Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl zum "Tag der Arbeitgeber" – Foto: WKK/Helge Bauer
Wirtschaft
29.04.2023

„Starke Unternehmen für einen starken Lebensstandort“

Auch heuer ruft die Wirtschaftskammer Kärnten den 30. April zum „Tag der Arbeitgeber“ aus. 

WK-Präsident Jürgen Mandl im Gespräch über die Institutionalisierung einer guten Idee, die gesellschaftliche Rolle und Verantwortung der Unternehmer:innen und die Hausaufgaben, die die Politik für ein unternehmensfreundlicheres Kärnten zu erledigen hat. 

Der „Tag der Arbeitgeber“ geht heuer in die elfte Runde. Welche Botschaft ist für Sie dabei besonders wichtig? 

Jürgen Mandl: Was wäre der Tag der Arbeit denn ohne Arbeitgeber:innen? Diese provokante Frage stellte die Wirtschaftskammer Kärnten erstmals vor elf Jahren und betonte damit die Rolle der Unternehmer:innen im Zusammenhang mit dem traditionellen „Tag der Arbeit“ am 1. Mai. Mittlerweile wurde der 30. April österreichweit in den Wirtschaftskammerkalender aufgenommen. Darauf dürfen wir stolz sein. Die Unternehmer:innen schaffen die Grundlage für unseren Wohlstand, und selbst in konjunkturell unsicheren Zeiten sind sie Treiber und Motivator. Wir wollen die Gesellschaft darauf aufmerksam machen, dass es ohne Arbeitgeber:innen eben keine Arbeit und somit auch keinen arbeitsfreien Tag der Arbeit gäbe. Nicht vergessen darf man dabei die mutigen Ein-Personen-Unternehmen, die einen besonders wichtigen Job geschaffen haben, nämlich ihren eigenen. 

Welche Maßnahmen stehen heuer am Programm?

Wir haben dieses Jahr ein umfassendes Marketingpaket geschnürt. Dieses reicht vom Pressegespräch über Inserate, Plakate, Hörfunk-Kooperationen, Social-Media-Bewerbungen, Gewinnspielen bis hin zu einer Tour ab 23. April durch die Bezirksstädte. Eine Maßnahme möchte ich hervorstreichen: am 27. April findet der bereits dritte X-Trail Businessrun statt. Es gilt – ähnlich wie im Arbeitsalltag – Hürden im Team oder als Einzelkämpfer:in zu bewältigen. 

Die Meinung von Politikern spielt in der öffentlichen Diskussion eine große Rolle. Wie wollen Sie die Rahmenbedingungen für Selbstständige auf politischer Ebene verbessern? 

Die vergangenen drei Jahre haben in Kärnten, in Österreich und in weiten Teilen der Welt zu einer Ausnahmesituation geführt. Seit einem Jahr sind es die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukrainekrieges, die viele Betriebe vor großen Herausforderungen stellt.

Wieder liegt es an den mutigen und motivierten Unternehmer:innen, mit Innovations- und Schaffenskraft Kärnten als Lebensstandort zu prägen, auch und besonders in schwierigen Zeiten wie diesen. Mit unserem neuen Standortprogramm „Weichenstellungen für die Zukunft Kärntens“ möchten wir uns in die wirtschaftspolitische Gestaltung Kärntens stark einbringen. Die großen Themenblöcke Wirtschaftsstandort, Energie, Klima und Nachhaltigkeit, Raum- und Bauordnung, Arbeitskräfte und Qualifizierung sowie Verkehr müssen bei der neu gewählten Landespolitik auf der Prioritätenliste ganz oben stehen. Damit Unternehmer:innen weiterhin ihren großen Auftrag - Menschen Arbeit zu geben und somit auch Wertschöpfung für das Land zu generieren – nachkommen können, brauchen sie jede Unterstützung. Die Politik muss jetzt die Weichen und entsprechenden Rahmenbedingungen stellen. „Unternehmer:in sein und werden“ muss weiterhin attraktiv bleiben. 

Wie soll das gelingen? 

Erfolgsfaktoren sind zweifelsohne eine standortfreundliche Gesetzgebung und eine serviceorientierte, smarte Landesverwaltung mit cleveren Behördenverfahren für Betriebe. Nur starke Unternehmen schaffen auch einen starken Lebensstandort. Wie wir das Zusammenwirken von Wirtschaftstreibenden und Behörden weiter verbessern können, haben wir in vielen Gesprächen bei den Betroffenen abgefragt. Jetzt haben wir die Chance, gemeinsam vernünftige Spielregeln für ein kraftschlüssiges Zusammenspiel von unternehmerischem Tatendrang und behördlichem Ordnungsinteresse zu schaffen. Das ist besonders von Bedeutung, wenn wir die Energiewende schaffen wollen – und Kärnten als nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensstandort positionieren. 

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