SBK eröffnen Kompetenzzentrum für Green Jobs
Mit Hilfe seiner Mitarbeiter:innen sammelt das Unternehmen bereits seit 2016 Alttextilien, betreibt Second Hand Shops und Fahrradwerkstätten und bietet ihnen so eine vielfältige und sinnvolle Beschäftigung. Nun setzt es mit seinem neuen Standort im Osten der Landeshauptstadt neue Maßstäbe. Auf insgesamt 5000 m² Gesamtfläche wurden nun alle SBK-Arbeitsbereiche in modernen Werkstätten und Lagerhallen auf einem Standort zusammen gefasst.
Partner der Wirtschaft
Der sozialökonomische Betrieb, der neben den Eigenerlösen aus Produkten und Dienstleistungen von AMS Kärnten, Land Kärnten und den Gemeinden Klagenfurt, Villach und Wolfsberg finanziert wird, ist ein starker Partner für die Kärntner Wirtschaft. Denn seit vielen Jahren arbeitet SBK mit Unternehmen zusammen und vermittelt Personen zielgerichtet in die Wirtschaft.
„Unsere wichtigste gesellschaftliche Aufgabe ist das erfolgreiche Zusammenbringen unserer Mitarbeitenden mit Betrieben. Für jeden Menschen gibt es geeignete Jobs. Man muss sie nur gemeinsam finden. Im SBK-Kompetenz-Zentrum arbeiten wir zukunftsorientiert und schaffen die allerbesten Voraussetzungen, um starke Partner für die Menschen und die Wirtschaft zu sein“ freut sich Geschäftsführerin Elisabeth Niederer über den neuen Standort und die damit in Zusammenhang stehenden Chancen. Auch in Zeiten hoher Arbeitskräftenachfrage sind Beschäftigungsprojekte wichtig, denn nicht alle bringen die richtige Ausbildung mit oder sind gesund genug, um direkt in den herkömmlichen Arbeitsmarkt einzusteigen.
Nachhaltigkeit im Fokus
Dabei wird aber auch der Fokus auf die Nachhaltigkeit nicht außer Acht gelassen. Dazu zählen neben nachhaltiger Produktion auch faire Arbeitsbedingungen. „Beide Ziele verfolgen die Sozialökonomischen Betriebe Kärnten mit ihren Tätigkeiten“, erklärt Arbeitsmarktreferentin LHStv.in Gaby Schaunig. Das bestätigt auch Peter Wedenig, Geschäftsführer des AMS Kärnten: „Der Arbeitsmarkt hat sich verändert: In vielen Berufsbereichen findet ein „Greening“ statt. Das heißt, Themen wie Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft gewinnen an Bedeutung. Jobs in diesen Bereichen haben Zukunft und genau hier eröffnet SBK Chancen für Menschen, die am Arbeitsmarkt benachteiligt sind, wie etwa ältere Personen oder Langzeitarbeitslose.“
In weniger als einem Jahr wurde das Kompetenzzentrums errichtet. Dabei wurde „mit hohen ökologischen Ansprüchen und mit Nachhaltigkeit gebaut“, erklärt der Geschäftsführer der Errichtungsgesellschaft Georg Niedersüß. „Für unsere Umwelt und um Menschen ein angenehmes Arbeitsklima zu bieten.“
Beschäftigung für 70 Personen in der Kreislaufwirtschaft
Der Ansatz der SBK in Bezug auf ihre Beschäftigten hat klare Prinzipien. In einem realen Betrieb soll eine marktnahe, wirtschaftlich sinnvolle Beschäftigung ausgeübt werden. Verbunden mit persönlicher Beratung und individueller Unterstützung bei der Arbeitssuche werden die vom AMS zugewiesenen Personen innerhalb eines Jahres auf eine dauerhafte Beschäftigung in der Wirtschaft vorberietet. Die vermittelten Tätigkeiten sind vielfältig. Es handelt sich dabei um sogenannte Green Jobs im Bereich der Fahrradmechatronik, Gartengestaltung oder Abfallentsorgung. Unter anderem werden mehr als 1300 Tonnen Alttextilien und in drei Second Hand Shops in Kärnten verkauft. Mehrere Fahrradwerkstätten stehen für Firmen, Fahrradvermietungen und Privatpersonen für Zusammenbau, Wartung und Reparatur zur Verfügung. Insgesamt waren seit Gründung der SBK rund 1.300 Menschen angestellt, davon wurden rund 40 % dauerhaft am Arbeitsmarkt vermittelt.
Neue Berufsfelder durch praktische Tätigkeit
Dabei orientiert sich das Kompetenz-Zentrum fachlich-inhaltlich an dem Ansatz individuelles Können und Wissen ohne Bildungsabschlüsse durch praktische Tätigkeiten sichtbar zu machen. So werden bestehende sowie neu erworbene Kompetenzen der Mitarbeitenden identifiziert, intensiv gefördert und weiterentwickelt. „Wir arbeiten mitunter auch an neuen Berufsbildern, die sich aufgrund der immer stärker anfallenden Tätigkeiten, wie zum Beispiel in der Abfallwirtschaft, entstehen. Dabei gehen Hausverstand und handwerkliche Fähigkeiten oft Hand in Hand und sind in ihrer Kombination bei den Betrieben sehr begehrt,“ ist Geschäftsführerin Niederer überzeugt.
Für Klagenfurts Bürgermeister Christan Scheider liegt die arbeitsmarktpolitische, bildungspolitische und soziale Relevanz von SBK ebenfalls auf der Hand. „Wir leben in einer herausfordernden Zeit. Daher ist jede Maßnahme, die Menschen qualifiziert, sie wieder in Arbeit bringt und dadurch wieder sozial teilhaben lässt, nur zu begrüßen.“
Fotos © SBK bzw. StadtKommunikation/Bauer
Am Foto Banddurchschnitt: v.l.n.r. Johann Schober, Aufsichtsratsvorsitzender SBK Kärnten, Labg. Stefan Sandrieser, Elisabeth Niederer, Geschäftsführerin SBK, Peter Wedenig, Landesgeschäftsführer AMS Kärnten, Bgm. Christian Scheider, LHStv.in Gaby Schaunig, Stadträtin Sandra Wassermann, Wolfgang Haberl, Leiter der Kärntner AMS-Förderabteilung