Die Botschafter und Initiatoren des Projekts – Foto: Philip Platzer
Umwelt
07.04.2021

Projekt BioBienenApfel: Österreich soll blühen

Auf Initiative der Frutura Unternehmensgruppe erfolgte heute der Startschuss für das Gesellschaftsprojekt "BioBienenApfel". Es geht darum, den Bienen wieder mehr Lebensraum zu geben. Jeder kann mitmachen!

"Ohne die Biene wäre Obst und Gemüse nicht so, wie wir es gerne essen. Rund 80 Prozent unserer Ernte von heimischen Obst- und Gemüsesorten verdanken wir der Arbeit, dem Bestäuben der Bienen", weiß Manfred Hohensinner, Eigentümer der Frutura Unternehmensgruppe, Österreichs größtem Produzenten und Vermarkter von Obst und Gemüse. Über die Biene kam ihm vor etwa drei Jahren die Idee zu einem besonderen Gesellschaftsprojekt, für welches heute (7. April 2021) der Startschuss fiel. Es ist eine länderübergreifende Initiative zur Schaffung von Bienen-Lebensraum in Österreich und Deutschland, die sich "BioBienenApfel" nennt. Denn der Lebensraums von Bienen ist bedroht – durch zu wenig Blütenpflanzen, industrielle Landwirtschaft, Monokulturen oder Pestizide.

Wie läuft das Projekt ab?

Jeder kann über www.biobienenapfel.at Samen für Bienen-Wiesen bestellen – kostenlos (solange der Vorrat reicht). Pro Päckchen, das durch die Post zugestellt wird, können zwischen 2,5 und drei Quadratmeter Bienen-Wiesenfläche entstehen. Es geht darum, mehr Lebensraum für Bienen zu schaffen. Das Ziel des Projekts: bis zu 1.200 Hektar zusätzlich als neues Zuhause für rund eine Milliarde Bienen (in fünf Jahren).

Das Projekt richtet sich nicht nur an Private, sondern auch an öffentliche Einrichtungen (Gemeinden, Schulen, Vereine, soziale Einrichtungen) und auch Bio-Apfelbauern bzw. Frutura-Vertragsproduzenten sind mit an Bord. Die Bio-Apfelbauern produzieren auch den "BioBienenApfel", den Träger der Botschaft. Einnahmen aus dem Verkauf kommen wiederum dem Projekt zugute.

"Summen darf nicht verstummen"

Manfred Hohensinner: "Ohne Biene gibt es keine Blüte und keine Nutzpflanze. Wir wollen ein Umdenken in der Gesellschaft bewirken." Das kostenlose Saatgut kann ausgebracht werden, wo Platz dafür ist – und wenn dieser noch so klein ist (z. B. auf dem Balkon). Schließlich sind die Bienen-Wiesen nicht nur Lebensraum für die Bienen, sondern auch für zahlreiche andere Insekten und Tiere.

Frutura-Geschäftsführerin Katrin Hohensinner ergänzt: "Auf unserer Homepage kann man nicht nur Saatgut bestellen, es gibt dort auch hilfreiche Tipps und Tricks rund um die Themen Biene, Garten und Imkerei. Und eine fortlaufende Übersicht über alle teilnehmenden Flächen. Das Summen darf nicht verstummen!"

Das Saatgut, das verteilt wird, stammt natürlich aus Österreich und ist auf die regionalen Bedingungen abgestimmt. "Bio Austria Garantie" wird das Projekt auf die Einhaltung der Biodiversitätskriterien überprüfen und jährlich einen Evaluierungsbericht erstellen. Denn für die öffentlichen Einrichtungen, die mitmachen, gibt es bei Aussaat und Pflege der Flächen genau definierte Richtlinien. Geplant sind auch Verteilaktionen des Saatguts rund um den "Tag der Biene", den 20. Mai, durch Spar oder den ÖAMTC.

Die Botschafter aus Österreich und Deutschland

Zahlreiche Prominente aus Politik, Sport und Gesellschaft geben den Bienen ihre Stimme, etwa:

  • Tennis-Profi Dominic Thiem
  • Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel
  • ÖFB-Teamchef Franco Foda
  • Othmar Karas, Vize-Präsident des Europäischen Parlaments
  • Doppelweltmeisterin Elisabeth Görgl
  • Topmodel Charlott Cordes
  • Steiermarks Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer
  • NHL-Eishockeyspieler Marco Rossi

Für Schützenhöfer ist der heutige Startschuss ein "großer Tag für den Klimaschutz und die Nachhaltigkeit". Das Land Steiermark – und andere Bundesländer – unterstützen das Projekt, auch einzelne Gemeinden sind schon dabei. Und Othmar Karas bringt es auf den Punkt: "Der Klimawandel gefährdet die Bienen. Gegen das Bienensterben und den Klimawandel gibt es keinen Impfstoff, der Impfstoff können nur wir Bürger sein!"

Mehr zum Projekt und zur Saatgut-Bestellung:
Tipp zum Säen:
  • Blumenerde mit etwas Sand bereitstellen, den Sand leicht einarbeiten
  • das Saatgut kreuzweise ansäen
  • Saatgut nicht abdecken oder eingraben, sondern nur leicht eindrücken, es benötigt Sonne
  • gießen und feucht halten, damit die Keimlinge nicht austrocknen
Aussaat mit Franco Foda und Dominic Thiem – Foto: Philip Platzer
Die Hohensinners im Gespräch mit Sebastian Vettel – Foto: Philip Platzer
Die Botschafter und Initiatoren des Projekts – Foto: Philip Platzer
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