit an Bord, weitere zwölf in Startposition.

Die Pflege hat viele Gesichter – genau so vielfältig müssen auch die Pflegeangebote sein: Darüber sind sich alle Experten einig. Einig ist man sich auch darin, bei der Pflege nicht erst anzusetzen, wenn der Betroffene schon mitten im Pflegebedarf steckt. „Ebenso, wie Gesundheitspolitik nicht beim Bekämpfen von Krankheiten, sondern beim Erhalten der Gesundheit beginnt, muss auch Pflege bei der Prävention beginnen. Außerdem muss das Pflegeangebot vor Ort, also ganz nah am Menschen, ansetzen. Genau das macht das Land Kärnten mit dem Modell der Pflege-Nahversorgung“, erklärt Kärntens Gesundheitsreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Beate Prettner. Gestartet wurde mit dem innovativen Modell im Oktober 2019: „Aktuell setzen bereits 31 Kärntner Gemeinden die Pflege-Nahversorgung um. Über das Dorfservice sind weitere 17 Kommunen eingebunden. Und: Zwölf Gemeinden werden in den nächsten Wochen mit an Bord kommen“, zieht ­Prettner eine erste Zwischenbilanz.

Pflegekoordinatoren

Herzstück der Pflege-Nahversorgung ist es, älteren Gemeindebürgern den Verbleib im eigenen Zuhause – auch bei zunehmender Hilfebedürftigkeit – so lange es geht zu ermöglichen. So genannte Pflegekoordinatoren beraten alle älteren Menschen kostenlos zu allen Angeboten im Bereich Gesundheit, Pflege und Soziales. „Sie beraten aber nicht nur, sondern sie bieten ganz konkret Unterstützung und Hilfe an“, betont Prettner. Dabei geht es beispielsweise um die Vermittlung von mobilen Diensten, um das Organisieren von Entlastungsangeboten; um die Durchführung von Einkaufsfahrten, Hol- und Bringdiensten, Arztbesuchen; um die Koordination und Betreuung nach Krankenhaus-Aufenthalten. „Immer wieder geht es auch um die Hilfe bei administrativen Angelegenheiten, zum Beispiel beim Pflegegeld oder bei Anträgen für Hilfsmittel und Heimbehelfe“, informiert die Gesundheitsreferentin.

Rasche Ausrollung

Die ersten Monate der Pflege-Nahversorgung haben gezeigt: „Es ist erstaunlich und erfreulich, wie schnell die Pflegekoordinatoren in ihren Gemeinden Fuß fassen und wie schnell sie zu einem wichtigen Ansprechpartner werden. Die Rückmeldungen, die ich von ihnen erhalte, zeigen, dass wir mit der Pflege-Nahversorgung auf das richtige Zugpferd gesetzt haben.“ Zuversichtlich stimmt die Referentin auch die rasche Ausrollung des Modells: „Ende 2021 haben wir in mindestens 60 Gemeinden die Pflege-Nahversorgung umgesetzt. Das bedeutet, dass fast die Hälfte aller Kommunen abgedeckt ist. Und ich bin überzeugt: Die zweite Hälfte wird noch rascher gehen.“

Gesundheitsreferentin Prettner mit den ersten PflegekoordinatorInnen von Kärnten. © Büro Prettner
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