„Kein Kind darf von Bildung ausgeschlossen werden, nur weil es aus wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen oder einem anderen Kulturkreis kommt!“
Sprungbrett ins Leben
Von Weitem schon hört man das Treiben am Balankatisch; Kinderhände bewegen flink die Stangen mit den Spielfiguren; es rattert und klappert; Nervenkitzel pur, bis der Ball mit Jubelgeschrei im Tor landet. Bevor sich die Schüler:innen im Lerncafé Siebenhügel der Caritas in Klagenfurt mit einer gesunden Jause stärken, ihre Hausaufgaben machen und mit freiwilligen Lernhelfer:innen für die Schule zu lernen beginnen, haben sie nicht selten ihre Gaude beim Tischfußball. Wie an jenem Tag, als Volksschüler Mert seiner Lernhelferin voll Stolz mit einem Zweier auf die Mathe-Schularbeit die Früchte der gemeinsamen Arbeit präsentiert. „Jetzt muss ich noch für die Deutsch-Schularbeit fest üben“, sagt der Viertklässler. Das hat auch sein Freund Abdul vor, der „echt gut“ in Englisch ist, „aber noch viel Deutsch lernen muss, – auch um genau zu verstehen, was die anderen erzählen“.
Kostenfreie Nachhilfe
34 Schüler:innen im Alter von sechs bis 15 Jahren erfahren im Lerncafé Siebenhügel an vier Nachmittagen in der Woche eine kostenlose Nachmittagsbetreuung, Hilfe bei den Hausaufgaben und beim Lernen. Denn nicht allen Eltern ist es möglich, ihre Kinder bei einer guten Schulausbildung selbst zu unterstützen.
Kein Kind zurücklassen
Um in den neun Lerncafés der Caritas in Kärnten rund 260 Kindern und Jugendlichen eine gute Bildung zu ermöglichen, fördert die Privatstiftung Kärntner Sparkasse die Einrichtungen heuer mit 70.000 Euro. Vorstandsvorsitzender Johann Lintner ist überzeugt: „Kein Kind darf von Bildung ausgeschlossen werden, nur weil es aus wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen oder einem anderen Kulturkreis kommt!“ Lintner ist mit Vorstandssprecher Siegfried Huber Gast im Lerncafé Siebenhügel.
Erfolgsquote 99 Prozent
Der freiwillige Lernhelfer und pensionierte Arzt Peter Sereinig macht mit den Gymnasiasten Martin und Will gerade die Hausaufgabe, als sich Huber einklinkt, um zu fragen, wie viel denn zehn Prozent von 1.000 sei? „100“, antwortet ein Schüler nach einer kurzen Nachdenkpause. Sereinig ist zufrieden. Er engagiert sich seit dem Tod seiner Frau im Lerncafé: „Das ist die schönste und sinnvollste Aufgabe, mit der ich seither befasst bin.“ Als Engagement mit Erfolg und Sinn sehen auch seine Kolleg:innen ihr Wirken als freiwillige Lernhelfer:innen. Zu Recht, denn 99 (!) Prozent der Lerncafé-Kinder in Kärnten schafften heuer den Aufstieg in die nächste Schulstufe.
Von der Schülerin zur Lernhelferin
Matina Hossaini hat acht Jahre das Lerncafé besucht. „Als ich das erste Mal da war, konnte ich nichts. Im Laufe der Jahre habe ich nicht nur Deutsch, Mathematik und alles für die Schule, sondern auch für mein Leben im neuen Heimatland gelernt“, so die 18-jährige gebürtige Afghanin. Die AHS-Matura – mit gutem Erfolg – in der Tasche, gibt sie heute „aus Dankbarkeit für die erfahrene Hilfe“ bis zweimal in der Woche selbst Kindern im Lerncafé Nachhilfe und studiert an der Universität Klagenfurt „Wirtschaft und Recht“. Matina will Anwältin werden oder Richterin. Das überhaupt träumen zu können, verdankt sie dem Lerncafé samt Lernhelfer:innen.
SPENDENAUFRUF!
Lerncafé-Kindern Bildung schenken
Unterstützen Sie gemeinsam mit YAvida die Caritas Lerncafés, damit die Erwachsenen von morgen eine faire Chance auf Zukunft haben. Jedes Kind soll lernen dürfen. Aber nicht alle Mädchen und Jungs in Kärnten haben die gleichen Chancen im Bildungssystem. Dagegen können Sie etwas tun. Indem Sie zum Beispiel um 10 Euro eine Lernstunde oder um 30 Euro einen Nachmittag in einem Lerncafé schenken, unterstützen Sie Kinder bei ihrem Lernerfolg. Mit dem Kauf von Bastelsachen um 7,50 Euro machen Sie deren Nachmittag bunter.
Alle Infos zum Spenden gibt es hier: wirhelfen.shop/yavida-advantage
Die Caritas-Lerncafés suchen Lernhelfer:innen – Anmeldung unter freiwillig@caritas-kaernten.at
In den Caritas Lerncafés erhalten Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 15 Jahren eine kostenlose Nachmittagsbetreuung, Hilfe bei den Hausaufgaben und beim Lernen sowie eine sinnvolle Freizeitgestaltung. Denn nicht allen Eltern ist es möglich, ihre Kinder bei einer guten Schulausbildung selbst zu unterstützen. © Caritas/Johannes Leitner