Elisabeth Niederer, Geschäftsführerin SBK Soziale Betriebe Kärnten
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Als Geschäftsführerin zweier Organisationen – SBK Soziale Betriebe Kärnten und Jugend am Werk Kärnten mit Standorten in Klagenfurt, Villach und Wolfsberg – setzt sich Elisabeth Niederer für transformative Innovationen und nachhaltigen Unternehmenserfolg ein. Ihre dynamische Führung, gepaart mit ihrem Engagement für Mitarbeiter:innenförderung, hat ihre Betriebe zu Best-Practice-Beispielen für die Sozialwirtschaft in Europa gemacht. Bei advantage spricht sie über die Bedeutung einer nachhaltigen Wirtschaft für Gesellschaft und Umwelt.
Elisabeth Niederer: Die Kreislaufwirtschaft ist kein bloßes Konzept, sondern eine Vision, die Österreich auf einen klaren Kurs in Richtung Nachhaltigkeit bringen kann. So stehen wir derzeit an jenem Wendepunkt, an dem ein systemischer Wandel nicht nur wünschenswert, sondern unabdingbar ist. Es geht nicht mehr allein darum, Ressourcen effizienter zu nutzen und unsere Umwelt zu schützen, sondern darum, ganze Wertschöpfungsketten neu zu denken und zukunftsfähig zu gestalten. Der Übergang von der linearen zur zirkulären Wirtschaftsweise birgt dementsprechend immense Potenziale – sozial, ökonomisch und ökologisch. Gleichzeitig kann die Kreislaufwirtschaft Arbeitsplätze schaffen, die sowohl nachhaltig als auch sozial gerecht sind.
Elisabeth Niederer, Geschäftsführerin SBK Soziale Betriebe Kärnten
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SBK Soziale Betriebe Kärnten verfolgt diesen Ansatz bereits seit vielen Jahren. Denn gerade am Beispiel der Alttextilienwirtschaft und am Second-Hand-Markt wird sichtbar, wie die Lebenszyklen von Kleidung verlängert werden können. Es wird also nicht nur nicht nur Abfall reduziert, sondern auch der Ressourcenverbrauch gesenkt. Immer regional, was ein wesentliches Merkmal von Kreislaufwirtschaft ist. Second-Hand-Mode wird zunehmend zu einem gesellschaftlichen Statement für Nachhaltigkeit und Individualität. Gleichzeitig eröffnet die Wiederverwertung von Textilien – etwa durch Recycling, Reuse oder Upcycling – innovative Geschäftsfelder und stärkt regionale Wertschöpfungsketten. Dieser Bereich ist ein Paradebeispiel dafür, wie Kreislaufwirtschaft ökologische Verantwortung und wirtschaftliches Potenzial vereint.