© WKK / Foto Horst
Bildung
02.07.2024

Save the Date: World Skills Lyon 2024

Vier Medaillenhoffnungen aus Kärnten treten im September bei den Weltmeisterschaften der Berufe in Frankreich an.

Eine Viertelmillion Fans, über 1.500 Teilnehmende und ein Ziel: Gold! Von 10. bis 15. September finden die WorldSkills in Lyon (Frankreich) statt. Folgende Jungtalente aus Kärnten kämpfen bei der Berufs-WM um Edelmetall: Tischler Florian Dörfler, Elektroniker Georg Kelih, Restaurantfachmann Simon Wieland sowie das Mechatroniker-Duo Florian Napetschnig und Dominik Ruhdorfer.

Bühne frei für Kärntens „Young Professionals“

Rund 250.000 Zuschauer, die über 1.500 Teilnehmende aus über 65 Ländern in 59 Berufen in ihren Höchstleistungen erleben: Mitte September verwandelt sich das französische Messe- und Kongresszentrum Euroxpo Lyon zur Bühne für die besten „Young Professionals“ – ausgelernte Fachkräfte unter 22 Jahren – der Welt. Inmitten des Schaulaufs der beruflichen Kompetenzen will sich ein junges und dynamisches Quintett aus Kärnten beweisen: Bau- und Möbeltischler Florian Dörfler aus Weitensfeld (tätig bei Konec GmbH in Feldkirchen), Elektroniker Georg Kelih aus Ferlach (Schüler der HTL Mössingerstraße in Klagenfurt), Restaurantfachmann Simon Wieland aus Krumpfendorf am Wörthersee (beschäftigt im Falkensteiner Schlosshotel Velden) sowie das Mechatroniker-Duo Florian Napetschnig aus Diex und Dominik Ruhdorfer aus Micheldorf (beide arbeiten für Flex in Althofen) wollen in der französischen Metropole um Edelmetall kämpfen.

Pioniere der beruflichen Zukunft

Für Jürgen Mandl, Präsident der WKO Kärnten, ist bei der offiziellen Vorstellung der Kärntner Medaillenhoffnungen schon jetzt klar: „Dieses Fachkräfte sind die Botschafter unseres Landes und Pioniere der beruflichen Zukunft! Sie reisen zu den Berufsweltmeisterschaften, um zu demonstrieren, dass Kärnten nicht nur für Traditionen, sondern auch für Fortschritt, Innovation und herausragende Berufsausbildung steht. Mehr noch: Als inspirierende Vorbilder zeigen sie anderen jungen Menschen, dass berufliche Ausbildung, Wille und Leistung der Schlüssel zum Erfolg sind. Unsere talentierten Spitzenfachkräfte beweisen bei den Berufsweltmeisterschaften immer wieder eindrucksvoll, wie man mit Leidenschaft und Engagement herausragende Ergebnisse erzielt.“

Monatelanges Training

Bereits seit Monaten trainiert das Quintett – unter Anleitung von eigenen Coaches – jeden Handgriff, geht jedes Szenario durch und sammelt auch internationale Wettkampferfahrungen. „Neben Wochenend- und Abend-Trainings in meinen Betrieb habe ich auch eine internationale Competition mit Vertretern aus sechs Ländern in der Schweiz absolviert. Es war extrem wichtig für mich zu sehen, wo ich stehe“, erzählt Bau- und Möbeltischler Florian Dörfler. Peter Leopold Preinig, Landesinnungsmeister der Tischler, betont: „Unsere Tischler sind nicht nur in der Lage, anspruchsvolle und kreative Projekte umzusetzen, sondern sie stehen auch für Präzision, Innovationskraft und handwerkliches Können. Die Teilnahme an solch prestigeträchtigen Wettbewerben bietet eine fantastische Gelegenheit, diese Fähigkeiten auf internationaler Bühne zu präsentieren und sich mit den Besten der Besten zu messen.“ Unter Strom steht auch bereits Georg Kelih. Den HTL-Schüler, der im „Skill“ Elektronik antritt, zog es zur Vorbereitung sogar nach Abu Dhabi. „Ich muss noch schneller werden, die Handgriffe müssen in Fleisch und Blut übergehen – das ist derzeit mein Hauptfokus und das habe ich beim Auslandstraining auch wahrgenommen“, zeigt sich der „Young Professional“ selbstkritisch. Ob er das noch hinbekommt? „Klar, ich reise ja nach Lyon, um Gold zu holen“, antwortet Kelih selbstsicher.

