„Sollst auf ewig mein Wellenbrecher sein“
Im Interview mit advantage sprechen die beiden Weggefährten über ihre frühe Freundschaft, ihre Visionen und was es bedeutet ein Wellenbrecher zu sein. Am 29. April, rund um den 60. Geburtstag der beiden, wurde das mittlerweile elfte Karpf-Studioalbum live mit Band im Casineum in Velden präsentiert.
advantage: Was zeichnet Ihren gemeinsamen Weg aus?
Klaus Koban: Die Symbiose – wenn man so will –macht uns beide aus. Das war schon in der Schule so und nach 2017 genauso, wo der Peter eben verrückte Ideen gehabt hat und ich versucht habe, die zu strukturieren und einen Weg dafür zu finden. Ich habe gespürt, da ist etwas, das brennt im Peter.
Peter Karpf: Damit war für mich der Weg frei meine Vision aufzunehmen und entsprechend auch qualitätsvolle Musik zu machen. Klaus war sicherlich für alles, was nach 2017 stattgefunden hat, mein Wellenbrecher. Das würde es in dieser Form sonst nie und nimmer geben. Es war ein langer gemeinsamer Weg.
Worum dreht sich der Song und das gleichnamige Album „Wellenbrecher“?
Karpf: Mit diesem Album und dem Song verbinden sich bei mir schon ganz tiefe Gefühle. Der Song spricht einfach die Situation an, dass das Leben nicht schwarz und nicht weiß ist, denn es gibt Höhen und Tiefen. Nicht immer hat man es selbst in der Hand, oft ist man auch auf Hilfe angewiesen. Wenn man diese Hilfe im Leben erfährt - durch Menschen, die Wellenbrecher sind oder die Wellen von dir abhalten - ist man aufgefordert, dann, wenn es andere benötigen für sie ebenso Wellenbrecher zu sein. Das ist der Spirit, den dieses Lied ausmacht.
Ich empfinde generell große Demut den Menschen gegenüber, die mich unterstützen. Ich habe auch das Glück, eine Familie zu haben, die hinter mir steht und mir die Möglichkeit gibt frei zu agieren Auch meine Frau ist eine Wellenbrecherin für mich, in vielerlei Hinsicht. Ich fühle mich angekommen und mit dem Produkt, das ich jetzt bringe, an einem Punkt in meinem Leben, wo ich sagen kann: Alles, was jetzt kommt ist Zugabe, aber auf hohem Niveau.
Wie kann es im Leben gelingen, Wellen zu brechen?
Koban: Ausgangsbasis dazu ist, dass man eine Vision hat und man diese letztlich auch umsetzen kann. Dabei ist es ganz wesentlich, seinen inneren Antrieb zu spüren. Ich habe immer Ziele gesucht, diese auf Basis meiner Vision entwickelt und sehr leidenschaftlich versucht sie zu erreichen. Insofern ist es ein Thema, das mich mein ganzes Leben lang begleitet hat.
Karpf: Wellenbrecher bedeutet auch zur Ruhe zu kommen und Wellen abzuschwächen. Wenn du in deinem Leben den ersten Stein ins Wasser wirfst, so erzeugt dieser Wellen. Die werden sanft gehen, aber sie gehen in die Breite. Das beschreibt irrsinnig schön, dass du damit auch gestalterisch, sichtbar und hörbar wirst.
Koban: Gleichzeitig gilt es auch Menschen zu ermutigen, selbst Wellenbrecher zu werden, sodass sie tatsächlich aus dem Korsett, aus dem Käfig, den sie sich gegeben haben, aussteigen und wirklich in der Lage sind sich selber zu verwirklichen. Gerade die junge Generation trifft oft auf Vorstellungen, die mit ihrer eigenen inneren Vision nichts mehr zu tun haben.
Was sind Ihre Visionen für die Zukunft?
Koban: Beruflich gesehen ist es meine Vision das Versicherungsunternehmen, das ich aufgebaut habe, in den nächsten zwei Jahrzehnten so weiter zu entwickeln, dass es eine lange nachhaltige Phase haben wird. Ganzheitlich gesehen bereitet es mir einfach Freude Menschen zu entwickeln, sie zu fördern und dann auch zu sehen, wie sie Erfolg haben. Vision und Sinn liegen sehr nahe beieinander.
Karpf: Und letztlich geht es genau um das: Der jüngeren Generation Mut zu machen! Denn über den Mut entsteht der Sinn und somit die Kraft und das Potenzial in Visionen hineinzugehen. Natürlich ist es ein Wagnis! Jedes Unterfangen, jede Sache ist letztlich ein Wagnis, wo man nie weiß, wie es ausgeht.
Fotocredit: Fotografie und Film Zaunschirm