Fotocredit: ASFINAG/Oliver Wolf
Wirtschaft
23.03.2023

Startschuss für S-37 Sicherheits­ausbau 

ASFINAG beginnt den ersten sechs Kilometer langen Abschnitt zwischen St. Veit-Süd und Nord auszubauen.  

 

Im Frühling 2023 startet in Kärnten mit dem Sicherheitsausbau der S 37 Klagenfurter Schnellstraße eines der wichtigsten Verkehrssicherheitsprojekte. Die Verbreiterung der Straße um fünf Meter gilt als wesentlichster Bestandteil, wodurch eine Mitteltrennung errichtet werden kann. In zwei Jahren, nach Abschluss der Arbeiten, gehört der gefährliche Gegenverkehr damit der Vergangenheit an.   

Prävention zukünftiger Verkehrsopfer  

Landeshauptmann Peter Kaiser: „Wir gedenken der vielen Opfer, die diese Straße schon gefordert hat. Und daher auch mein Appell an die zuständigen Verantwortungsträger in Bund und im Land, Sorge dafür zu tragen, dass auch der zweite Teil dieser Straße von St. Veit Nord bis zur Landesgrenze rasch in Angriff genommen wird.“ Aufgrund schwerer Unfälle war die Klagenfurter Schnellstraße in den vergangenen Jahren Gegenstand von Diskussionen. Im Zeitraum von 2016 bis 2020 wurden im Abschnitt zwischen Klagenfurt und St. Veit neun Personen in sieben schweren Verkehrsunfällen schwer verletzt oder getötet. Frontalkollisionen sollen künftig durch den Sicherheitsausbau und die neue Mitteltrennung der Vergangenheit angehören. Landesrat Martin Gruber erklärt: „Wir haben lange für diesen Sicherheitsausbau gekämpft. Auch bei der B317 braucht es einen solchen sicheren Ausbau.“ ASFINAG Geschäftsführer Hufnagl: „Nicht nur technisch, auch rechtlich ist dieses Projekt eine riesengroße Herausforderung für alle gewesen. Daher möchte ich heute allen danken, die sich für den Sicherheitsausbau unvermindert eingesetzt haben.“ 

Verbreiterung um fünf Meter 

Die Verbreiterung der Schnellstraße um fünf Meter ist das Kernstück des Sicherheitsausbaus. Der Beginn wird bei St. Veit-Süd auf der Richtungsfahrbahn Friesach gemacht. In knapp einem Jahr können bereits die ersten zwei Kilometer fertiggestellt und die Baustelle kürzer gehalten werden. Durch die Maßnahmen wird eine bauliche Mitteltrennung nach höchstem Sicherheitsstandard ermöglicht. Sechs Brücken müssen neu gebaut beziehungsweise verbreitert werden, zudem sollen je Richtung zwei Pannenbuchten, Wildschutzzäune und 5000 Quadratmeter Lärmschutzwände gebaut werden. Jeweils ein Fahrstreifen pro Richtung steht im Laufe der Bauphase für den Verkehr zur Verfügung. Dabei ist ein Tempolimit von 80 km/h vorgeschrieben. Die Fertigstellung des ersten Abschnittes der neuen S 37 soll im Sommer 2025 erfolgen. 

Umweltschutz durch nachhaltiges Bauen  

Die ASFINAG legt großen Wert darauf, bei allen Baumaßnahmen auch entsprechenden Ausgleich für die Natur zu schaffen. Bei Hirt soll planweise ein großes Biotop auf einer Fläche von 1,65 Hektar entstehen. Dieses Biotop wird einen neuen Lebensraum für Amphibien bieten, indem zwei grundwassergespeiste Teiche errichtet werden. Zusätzlich wird auf diesem Areal ein größerer Weiher gebaut. Durch einen Erdwall wird das Biotop von angrenzenden Landwirtschaftsflächen abgeschirmt. Zusätzlich sorgt die ASFINAG dafür, dass neu geschaffene Parkplätze, Dämme und Böschungen bepflanzt werden. Eine hohe Recyclingquote sowie die Verwendung von Holz als Baustoff sind ebenfalls Ziele und ein wesentlicher Aspekt von nachhaltigem Bauen. 

Verkehrseinschränkungen und Alternativen 

Für Lenker bedeuten die Bauarbeiten jedenfalls auch eine Einschränkung. Bis auf wenige Tage ist die Schnellstraße zwar immer befahrbar, jedoch nur mit einem Fahrstreifen pro Richtung bei Tempo 80. Vor allem für Pendler aus St. Veit könnte daher die S-Bahn-Linie 1 der ÖBB eine Alternative darstellen, die im Halbstunden-Takt von St. Veit bis Klagenfurt fährt, mit einer Fahrtzeit von knapp 18 Minuten. 

Fotocredit: ASFINAG/Oliver Wolf

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