"Mittelfristige Vision ist es, mit Partnern aus der Wirtschaft und anderen Hochschulen das erste Comet-Zentrum im Bereich der Biodiversitätstechnologien in Kärnten zu errichten.“
Startschuss für erstes Biodiversitäts-Forschungszentrum
Mit dem I.C.E.B - (Interdisciplinary Centre for Ecosystem Services and Biodiversity) wurde an der FH Kärnten in Kooperation mit der Privatstiftung der Kärntner Sparkasse ein Leuchtturmprojekt initiiert, das vielschichtige Potenziale für Wissenschaft, Wirtschaft und Bildung eröffnet.
Comet-Zentrum als Vision
Studierende, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen sollen gleichermaßen von praxisnaher Forschung und interdisziplinären Anwendungen profitieren, wie Siegfried Spanz, Geschäftsführer der FH Kärnten, erläutert: „Unser klares Ziel ist es, im Bereich der Biodiversitätstechnologien führend in Österreich zu sein. Wir bieten mit dem englischsprachigen Bachelor Green Transition Engineering bereits ein Studium in diesem Bereich an. Mittelfristige Vision ist es, mit Partnern aus der Wirtschaft und anderen Hochschulen das erste Comet-Zentrum im Bereich der Biodiversitätstechnologien in Kärnten zu errichten.“ Das Zentrum soll auch dazu beitragen, Biodiversität wirtschaftlich sichtbar und für Unternehmen nutzbar zu machen.
Nachhaltige Partnerschaft
Die Finanzierung erfolgt u. a. durch die FFG, die das Projekt nach einem hochkompetitiven Verfahren mit 2,5 Mio. Euro unterstützt. Als langfristiger Kooperationspartner konnte zudem die Privatstiftung der Kärntner Sparkasse gewonnen werden, die sich bereits intensiv für den Erhalt der heimischen Artenvielfalt einsetzt. „Kärnten ist eine einzigartige Region mit intakter Natur und sehr leistungsfähigen Unternehmen. Diese Kombination macht uns als Wirtschaftsraum einzigartig, deshalb ist dieses Projekt für uns eine Herzensangelegenheit“, betont Siegfried Huber, Vorstandssprecher der Kärntner Sparkasse.
"Kärnten ist eine einzigartige Region mit intakter Natur und sehr leistungsfähigen Unternehmen. Diese Kombination macht uns als Wirtschaftsraum einzigartig, deshalb ist dieses Projekt für uns eine Herzensangelegenheit.“
Stärkung des Standortes Kärnten
Hans Schönegger, Vorstand der Privatstiftung Kärntner Sparkasse: „Die Kombination aus Exzellenz, Fachhochschule, UNESCO-Lehrstuhl, Forschungsgelände, Forschungsinfrastruktur, der Innovationswille und angestrebte Kooperationen mit Universitäten, wie beispielsweise der Universität Klagenfurt, der Universität für Bodenkultur etc. stellen in dieser Form ein bemerkenswertes Alleinstellungsmerkmal in Österreich dar und hält ein enormes Potential für Forschung und Entwicklung bereit. Das Forschungszentrum trägt wesentlich zur Stärkung des Standortes Kärnten bei!“
Kompetenzen ausbauen
Zudem verfügt die FH Kärnten mit dem Metschacher Moos bereits über ein Forschungsgebiet inmitten der Natur, das von der Privatstiftung der Kärntner Sparkasse zur Verfügung gestellt wird. Die Durchführung von Langzeitmonitoring-Projekten ist aufgrund modernster Technologien wie Sensornetzen und Drohnen möglich. Renaturierungsprozesse können beobachtet und gezielt gesteuert werden. Mobile Forschungseinheiten ermöglichen es zudem, diese Erkenntnisse auf andere Gebiete zu übertragen und vergleichbare Daten zu generieren. Die gewonnenen Forschungsergebnisse fließen direkt in das neue Zentrum ein und stärken dessen wissenschaftliche Grundlagen.
"Das Forschungszentrum trägt wesentlich zur Stärkung des Standortes Kärnten bei."
Ein Zeichen für die Zukunft
Das neue Forschungszentrum eröffnet auch zukunftsweisende Chancen für Studierende der FH Kärnten: Sie erhalten Zugang zu aktuellen Methoden der Biodiversitätsmessung und profitieren von der direkten Anwendung in realen Projekten. Studierende können aktiv an Forschungs- und Entwicklungsprojekten mitarbeiten und so wertvolle Praxiserfahrungen sammeln. Zudem sollen die Themen Biodiversität, digitale Umweltanalyse und nachhaltige Planung künftig noch stärker in Lehre und Ausbildung Niederschlag finden.
WISSENSWERT:
I.C.E.B vereint die Expertise von drei Forschungsgruppen und 35 Forscher:innen:
- MCA (Management of Conservation Areas) erforscht die Artenvielfalt und entwickelt Grundlagenwissen über Ökosysteme und ihre Leistungen.
- SIENA (Spatial Informatics for ENvironmental Applications) entwickelt digitale Verfahren zur Erfassung und Analyse von Biodiversität. Mit KI, Drohnen, Satelliten- und Sensordaten werden Biodiversität und Ökosystemleistungen quantifizierbar – und damit auch wirtschaftlich bewertbar.
- CoNNA (Conservation Needs and Nature-based Adaptation) übersetzt diese Forschungsergebnisse in praxistaugliche Maßnahmen, z.B. für Gemeinden, Bauwirtschaft, Infrastrukturplanung oder Tourismus.