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Wirtschaft
17.12.2020

„Regional denken, global vorangehen“

Die Wietersdorfer Holding GmbH mit den Geschäftsfeldern Zement und Beton, Kalk sowie Rohrsysteme setzt als internationales Familienunternehmen mit Sitz in Klagenfurt branchenübergreifend Standards in Sachen Produktqualität und Nachhaltigkeit.

Interview mit DI (FH) Hannes Primus, Bürgermeister der Stadt Wolfsberg

Was sind Ihre wichtigsten Ziele für Wolfsberg?

Kurzfristig und vorrangig ist es wichtig, dass unsere Wirtschaft und hier insbesondere die Gastronomie die aktuellen Corona-
Einschränkungen gut übersteht. Wolfsberg ist ja eine flächenmäßig sehr große Gemeinde mit vielen Dörfern, in denen Gasthäuser eine wichtige Rolle für das gesellschaftliche Leben spielen. Mittel- und langfristig gilt es, den Lebensraum Wolfsberg attraktiv zu erhalten und der Abwanderung entgegenzuwirken, zum Beispiel durch aus­reichende Arbeitsplätze, ein breites Bildungsangebot und eine Gemeinde-Infrastruktur, in der Jugend und Familien eine hohe Lebensqualität und auch aus­reichend Wohnraum vorfinden. Wir haben in den letzten zehn Jahren einen leicht steigenden Trend bei der Einwohnerzahl und diese sehr positive Entwicklung wollen wir erhalten.

Was sind die Stärken des Wirtschaftsstandorts Wolfsberg?

In Wolfsberg ist durch eine vorausschauende Standortpolitik schon früh der fließende Übergang von „alten“ Branchen wie der Schuhindustrie zu neuen Großunternehmen, viele aus der High-Tech-Branche, gelungen. Unterstützende Faktoren sind die günstige Verkehrslage zwischen Wien und Venedig sowie eine starke berufsorientierte Ausbildung, wie an unserer HTL oder auch an der Fachberufsschule Wolfsberg mit exzellenten internationalen Kontakten.

Welche Schritte setzen Sie  im Bereich Familienfreundlichkeit?

Wolfsberg darf sich offiziell „kinder- und familienfreundliche Gemeinde“ nennen. Für dieses Qualitätssiegel muss man einiges an Maßnahmen vorweisen, die ein Pluspunkt für Familien sind, bei uns sind das zum Beispiel flexible Öffnungszeiten in der Kinder­betreuung, ein besonderes Service für Jungmütter („Welcome- Baby-Frühstück“) und natürlich ein familienfreundliches Freizeitangebot. Das reicht von der Infrastruktur an der Laufmeile entlang der Lavant über unser großes Stadionbad bis hin zum neuen Kino-Center, das ein großer Wunsch der Bevölkerung war und das heuer im Sommer eröffnet wurde.

Sie sind Experte im IT-Bereich. Welche Pläne haben Sie für die Digitalisierung?

Hinsichtlich der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung stehen wir sicher erst am Beginn. Mein Motto ist: Nicht die BürgerInnen sollen zum Amt kommen, sondern die Dokumente und Formulare. Das spart Zeit und Kosten für alle. Auch im Bereich der Verkehrs- und Parkplatzsteuerung oder bei der Müllentsorgung könnten digitale Prozesse rasch zum Nutzen der Bevölkerung eingesetzt werden. Daran arbeiten wir.

In welchen Bereichen setzen Sie auf Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit bestimmt in der Stadtgemeinde Wolfsberg das Geschehen in so gut wie allen Bereichen. Die Liste der Beispiele ist lang: Wir haben einen Linien-Elektrobus, Photovoltaik-Projekte für gemeinde­eigenen Gebäude oder eine komplette Umrüstung auf stromsparende LED-Straßenbeleuchtung. Oft sind es aber auch kleine Projekte, die große Signale setzen, wie unsere Bücherzellen. Das sind ausgediente ­Telefonzellen, die von der Bevölkerung mit gratis Büchern zur Entnahme bestückt werden. Oder unser KOST-NIX-LADEN, wo ebenfalls nicht mehr benötigte Gegenstände gratis entnommen werden können. Nachhaltige Politik in Wolfsberg ist eine Kombination all dieser Maßnahmen, mit breiter Zustimmung der Bevölkerung!

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