Das Haus von Ingeborg Bachmann in Klagenfurt soll öffentlich zugänglich gemacht werden. – Foto: Wikipedia/Dreinagel
Leben
12.02.2021

Privatstiftung Kärnten kauft Haus von Ingeborg Bachmann

Das Haus von Ingeborg Bachmann in Klagenfurt soll für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ein "Begegnungsort für die Literaturszene" schwebt den Verantwortlichen vor.

Von 1933 bis 1945 wohnte die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann mit ihrer Familie in einem Haus in der Henselstraße 26 in Klagenfurt. Dieses Haus soll nun öffentlich zugänglich werden und ins Eigentum von Land Kärnten und Stadt Klagenfurt übergehen. Die Kärntner Privatstiftung wird den Kauf abwickeln. 500.000 Euro zuzüglich 30.000 Euro Nebenkosten wurden als Erwerbskosten angegeben, so Vorstandsmitglied Gottfried Sapetschnig von der Privatstiftung Kärnten. Im Preis inkludiert seien auch rund 4.000 Bücher aus der Bachmann-Bibliothek.

Begegnungsort

Es ist geplant, das Haus öffentlich zugänglich zu machen (von Mai bis Oktober), museal und wissenschaftlich zu nutzen (ganzjährig). Ein "Begegnungsort der Literaturszene" soll entstehen – inklusive kleinere Events im Garten. Eine Verbindung zum jährlichen Bachmannpreis liegt nahe.

Haus mit Bachmanns Spuren

Bis vor kurzer Zeit habe noch Bachmanns Neffe im Haus gewohnt, so Landeshauptmann Peter Kaiser. Ingeborg Bachmann starb 1973 in Rom. Danach wurde ihr Haushalt in das Klagenfurter Haus überführt – etwa Bilder, Andenken, Kleidung, Fotos, Zeitschriften, Kunstkataloge, Korrespondenzen und die Georg-Büchner-Preis-Urkunde. Die Bibliothek soll 120.000 Euro wert sein und auch Widmungsexemplare beinhalten. Der Wert der Möbel laut Kaiser: 70.000 Euro. Sogar Bachmanns Schreibtisch sei noch da, samt Brandspuren ihrer Zigaretten.    

Bachmann-Denkmal

Bachmanns Familie sei dafür, dass das Haus in öffentlichen Besitz übergeht. Rund 250.000 Euro müssten Land und Stadt – zu gleichen Teilen – in Sanierungsarbeiten investieren. Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz berichtet über eine Arbeitsgruppe, die das Projekt vorantreiben soll – mit Vertretern der Kultur- und Finanzabteilungen von Land und Stadt. Der Museumsbetrieb soll in enger Kooperation mit dem Musilmuseum erfolgen, Kooperationen sind ebenfalls angedacht – etwa mit dem ORF Landesstudio, der Universität Klagenfurt und der Universität Salzburg. Im Frühjahr wird die Stadt Klagenfurt einen internationalen Wettbewerb für ein Bachmann-Denkmal ausschreiben.

Während die Privatstiftung den Ankauf abwickelt, sind Stadt und Land allein für die Bespielung zuständig.

Das Haus von Ingeborg Bachmann in Klagenfurt soll öffentlich zugänglich gemacht werden. – Foto: Wikipedia/Dreinagel
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