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Wirtschaft
19.10.2023

RLB Kärnten lud zum Business­-Frühstück

Während die Zinsen in den kommenden Monaten unverändert bleiben, sollte die Inflation unter die 4 %-Marke sinken.

So schwierig der Begriff auszusprechen ist, so weitreichend sind auch seine Folgen: Die Rede ist von der Stagflationsrezession, die eine stagnierende bis leicht rückläufige reale Wirtschaftsleistung bei gleichzeitig hoher Inflation mit sich bringt. „Für heuer sollte sich die Situation nicht bessern, aber schon 2024 rechnen wir mit einem leichten Aufschwung“, erklärte Gunter Deuber, Leiter von Raiffeisen Research, im Rahmen des Business Frühstücks der Raiffeisen Landesbank Kärnten.

Wirtschafts­prognose 2024

Der Chefökonom rechnet im nächsten Jahr mit einem BIP-Wachstum von 0,6 % für Österreich. Die Industrie und der Immobilienmarkt würden aktuell schwächeln, dafür hätten der Kapital- und Aktienmarkt die aktuelle Situation gut verdaut. Vor einer Herausforderung stehe nach wie vor Österreichs Inflation: „Mit prognostizierten 7,6 % liegt sie deutlich über der Eurozone.“ 2024 sollte sie dann aber auf rund 3,8 % sinken. Auch positiv zu betrachten sei der private Konsum, welcher sich im kommenden Jahr aufgrund der Reallohnzuwächse wieder stabilisieren dürfte.

Immobilien­preise sinken

„Jetzt steht bei den Krediten eine Trendumkehr bevor.“ Kredite blieben in Österreich länger gefragt als im Rest von Europa, vor allem weil Unternehmen investierten. Im privaten Bereich geht die Nachfrage nach Immobilienkrediten zurück, was weitreichende Folgen mit sich bringt: Bis zum Jahr 2025 sollten die Preise am Immobilienmarkt laut Raiffeisen Research um rund 10 % sinken. „Immobilien werden dadurch wieder leistbarer“, so Deuber. Allerdings müsse das weiterhin ein wirtschaftspolitisches Thema sein, weil Österreich „nur“ auf das Niveau vor der Zinswende zurückkehre. Kärnten bietet demnach aktuell einen Standortvorteil aufgrund der Leistbarkeit von Wohnraum.

Keine Zins­senkungen zu erwarten

Deuber rechnet in den kommenden Monaten mit keinen Zinssenkungen, weil die EZB vorrangig ihr Inflationsziel erreichen möchte. „Erst im zweiten Halbjahr 2024 könnte es so weit sein“, so der Raiffeisen Chefökonom. Aktuell werfen österreichische Staatsanleihen wieder Renditen im Bereich von 3 bis 3,5 % ab, Anleihen von privaten Schuldnern weisen noch höhere Verzinsungen auf. Deubers Tipp: „Mittelfristig können festverzinsliche Veranlagungen eine reale Rendite bieten, also eine Verzinsung über der Inflation.“ Die europäischen Börsen sind kurz- und mittelfristig attraktiver bewertet. „Langfristig sollte aber der US-Markt wegen Big-Tech und Künstlicher Intelligenz profitieren.“

Maß­geschneiderte Lösungen

Manfred Wilhelmer, Vorstandssprecher der Raiffeisen Landesbank Kärnten, bleibt zuversichtlich: „Die Raiffeisen Landesbank Kärnten ist die Kärntner Firmenkundenbank und punktet mit Nähe und Kompetenz. Wir verstehen die Kärntner Unternehmer und bieten maßgeschneiderte Lösungen für die finanziellen Herausforderungen.“

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