„Mit ‚carla on tour‘ bringen wir nachhaltigen Konsum dorthin, wo das bisher kaum möglich war – direkt zu den Menschen im ländlichen Raum.“
Second-Hand-Mode unterwegs im ländlichen Raum
Second-Hand boomt: Der Trend zur Wiederverwendung gebrauchter Kleidungsstücke zeigt seit mehreren Jahren klar nach oben. Besonders in urbanen Zentren gibt es mittlerweile ein breit gefächertes Angebot an Second-Hand-Mode. Das gilt auch für Kärnten: So finden sich sowohl in Villach als auch in Klagenfurt mehrere Second-Hand-Läden. Das Spektrum reicht dabei von primär sozial orientierten Betrieben über gebrauchte Markenkleidung bis hin zu Luxusartikeln und hippen Thrifting-Events. Im Mittelpunkt steht dabei für die meisten Betriebe die sozial-ökologische Verantwortung. Durch den Wiederverkauf gebrauchter Kleidung sollen nicht nur leistbare Einkaufsmöglichkeiten geschaffen, sondern auch nachhaltiger Konsum gefördert werden – ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft.
Kärnten Second-Hand
Wichtige regionale Akteure im Second-Hand-Geschäft sind etwa der Verein Together, die Sozialen Betriebe Kärnten (SBK) oder die Caritas, die unter dem Namen „carla“ vier Shops in der Region betreibt. Neben Kleidung werden in der „carla“ auch Haushaltsware, Bücher und andere Alltagsgegenstände angeboten. Der Erlös kommt dabei zu 100 % den Sozialprojekten der Caritas zugute. Mit der „carla+“ gibt es in Villach eine exklusive Variante – hier werden gebrauchte Besonderheiten und Designerstücke zu moderaten Preisen verkauft.
Ein weiteres innovatives Projekt der Caritas steht bereits in den Startlöchern: Ab Juli 2025 soll ein mobiler Pop-up-Store mit Second-Hand-Ware durch Kärnten touren und hochwertige gebrauchte Mode auf Wochenmärkten, Dorffesten oder Schulhöfen anbieten. „Wiederverwendung verlängert die Lebensdauer von Produkten, reduziert Abfälle und schont wertvolle Ressourcen. Mit „carla on tour“ bringen wir nachhaltigen Konsum dorthin, wo das bisher kaum möglich war – direkt zu den Menschen im ländlichen Raum“, so die zuständige Bereichsleiterin Christina Staubmann. Interessierte Gemeinden können sich schon jetzt über die Website der Caritas als Haltestelle anmelden.
Zwischen sozialer Teilhabe und Vintage-Lifestyle
Die Stärke des Second-Hand-Segments liegt nicht zuletzt in seiner Vielseitigkeit. Second-Hand kann zur sozialen Teilhabe von Menschen in Notlagen beitragen, es kann aber auch teure Luxusartikel erschwinglicher machen oder, wie auf den beliebten Thrifting-Events, zum Lifestyle-Faktor werden. Der Erfolg von Online-Plattformen wie Vinted zeigt, dass es nicht nur um günstigere Kleidung geht – genauso wichtig ist für Viele das Ausprobieren, Tauschen, Stöbern. So entsteht als Nebeneffekt des nachhaltigen und bewussten Konsums oft genug auch die Freude eines gemeinsamen Einkaufserlebnisses. Integriert in regionale und lokale Kreisläufe ist Second-Hand-Mode in jedem Fall ein Geschäftsmodell, das schon heute zu einer sozialeren und nachhaltigeren Wirtschaft der Zukunft beiträgt. In den großen Metropolen der Welt – und bald auch in kleinen Kärntner Gemeinden.
Die Caritas wurde 1903 als „Reichsverband der katholischen Wohltätigkeitsorganisationen Österreichs“ gegründet. Seit 1921 gibt es einen eigenen Kärntner Verband, in den 1980er Jahren eröffnete die erste „carla“. Neben Second-Hand-Läden betreibt die Caritas unter anderem Schulen und Lerncafés, mobile und stationäre Seniorenbetreuung und Palliativ- wie Hospiz- und Besuchsdienste. Sie engagiert sich in der Katastrophenhilfe und Entwicklungsarbeit im Ausland und versteht sich allgemein als Anlaufstelle für Menschen in Not und am Rande der Gesellschaft.