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Leben
07.12.2024

Steuern begleiten uns ein ganzes Leben lang: Nur die Fleißigen halten den Staat am Laufen

Österreich zählt im internatio­nalen Vergleich zu den Hoch­steuer­ländern. Das komplexe Steuer­system umfasst verschiedene Arten von Steuern. Privat­personen wie auch Unter­nehmen sind davon betroffen.

Das gab es einst bei den Preußen: Frauen, die mit 20 Jahren noch nicht den Bund der Ehe geschlossen haben, wurden mit einer „Jungfrauensteuer“ belegt. Jene, die vor ihrem 20. Geburtstag „unter der Haube“ waren, konnten mit einer Steuerbegünstigung rechnen. Sozusagen eine Steuer als Erziehungsmaßnahme und als Bevölkerungszuwachs-„Steuerung“. Der italienische Dominikaner, einflussreiche Philosoph und bedeutende katholische Theologe und Priester Thomas von Aquin sah im Eintreiben von Steuern „einen Fall von erlaubtem Raub“. Die Kirche war ja, wenn es um „Steuern“ ging (beispielsweise Ablasshandel), ohnehin nie zimperlich.

Wenn die Bürger:innen diese Raubzüge, welche als Steuern getarnt waren, nicht mehr tragen konnten, kam es oftmals zu Unruhen, mitunter auch zu Revolutionen (französische Revolution 1789). Die Steuerlast war auch so verteilt, dass jene, die ohnedies schon wenig hatten, am meisten zahlen mussten. Hohe Steuern sind ein letzter Ausweg, den Machthaber gehen, um weiterhin ihre Maßlosigkeit zu finanzieren. Dieses Schicksal könnte auch der Europäischen Union blühen. Bei einem zwangsfinanzierten Österreich-Sender gibt es „Nachrichten in Einfacher Sprache“. Nach diesem Muster soll mit einigen Beispielen ein kurzer Steuer-„Leid“-Faden aufgezeigt werden.

  • Wir gehen arbeiten, erhalten dafür einen Lohn – dieser wird besteuert. Die Einkommenssteuer ist eine der wichtigsten Steuern des Staates Österreich.
  • Einen Großteil von unserem Lohn geben wir für Nahrungsmittel, Kleidung, Treibstoff , Wohnung usw. aus. Auf den Verkauf von Waren und Dienstleistungen wird die Mehrwertsteuer erhoben.
  • Über die Kapitalertragsteuer, die Einkünfte aus Kapitalvermögen wie Zinsen, Dividenden und Kursgewinne betrifft, schneidet der Staat auch mit.
  • Das eigene Haus ist der Traum vieler Menschen. Ein Baugrund wird gesucht und mit dem Bau eines Eigenheimes begonnen. Vom Grundstückskauf, Vertragserrichtung, Plan, Arbeitsleistungen, Baumaterial usw. – bis hin zur Energie – wird alles besteuert.
  • Das Haus steht endlich. Jetzt ist die Grundsteuer (eine Immobiliensteuer, die von Grundstückseigentümern zu entrichten ist) zu bezahlen. Die Berechnung erfolgt über den Einheitswert.
  • Das Haus ist fix und fertig, aber das Geld reicht nicht mehr. Ein Verkauf der Immobilien ist notwendig. Auch in diesem Fall geht es nicht ohne Abgaben.
  • Eine Wohnung wird gekauft oder gemietet. Der Staat ist wieder dabei, denn bei Vermietung und Verpachtung ist ebenfalls eine Steuer fällig.
  • Stichwort Auto: Steuern beim Kauf, bei jedem Service und jeder Tankfüllung, Autobahnvignette, Kfz-Steuer ...

Wer genau wissen will, welchen Erfinderreichtum es bei den Steuern gibt, kann sich auf der Seite des Bundesministeriums für Finanzen umschauen: www.bmf.gv.at/themen/steuern/steuernvon-a-bis-z.html

Parteien fordern vor Wahlen immer wieder steuerliche Entlastungen. Doch es ist nur heiße Luft, die produziert wird. Nur jene, die fleißig arbeiten und in die Staatskasse einzahlen, halten den Staat am Laufen.

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