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Wirtschaft
30.11.2020

Silicon Alps – Netzwerk der Digitalisierung

Silicon Alps vernetzt Organisationen und treibt dadurch digitale Anwendungen in allen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft voran. (Anzeige)

Der Lockdown und andere Einschränkungen des öffentlichen Lebens haben uns allen die steigende Bedeutung der Digitalisierung vor Augen geführt. Die Pandemie hat vieles beschleunigt und rückt Unternehmen und Netzwerke, die im Bereich der Electronic Based Systems arbeiten, stärker ins öffent­liche Interesse. Dazu zählen auch die Unternehmen des Silicon Alps Clusters mit Sitz in Villach und Graz. „Silicon Alps steht für Digitalisierung im Dienst der Gesellschaft“, erklärt Geschäftsführer Dipl.-Ing. David Johannes Tatschl.

„Wir verstehen uns dabei als Ermöglicher und Querschnitts-Cluster, denn die größte Chance liegt in der Vernetzung der Agenden und des Know-hows mit anderen nationalen und internationalen Organisationen und Netzwerken.“ Der Cluster bietet zahlreiche Leistungen in Bereichen wie Innovation, Qualifizierung, Sichtbarkeit und Kooperation an. Der Mehrwert für das Netzwerk steht dabei immer im Handlungsmittelpunkt. „Wir legen den Fokus stark auf die Wirtschafts- und Gesellschaftsbedürfnisse, dazu vernetzen wir Bedarfsträger und Digitalisierungsentwickler“, sagt Dipl.-Ing. Tatschl. Verschiedene Fragestellungen werden regelmäßig im Rahmen von etablierten Formaten wie „Digitaldialog“ oder „Clusterfokus­gruppen“ behandelt:

  • Wie können RFID/NFC-Übertragungs­systeme, Blockchain und Community ­Plattformen eingesetzt werden, um die lokale Wirtschaft überregional, beispielsweise mittels Gutscheine, anzukurbelnund widerstandsfähiger zu machen? Dazu wurde unter anderem die Zusammenarbeit zwischen Firmen und Instituten, die an RFID-Technologie arbeiten und potenziellen NutzerInnen dieser Technologie intensiviert, um schnell Expertise zur Verfügung zu stellen.
  • Im Gesundheitsbereich unterstützt Robotik TherapeutInnen bei Pflege und Rehabilitation und gestaltet Telerehabilitation sicherer und zugänglicher. In den Robotics Talks, organisiert von der Gesellschaft für Mess- Automatisierungs- und Robotertechnik (GMAR), der FH Kärnten und Silicon Alps, wurden Technologien für leichte und funktionale Geräte aus dem 3D-Drucker zur medizinischen Unterstützung diskutiert, wie zum Beispiel Exo­skelette, Prothesen oder Schienen.
  • Beim Digitaldialog einer Veranstaltungsreihe des Silicon Alps Clusters in Kooperation mit FH Campus 02, Joanneum ­Research, IT Community Styria und FH Kärnten, wurde auch Digitalisierung in der Medizin thematisiert. Laut Lars-Peter Kamolz, Mediziner und Direktor von COREMED, dem kooperativen Zentrum für Regenerative Medizin, wird an neuen Auswertungsverfahren geforscht, um die großen Datenmengen bildgebender Verfahren noch besser für AnwenderInnen und PatientInnen nutzbar zu machen.
  • Produktionssysteme der Zukunft sollen vom Design krisensicherer und unter anderem auch gesundheitlich risikoarmer gestaltet werden. Die Clusterfokusgruppe Cleanroom & Technology stellt sich damit einhergehenden Herausforderungen, um die Geschäftskontinuität in der Produktion sicherzustellen.
  • Fortschreitende Digitalisierung braucht auch immer bessere (Cyber)Sicherheitsvorkehrungen. Der 76. Digitaldialog zum Thema „Spotlights on Cyber Security“ widmete sich Lösungsmöglichkeiten wie Daten­leaks, Angriffe auf Server-Systeme oder Sicherheitsschwachstellen zukünftig begegnet wird. „Investitionen in Forschung und Entwicklung von Hochtechnologien machen krisenfest und sichern unseren Lebensstandard. Resiliente Wertschöpfungsketten sind strategisch wichtig und als Netzwerk für elektronisch basierte Systeme haben wir gelernt, dass wir noch mehr in Kooperationen denken und arbeiten müssen. Herausforderungen in der Größenordnung einer Pandemie löst man nur gemeinsam“, sagt Dipl.-Ing. Tatschl. „Durch Corona haben wir in der Digitalisierung einen Sprung von mehreren Jahren nach vorne gemacht. Jedes Unternehmen und jeder Mensch sollte lernen, mit digitalen Werkzeugen umzugehen. Wir brauchen für die gesamte Schulausbildung ein Pflichtfach, das sich mit Elektronik und Digitalisierung beschäftigt und bei den Kindern und Jugendlichen das Interesse für dieses Thema weckt, damit die Wettbewerbsfähigkeit sichergestellt wird. Egal ob Green (electronics) Deal, Smart Health, Smart Living, E-Mobility, IoT oder Cyber Security – dies alles wird es nur mit High-Tech-Schmieden im Ökosystem der Electronic Based Systems geben.“
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Wirksam gegen Viren

In Kooperation mit der Ortner Reinraumtechnik wurden Systeme entwickelt, die Viren aus der Luft filtern. Atemluft kann Viren enthalten – wie etwa Influenza- oder Corona­viren. Influenzaviren haben eine Größe von 120 Nanometer, Coronaviren 160 Nanometer. Sie sind in größeren Tröpfchen eingeschlossen und bewegen sich in Form eines Aerosols, eines Gemisches aus festen und flüssigen Schwebeteilchen, in der Luft. Jeder Mensch stößt beim Atmen Tröpfchen in der Größe von 1 Mikrometer (= 1000 Nanometer) aus. Pro Atemzug verlassen etwa 1.000 bis 50.000 Tröpfchen den menschlichen Körper – beim Husten sind die Tröpfchen um ein Zehnfaches größer. Die Maschengröße der Filter, die Ortner einsetzt, liegt bei rund 2 Nanometern und kann 90 Prozent der Aerosole auffangen. Dazu saugt die Anlage die Luft aus dem Raum an, reinigt sie über einen mehrstufigen Filter und bläst die partikel- und keimfreie Luft wieder in den Raum zurück. Das System kann in Kassenbereichen von Supermärkten, auf Messen, in Büros oder anderen Räumen, wo mehr Menschen eine längere Zeit verbringen müssen, eingesetzt werden.

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