Tourismus- und Gastronomie­fachkräfte im Vormarsch

In Lyon abräumen will auch Restaurantfachmann Simon Wieland, der bereits weltmeisterliche Pläne serviert: „Falls ich gewinne, möchte ich mir gemeinsam mit einem Freund einen Traum verwirklichen: Ich will der jüngste selbstständige Gastronom Kärntens werden.“ Der WM-Teilnehmer könnte auch eine stolze Serie fortsetzen, wie der zuständige Spartenobmann für Tourismus, Josef Petritsch, betont: „Die österreichischen Leistungen bei Berufsweltmeisterschaften sind nahezu märchenhaft! Seit 1979, also seit 44 Jahren, haben wir in den Tourismus- und Gastroberufen stets mindestens ein ‚Medallion for Excellence’, die für besonders tolle Leistungen nach den Podestplätzen vergeben wird, gewonnen. Insgesamt ist Rot-Weiß-Rot bei der Berufseuropa- und Weltmeisterschaft seit Beginn der Aufzeichnungen Nummer eins im Tourismus! Daran haben auch viele tolle Leistungen aus Kärnten einen großen Anteil.“ Tatsächlich geht das Gros der erzielten Medaillen in diesem Bereich auf das Bundesland zurück. Zuletzt konnte etwa Bettina Veratschnig (Restaurant-Service) bei den Berufs-Europameisterschaften die Kärntner Tourismus-Bilanz weiter aufpolieren.

Starke Industrie aus Kärnten

Voller Spannung zeigen sich auch Florian Napetschnig und Dominik Ruhdorfer, die im Teambewerb Mechatronik an den Start gehen: „Zurzeit kann ich noch nicht meinen gesamten Fokus darauf richten, aber Mitte August sieht das Spannungslevel bestimmt schon anders aus!“, meint Napetschnig, der im Moment mit der letzten Prüfungswelle der Berufsschule fest eingespannt ist. „Aber wir freuen uns schon sehr auf diese Erfahrung – die Konkurrenz ist stark und der Wettkampf auf hohem Niveau“, ergänzt Ruhdorfer. Auch Michael Velmeden, Spartenobmann für Industrie, betont: „Die Teilnahme unserer jungen Fachkräfte an den Berufsweltmeisterschaften in Lyon ist ein beeindruckendes Zeugnis für die exzellente Ausbildung und das hohe Niveau der beruflichen Qualifikation in Österreich. Diese jungen Talente repräsentieren nicht nur ihre Heimat, sondern auch den Innovationsgeist und die Zukunftsfähigkeit unserer Industrie.“

Kärnten top qualifiziert für die Weltbühne

„Unsere Teilnehmer haben bereits bewiesen, dass sie wahre Meister ihres Fachs sind. Durch das Überstehen anspruchsvoller nationaler Wettbewerbe und Staatsmeisterschaften haben sie sich für die Weltbühne qualifiziert. Wir sehen in ihnen nicht nur Teilnehmer, sondern echte Helden des beruflichen Könnens. Diese Hingabe und Professionalität sind das, was SkillsAustria auf der Weltbühne repräsentiert. Wir sind fest davon überzeugt, dass unsere Vorbereitungen und das außerordentliche Talent unserer Teilnehmer große Freude bei der Berufs-WM bereiten werden“, so Jürgen Kraft, Geschäftsführer von SkillsAustria. Die bisher 32 Beteiligungen von österreichischen Teams bei den WorldSkills brachten viele hervorragenden Leistungen hervor: Kärnten hat bis dato fünf Gold-, zwei Silber- und drei Bronzemedaillen bei den WorldSkills erobert. An der Spitze ist Vorarlberg (20 Mal Gold, 15 Mal Silber und zehn Mal Bronze) vor Oberösterreich (19 Mal Gold, 15 Mal Silber und 18 Mal Bronze) und der Steiermark (13 Mal Gold, elf Mal Silber und 13 Mal Bronze).

Im Rahmen der Pressekonferenz wurde den Teilnehmern auch ein Glücksbringer, der im Makerspace Carinthia gefertigt wurde, überreicht. © WKK / Foto Horst

WISSENSWERT

SkillsAustria ist ein gemeinnütziger Verein der Wirtschaftskammer Österreich und koordiniert als Zentrum für Berufswettbewerbe die österreichischen Staatsmeisterschaften – AustrianSkills. Deren Sieger vertreten Österreich bei den internationalen Bewerben – EuroSkills und WorldSkills. Darüber hinaus ist SkillsAustria für die Vorbereitung und Entsendung des österreichischen Teams zu den internationalen Berufswettbewerben sowie für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Seit 1958 ist die Wirtschaftskammer Österreich Mitglied von WorldSkills International und entsendet seit 1961 regelmäßig ein österreichisches Team zu den internationalen Berufsweltmeisterschaften. Zudem ist die Wirtschaftskammer Österreich seit 2007 Mitglied von WorldSkills Europe. Österreich ist bei EuroSkills seit den ersten Europameisterschaften 2008 am Start. SkillsAustria wird von der Wirtschaftskammer Österreich, den neun Wirtschaftskammern in den Bundesländern sowie den Fachorganisationen der Sparten Gewerbe und Handwerk, Industrie, Tourismus und Freizeitwirtschaft, Information und Consulting, Handel sowie Transport und Verkehr finanziert. Mitfinanziert werden die Tätigkeiten von Seiten des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft sowie des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Unterstützt wird das SkillsAustria-Team zusätzlich von Giesswein Walkwaren AG, workwear engelbert strauss, Schütze Schuhe, Würth, dem WIFI Österreich und dem Fachverband Personenberatung und Personenbetreuung.

Schlagwörter