respACT: Die Zukunft des Bauens im Fokus
Am 20. Juli 2023 lud respACT gemeinsam mit der BKS Bank zum jährlich stattfindenden Business Lunch am Wörthersee ein. 26 Unternehmensleiter diskutierten dort die nachhaltige Transformation im Bausektor und kamen zu dem Schluss, dass mit der Nutzung digitaler Technologien und Transparenz der Wandel wesentlich vorangetrieben werden kann.
Nachhaltige Transformation der Bauwirtschaft
Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank und scheidende Vize-Präsidentin von respACT begrüßte neben den Teilnehmern auch ihren Vorstandskollegen Nikolaus Juhász, der künftig die Rolle des Kärntner Landeskoordinatoren übernehmen wird. In ihren thematisch einleitenden Worten betonte sie die hohe Relevanz, die der Bauwirtschaft zukommt, wenn es um die Erreichung der Klimaneutralität bis 2050 geht. Demnach fallen 40 Prozent der CO₂-Emissionen auf den Gebäudesektor zurück. Sowohl die Energieversorgung als auch die Herstellung und Wiederverwendung von Baustoffen stellen dabei laut Stockbauer zentrale Elemente dar. Auch ein Blick auf neue Regularien wie die Taxonomie-Verordnung oder Aktualisierungen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) machen deutlich, dass sozio-ökologische Transformationsprozesse nicht vor der Baubranche Halt machen.
Herausforderungen für Bauunternehmen
Auch Karl-Heinz Strauss, CEO der PORR AG, betonte in seinem Impulsvortrag die Notwendigkeit nachhaltiger Bauprojekte und stellte dabei fest: „Der Zug fährt bereits und ist nicht aufzuhalten. Wir erwarten, dass es relativ rasch gehen wird, bis Kundinnen und Kunden beispielsweise CO₂-arme Baustoffe und kreislaufwirtschaftfördernde Bauweisen von sich aus verlangen werden.“ Auch wenn sich viele Unternehmen für die Lösung der komplexen Anforderungen noch nicht gewappnet fühlen, blickt Strauss der „wachsenden Bedeutung von ESG im Bausektor sehr positiv entgegen“. Weiters folgte ein Abriss über Themenfelder, mit denen sich die Baubranche zunehmend konfrontiert sieht und von denen gleichzeitig eine große Chance ausgeht, das nachhaltige Wirtschaften von Bauunternehmen voranzutreiben. Im Rahmen der sogenannten 4 D´s lassen sich laut Strauss folgende wesentliche Veränderungstreiber in der Wirtschaft identifizieren: De-Globalisierung, Digitalisierung, Demographie und Dekarbonisierung.“
Innovationen gegen den Klimawandel
„Als Bauunternehmen haben wir eine große Bandbreite an Möglichkeiten und daher auch eine große Verantwortung, um die Nachhaltigkeit von Bauprojekten zu steigern,“ so Strauss. Neben geeigneten Baumaterialien, wie etwa einer guten Dämmung, neuen Mobilitätskonzepten und der Nutzung digitaler Technologien liegt vor allem im Bereich der Lean Construction ein großes Potenzial, Arbeitsprozesse effizienter und transparenter zu gestalten. Hier werden durch regelmäßige Abstimmungen aller beteiligten Parteien einzelne Arbeitsschritte angepasst und optimiert. Positive Effekte wären dabei nicht nur ein reduzierter Ressourcenverbrauch, sondern auch verkürzte Bauzeiten: „Es ist ein Zusammenspiel von Offenheit und Transparenz, dem sich niemand mehr entziehen kann“, stellte Strauss fest.
Verantwortung übernehmen
Der erste Schritt zur Eindämmung des Klimawandels, sei die Quantifizierung zentraler Prozesse: „Das Messen ist das Erste, das man braucht, um zu steuern,” so Strauss. Die PORR setzt beispielsweise auf Digitalisierung in Form von Gerätekontrolle und -überwachung. Im Zuge der Taxonomie und CSRD solle man sich laut Strauss auf die wesentlichen Dinge konzentrieren, die beeinflussbar sind und diese auch offen und transparent kommunizieren. „Wenn Sie einmal den Ruf haben, Greenwashing zu betreiben, wird Ihnen in den nächsten Jahren niemand mehr glauben,” hob der CEO der PORR hervor. Das anschließende gemeinsame Mittagessen bot den Veranstaltungsteilnehmern ausreichend Zeit, sich über die Inhalte und eigene Erfahrungen auszutauschen. Zum Schluss verabschiedete Herta Stockbauer die Teilnehmer mit einer Einladung zum CEO-Talk in Wien, um sich auch künftig „gegenseitig schlauer zu machen, einander mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und voneinander zu profitieren.”
Über respACT
respACT – austrian business council for sustainable development ist Österreichs führende Unternehmensplattform zu Corporate Social Responsibility (CSR) und Nachhaltiger Entwicklung. Der Verein unterstützt seine über 400 Mitgliedsunternehmen dabei, ökologische und soziale Ziele ökonomisch und eigenverantwortlich zu erreichen.
In seiner Veranstaltungsreihe „Business Lunch“ hebt respACT die entscheidende Rolle privatwirtschaftlicher Unternehmen für die Umsetzung des Green Deals in Österreich hervor. Damit wird auch ein wichtiger Schritt in Richtung Implementierung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (engl. Sustainable Development Goals, SDGs) gesetzt, die gleichzeitig globale Probleme adressieren und dabei Marktchancen und Innovationspotenziale aufzeigen. Das Format des Business Lunches bietet zudem die Möglichkeit im exklusiven Kreis auf Geschäftsführungsebene zu diskutieren und sich mit respACT-Mitgliedsbetrieben sowie interessierten Unternehmen aus Kärnten über aktuelle Nachhaltigkeitsthemen auszutauschen. Die Veranstaltung wurde von der BKS Bank, der Industriellenvereinigung Kärnten und Wirtschaftskammer Kärnten unterstützt sowie vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) gefördert.