© Erich Varh-Tropper I evmedia.at
Wirtschaft
22.05.2025

Steinbeis PolyVert setzt auf Kunststoff­recycling mit Weitblick

Die Steinbeis PolyVert GmbH investierte am Standort Völkermarkt 50 Mio. EUR – davon 36 Mio. EUR in eine neue Polyolefin-Rezyklat-Anlage, die kürzlich feierlich in Betrieb genommen wurde.

Mit Stolz präsentierte das Unternehmen die hochmoderne Linie, intern „das Fohlen“ genannt. Dieser Name steht als Symbol für Kraft, Jugend und Zukunftspotenzial. Bis zu fünf Tonnen Kunststoffabfälle pro Stunde kann die neue Anlage verarbeiten. Dabei kommt modernste Sortiertechnologie zum Einsatz: Künstliche Intelligenz erkennt und separiert selbst schwer identifizierbare Materialien präzise. Das Ergebnis sind jährlich über 50.000 Tonnen Rezyklat in höchster Qualität.

„Wir haben gezeigt, dass Kreislaufwirtschaft nicht nur möglich, sondern machbar ist – in Kärnten, für Europa und für kommende Generationen.“

André Aßmann, Geschäftsführer

„Recycling bedeutet heute nicht mehr bloß stoffliche Verwertung, sondern intelligente Rohstoffrückgewinnung“, erklärte Geschäftsführer André Aßmann in seiner Ansprache. Er erinnerte an die herausfordernde Entstehungsgeschichte der Linie, die von Bränden, Lieferengpässen und pandemiebedingten Verzögerungen geprägt war. „Heute feiern wir nicht nur eine neue Produktionslinie, sondern ein Symbol unternehmerischer Beharrlichkeit“, so Aßmann weiter. „Wir haben gezeigt, dass Kreislaufwirtschaft nicht nur möglich, sondern machbar ist – in Kärnten, für Europa und für kommende Generationen.“

Ein Fohlen mit Zukunft

Besonderer Applaus galt der Eigentümerfamilie Steinbeis, die mit Michael Steinbeis als Sprecher der Familie sowie Stephanie Ecker, Aufsichtsratsvorsitzende der Steinbeis Holding GmbH, vertreten war. Anwesend waren darüber hinaus Michael Söffge, Geschäftsführer der Steinbeis Holding, und Sebastian Meister, Geschäftsführer der Steinbeis PolyVert Fulda GmbH. „Unser Fohlen kommt ganz bescheiden daher, füllt aber dabei drei Hallen bis zum Dach“, so Stephanie Ecker augenzwinkernd. „Wir glauben, dass wir mit einer der modernsten Anlagen, mit neuem Selbstvertrauen und Stolz, unseren Kunden ein noch verlässlicherer Partner werden können – ein Partner, der nicht nur gewünschte Qualitäten herstellen kann, sondern auch auf Augenhöhe mit ihnen gemeinsam Lösungen für individuelle Anforderungen erarbeitet.“

Neben den Unternehmensvertreter:innen waren zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Kommunen anwesend: Landesrat Mag. Sebastian Schuschnig, Landtagsabgeordneter Günter Leikam, Bürgermeister Markus Lakounigg und Bürgermeister Josef Müller vom Gemeindeverbund, Otmar Petschnig, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Kärnten, Rudolf Bredschneider, Bezirksstellenobmann der WK Völkermarkt, Sabine Arztmann von der WK-Fachvertretung Kunststoffverarbeiter sowie Dr. Claudia Mischensky, Vize-Generalsekretärin der Industriellenvereinigung Kärnten.

Recyclingstandort Völkermarkt

Der Standort Völkermarkt entwickelt sich mit dieser Investition zu einem bedeutenden Pfeiler innerhalb der Steinbeis-Gruppe. Mit aktuell 122 Mitarbeitenden und dem Ziel, die Produktion weiter auszubauen, wird die Region nicht nur ökonomisch, sondern auch logistisch gestärkt. Die Anlage operiert im Dauerbetrieb und stellt höchste Anforderungen an Qualität und Effizienz.

„Investitionen wie diese sind Ausdruck einer klaren Vision.“

Sebastian Schuschnig, Landesrat

Landesrat Schuschnig würdigte die Investition als Zukunftsprojekt für den Standort Kärnten: „Dieses Investment ist ein großer Schritt für das Unternehmen und für Kärnten. Investitionen wie diese sind Ausdruck einer klaren Vision. Es steht für eine nachhaltige, zukunftsorientierte Industriepolitik.“ Auch Bürgermeister Markus Lakounigg zeigte sich beeindruckt: „Wir müssen dankbar sein für jeden Cent Kommunalsteuer und für jede geschaffene Arbeitsstelle in der Region. Ich freue mich, dass dieses Fohlen zur wirtschaftlichen Entwicklung unserer Region beitragen wird.“

Otmar Petschnig von der Wirtschaftskammer brachte es auf den Punkt: „Das Rückgrat in Kärnten sind genau jene Unternehmer:innen, die bleiben – auch wenn es schwierig wird. Familienunternehmen wie Steinbeis zeigen Haltung und Verlässlichkeit in jeder Lage.“

Die neue Produktionslinie „Fohlen“ steht somit nicht nur für technologischen Fortschritt, sondern auch für die gelungene Verbindung von Innovation, Qualität und regionaler Verantwortung.

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