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Wirtschaft
26.07.2023

Stürmische Zeiten für Kärntens Industrie

In fast allen Branchen weisen die Konjunkturindikatoren im 2. Quartal 2023 nach unten.

Die Kärntner Industrie sieht sich in turbulenten Zeiten mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert. In nahezu allen Branchen zeigen die Konjunkturindikatoren nach unten, und die Unternehmen kämpfen mit einer Krise nach der anderen. IV-Kärnten-Präsident Timo Springer spricht von "Wetterkapriolen" vergleichbar mit der aktuellen konjunkturellen Situation und verweist auf die zahlreichen Schwierigkeiten, mit denen die Betriebe zu kämpfen haben.

Energiekrise und Inflation als Belastungsfaktoren

Die nicht bewältigte Energiekrise stellt eine der zentralen Problemlagen dar, mit der sich die Kärntner Industrie konfrontiert sieht. Die steigenden Energiepreise setzen den Unternehmen zu und beeinflussen ihre Wettbewerbsfähigkeit negativ. Gleichzeitig verschärft die anhaltende Inflation die Situation zusätzlich und erhöht die Kosten für Produktion und Betrieb. Die Kombination aus Energiekrise und Inflation stellt eine enorme Belastung für die Wirtschaft dar.

„Die Wetterkapriolen im heurigen Sommer sind durchaus mit der konjunkturellen Situation in der Kärntner Industrie vergleichbar. Eine Krise nach der anderen macht den Unternehmen das Leben schwer“, bezieht sich IV-Kärnten-Präsident Timo Springer auf multiple Problemlagen in stürmischen Zeiten.

Herausforderungen bei Lohnabschlüssen und Fachkräftemangel

Ein weiteres Problem, das die Unternehmen in Kärnten belastet, sind die viel zu hohen Lohnabschlüsse. Diese führen zu steigenden Personalkosten und beeinträchtigen die Möglichkeiten der Betriebe, mit der angespannten wirtschaftlichen Situation umzugehen. Gleichzeitig leidet die Region unter einem akuten Fachkräftemangel, was die Personalbeschaffung erschwert und die Produktivität einschränkt.

Die aktuelle Konjunkturumfrage der Kärntner Industrie für das 2. Quartal 2023 zeigt deutlich die Auswirkungen der schwierigen Lage. Von den 62 teilnehmenden Unternehmen mit insgesamt 20.368 Beschäftigten verzeichnet der Großteil eine sich verschlechternde Geschäftslage, sinkende Produktion und fallende Verkaufspreise. Besonders alarmierend ist, dass auch die Bereitschaft, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen, erstmals zurückgeht. Vor allem Betriebe rund um die Baubranche sind von der negativen Entwicklung massiv betroffen, was auch die starke Holzindustrie in Kärnten beeinträchtigt.

Appell für verträgliche Lohnabschlüsse im Europavergleich

Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage appelliert IV-Kärnten-Präsident Timo Springer an die Lohnverhandler, bei den kommenden Verhandlungen zu im Europavergleich verträglichen Abschlüssen zu kommen. Eine weitere Erhöhung der Lohnkosten könnte die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen weiter untergraben und die bereits angeschlagene Industrie zusätzlich belasten. Es gilt, die Krise zu bewältigen und den Unternehmen eine Perspektive für eine erfolgreiche Zukunft zu geben.

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