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Wirtschaft
15.10.2023

SBK eröffnen Kom­pe­tenz­zent­rum für Green Jobs

Mit dem neuen Standort in Klagenfurt schaffen die Sozialen Betriebe Kärnten nachhaltige Perspektiven für Arbeitssuchende.

Mit Hilfe seiner Mitarbeiter:innen sammelt das Unternehmen bereits seit 2016 Alttextilien, betreibt Second Hand Shops und Fahrradwerkstätten und bietet ihnen so eine vielfältige und sinnvolle Beschäftigung. Nun setzt es mit seinem neuen Standort im Osten der Landeshauptstadt neue Maßstäbe. Auf insgesamt 5000 m² Gesamtfläche wurden nun alle SBK-Arbeitsbereiche in modernen Werkstätten und Lagerhallen auf einem Standort zusammen gefasst.

Partner der Wirtschaft

Der sozialökonomische Betrieb, der neben den Eigenerlösen aus Produkten und Dienstleistungen von AMS Kärnten, Land Kärnten und den Gemeinden Klagenfurt, Villach und Wolfsberg finanziert wird, ist ein starker Partner für die Kärntner Wirtschaft. Denn seit vielen Jahren arbeitet SBK mit Unter­nehmen zusammen und vermittelt Personen zielgerichtet in die Wirtschaft.

„Unsere wichtigste gesellschaftliche Aufgabe ist das erfolgreiche Zusam­men­bringen unserer Mit­arbei­tenden mit Betrieben. Für jeden Menschen gibt es geeignete Jobs. Man muss sie nur gemeinsam finden. Im SBK-Kompetenz-Zentrum arbeiten wir zu­kunfts­orien­tiert und schaffen die aller­besten Voraus­setzungen, um starke Partner für die Menschen und die Wirtschaft zu sein“ freut sich Ge­schäfts­füh­rerin Elisabeth Niederer über den neuen Standort und die damit in Zusam­men­hang stehenden Chancen. Auch in Zeiten hoher Arbeits­kräfte­nach­frage sind Be­schäf­tigungs­pro­jekte wichtig, denn nicht alle bringen die richtige Ausbildung mit oder sind gesund genug, um direkt in den her­kömm­lichen Arbeitsmarkt einzusteigen.

Nachhaltigkeit im Fokus

Dabei wird aber auch der Fokus auf die Nachhaltigkeit nicht außer Acht gelassen. Dazu zählen neben nach­haltiger Produktion auch faire Arbeits­bedin­gungen. „Beide Ziele verfolgen die Sozial­öko­no­mischen Be­triebe Kärnten mit ihren Tätigkeiten“, erklärt Arbeits­markt­referentin LHStv.in Gaby Schaunig. Das bestätigt auch Peter Wedenig, Geschäfts­führer des AMS Kärnten: „Der Arbeitsmarkt hat sich verändert: In vielen Berufsbereichen findet ein „Greening“ statt. Das heißt, Themen wie Nachhaltigkeit, Ressour­cen­schonung und Kreis­lauf­wirt­schaft gewinnen an Bedeutung. Jobs in diesen Bereichen haben Zukunft und genau hier eröffnet SBK Chancen für Menschen, die am Arbeits­markt benachteiligt sind, wie etwa ältere Personen oder Lang­zeit­arbeits­lose.“

In weniger als einem Jahr wurde das Kompetenzzentrums errichtet. Dabei wurde „mit hohen ökologischen Ansprüchen und mit Nachhaltigkeit gebaut“, erklärt der Geschäftsführer der Errichtungsgesellschaft Georg Niedersüß. „Für unsere Umwelt und um Menschen ein angenehmes Arbeitsklima zu bieten.“

Beschäftigung für 70 Personen in der Kreislaufwirtschaft

Der Ansatz der SBK in Bezug auf ihre Beschäftigten hat klare Prinzipien. In einem realen Betrieb soll eine markt­nahe, wirtschaftlich sinn­volle Be­schäf­tigung ausgeübt werden. Verbunden mit persönlicher Beratung und indi­vidueller Unter­stützung bei der Arbeits­suche werden die vom AMS zugewiesenen Personen innerhalb eines Jahres auf eine dauerhafte Beschäftigung in der Wirtschaft vorberietet. Die vermittelten Tätigkeiten sind vielfältig. Es handelt sich dabei um sogenannte Green Jobs im Bereich der Fahrradmechatronik, Gartengestaltung oder Abfallentsorgung. Unter anderem werden mehr als 1300 Tonnen Alt­textilien und in drei Second Hand Shops in Kärnten verkauft. Mehrere Fahr­rad­werk­stätten stehen für Firmen, Fahrradvermietungen und Privat­personen für Zusammenbau, Wartung und Reparatur zur Verfügung. Insgesamt waren seit Gründung der SBK rund 1.300 Menschen angestellt, davon wurden rund 40 % dauerhaft am Arbeitsmarkt vermittelt.

Neue Berufsfelder durch praktische Tätigkeit

Dabei orientiert sich das Kompetenz-Zentrum fachlich-inhaltlich an dem Ansatz individuelles Können und Wissen ohne Bildungsabschlüsse durch praktische Tätigkeiten sichtbar zu machen. So werden bestehende sowie neu erworbene Kompetenzen der Mitarbeitenden identifiziert, intensiv gefördert und weiterentwickelt. „Wir arbeiten mitunter auch an neuen Berufsbildern, die sich aufgrund der immer stärker an­fallen­den Tätig­keiten, wie zum Beispiel in der Abfall­wirtschaft, entstehen. Dabei gehen Haus­verstand und handwerkliche Fähigkeiten oft Hand in Hand und sind in ihrer Kombination bei den Betrieben sehr begehrt,“ ist Geschäftsführerin Niederer überzeugt.

Für Klagenfurts Bürgermeister Christan Scheider liegt die arbeits­markt­po­li­tische, bil­dungs­po­li­tische und soziale Relevanz von SBK ebenfalls auf der Hand. „Wir leben in einer heraus­for­dern­den Zeit. Daher ist jede Maß­nahme, die Menschen qua­li­fi­ziert, sie wieder in Arbeit bringt und dadurch wieder sozial teilhaben lässt, nur zu begrüßen.“

Fotos © SBK bzw. StadtKommunikation/Bauer

Am Foto Banddurchschnitt: v.l.n.r. Johann Schober, Aufsichtsratsvorsitzender SBK Kärnten, Labg.  Stefan Sandrieser, Elisabeth Niederer, Geschäftsführerin SBK, Peter Wedenig, Landesgeschäftsführer AMS Kärnten, Bgm. Christian Scheider, LHStv.in Gaby Schaunig, Stadträtin Sandra Wassermann, Wolfgang Haberl, Leiter der Kärntner AMS-Förderabteilung

 

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