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Bildung
23.10.2023

Startschuss für den „Lehrgang Politische Bildung 2023/24“

Für eine höhere Frauenquote in der Politik: Frauen soll das nötige Rüstzeug für politische Arbeit vermittelt werden.

Frauen-Referentin LR.in Sara Schaar und Martina Gabriel, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Landes Kärnten starten den neuen Durchgang des Lehrgangs Politische Bildung. Ziel ist es, mehr Frauen in die Politik zu bewegen und ihnen die dafür nötigen Kompetenzen zu vermitteln. Denn: Die Politik braucht Frauen, die mitgestalten!

Ungleich­gewicht in der Politik

Trotz der statistisch belegten Fortschritte in den letzten Jahren ist die Präsenz von Frauen und Männern in politischen Entscheidungspositionen insgesamt noch nicht ausgewogen. Frauen sind nach wie vor stark unterrepräsentiert – sowohl auf Bundes-, Landes- und auf Gemeindeebene. Der Gemeindebund meldet demnach aktuell 2.093 Bürgermeister:innen in Österreich, davon sind jedoch nur 221 (10,6 %) weiblich. In Kärnten beträgt der Frauen-Anteil 7,6 %. Auch im Kärntner Landtag ist nach den Wahlen im Frühjahr ein deutliches Ungleichgewicht zu verzeichnen – von 36 Abgeordneten im Kärntner Landtag sind lediglich sechs Frauen (4 SPÖ; 1 ÖVP; 0 FPÖ; 1 TK).

Gleich­stellung als Heraus­forderung

Die demokratische Vertretung der Bevölkerung ist nur gewährleistet, wenn die Sichtweisen, Erfahrungen und Kompetenzen von Frauen in politischen Entscheidungsprozessen angemessen berücksichtigt werden. Auf Initiative des Referates für Frauen und Gleichstellung macht man sich beim nun schon 19. Durchgang des Lehrgangs Politische Bildung abermals zur Aufgabe, Frauen zu motivieren sich politisch zu engagieren. „Leider sind noch unzählige strukturelle und institutionelle Stolpersteine für Frauen in der Politik vorhanden. Teilweise ist es die Unvereinbarkeit von politischer Teilhabe und Familie, manche politische ,Gepflogenheiten‘ oder aber die Auswahl- und Nominierungsprozesse in Parteien. Nicht die Chancengleichheit, sondern die tatsächliche Gleichstellung ist die Herausforderung“, sagt Frauen-Referentin Landesrätin Sara Schaar beim Start des Lehrgangs am 20. Oktober.

Netzwerken als ent­scheidender Faktor

„Die Vernetzung und der überparteiliche Austausch sind besonders wichtig, um Frauen gleichberechtigt – entsprechend ihres Bevölkerungsanteils – in politischen Mandaten und Ämtern voranzubringen“, beschreibt die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Landes Kärnten Martina Gabriel die Bedeutsamkeit des Netzwerkens von und für Kommunalpolitikerinnen beim Lehrgang. Ebenso betont Isabella Gelbmann, Gemeinderätin der Marktgemeinde Eberndorf und Teilnehmerin des aktuellen Lehrgangs: „Mir ist es wichtig, überparteilich zusammenzuarbeiten. Dafür ist es entscheidend, Kontakte zu knüpfen und sich zu vernetzen. Leider haben wir Frauen in diesem Bereich Aufholbedarf. Nur so können wir Frauen allerdings stärker werden, sowohl in unserer Präsenz als auch in politischen Führungsebenen.“

Von Einzel­coachings bis hin zu spannenden Themen­abenden

Maria Grabmann, Gemeinderätin für Umwelt, Soziales und Frauen in Bad Bleiberg, beschreibt ihre Erwartungen an den aktuellen Lehrgang als „die Stärkung der Rolle von Frauen in der Politik und die Vermittlung der dazugehörenden Basics“. Neben Modulen wie rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen in der Kommunalpolitik oder der PR und Öffentlichkeitsarbeit, werden wieder Einzelcoachings, eine Exkursion durch den Kärntner Landtag sowie Themenabende angeboten. Heuer wird neben anderen namhaften Vortragenden wie beispielsweise Politik- und Rechtswissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle, Rechtswissenschaftlerin Doris Hattenberger und der Leiterin des Verbindungsbüros Kärnten in Brüssel Martina Rattinger auch Antonia Gössinger, ehemalige Chefredakteurin der Kleinen Zeitung, einen Themenabend mit dem Titel „Weibliche Politik – eine Illusion?“ begleiten.

Die Absolventinnen des Lehrgangs Politische Bildung 2022/2023 sind nun vielfach bereits politisch tätig. © Karin Wernig
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