Foto: Landesversicherung Kärnten
Umwelt
21.07.2022

Sturm, Hochwasser, Hagel: Naturkatastrophen kommen immer häufiger vor

Die Kärntner Landesversicherung hat die Studie zur Wahrnehmung von Naturereignissen präsentiert.

Hagel, Sturm und Überschwemmung: Drei Viertel der Österreicher erkennen eine tatsächliche Häufung von Naturereignissen in den letzten Jahren. Schuld daran sei vor allem der Klimawandel. Das besagt das Ergebnis einer Studie, die von der Kärntner Landesversicherung gemeinsam mit der Vereinigung der österreichischen Länderversicherer (VÖL) in Auftrag gegeben wurde. Vertrauen in die Zukunft haben die Menschen in unserem Land aber weiterhin – vor allem dann, wenn sie finanziell vorgesorgt haben.

Reale Folge des Klimawandels

Laut repräsentativer Studie, die kürzlich präsentiert wurde, blicken Herr und Frau Österreicher grundsätzlich eher positiv in die Zukunft: 56 Prozent der Befragten geben an keine Angst vor der Zukunft zu haben. Ein positiver erster Eindruck, der sich bei genauerer Betrachtung allerdings relativiert. Denn ebenso mehr als die Hälfte der Menschen in Kärnten und Österreich fühlt sich vom Klimawandel bedroht. “Eine Sorge, die nicht zuletzt auf die steigende Zahl von Naturereignissen zurückzuführen sein könnte”, erklärt Jürgen Hartinger, Vorstandsdirektor der Kärntner Landesversicherung und führt weiter aus: „Laut unserer Studie sind rund drei von vier Menschen der Überzeugung, dass Ereignisse wie Stürme, Hagel oder Überschwemmungen in den letzten Jahren zugenommen haben. Diese Bedrohung nehmen die meisten als reale Folge des Klimawandels wahr.“ Im Detail: Vier Fünftel jener Befragten, die eine tatsächliche Häufung von Naturereignissen erkennen, sehen die Ursache dafür vorranging im Klimawandel begründet.

Versichern schafft Vertrauen

Die gute Nachricht: Wer vorsorgt, blickt grundsätzlich positiver in die Zukunft. Insgesamt fühlen sich zwei von drei Östereichern gegen Naturereignisse finanziell gut abgesichert. Spannend dabei ist, dass trotz der Wahrnehmung sich häufender Naturkatastrophen, wie Stürme, Hagel oder Überschwemmungen, die Angst vor Feuer bzw. einem Brand bei den Östereichern nach wie vor am präsentesten ist. Hier ortet Kurt Tschemernjak, Vorstandsdirektor der Kärntner Landesversicherung, ein über Jahrzehnte gewachsenes Bewusstsein: „Wir Länderversicherer wurden ursprünglich ins Leben gerufen, um die Opfer von Bränden vor Armut zu schützen. Seit dem Tag unserer Gründung, vor fast 125 Jahren, leisten wir hier erfolgreich Präventionsarbeit. Das zeigt sich natürlich in dem großen Bewusstsein der Menschen, dass man das eigene Hab und Gut vor Feuer schützen muss.“

Naturereignisse häufiger und teurer

Detaillierte Aufzeichnungen über Naturereignisse wie Hagel, Überschwemmungen und Sturm führt die Kärntner Landesversicherung seit mehreren Jahrzehnten. Die Auswertung dieser Daten fasst Jürgen Hartinger zusammen: „Naturkatastrophen kommen immer häufiger vor und führen zu immer höheren Schadensummen. In den vergangenen zehn Jahren haben wir doppelt so viele Katastrophenjahre erlebt wie in den zehn Jahren davor.“ Laut Definition gelten jene Jahre als „Katastrophenjahre“, in denen mehr als zehn Prozent aller Kunden Schäden aufgrund von Naturereignissen erleiden. In den Jahren 2001 bis 2010 wurden drei solcher Jahre verzeichnet, 2011 bis 2020 waren es bereits sechs.

Versicherungsleistungen nehmen zu

Auch die durchschnittliche Schadenhöhe steigt kontinuierlich; in den vergangenen fünf Jahren war sie bereits 2,5 Mal so hoch wie im Vergleichszeitraum 1999 bis 2003. Dementsprechend nehmen auch die Versicherungsleistungen stetig zu: „Als Kärntner Landesversicherung haben wir in den vergangenen 23 Jahren nur aus der Sturmschadenversicherung 98,5 Millionen an unsere Kunden ausbezahlt. Damit haben wir in dieser Sparte – nach Abzug der Prämien und Einberechnung der Kosten – in diesem Zeitraum rund 50 Millionen dazugezahlt“, so Hartinger.

Hilfe aus dem Katastrophenfonds

Im Rahmen der Studie wurde auch abgefragt, wie der Wissensstand bezüglich Leistungen des bundesweiten Katastrophenfonds ist. Hier ist man in unserem Bundesland besonders gut informiert: 80 Prozent der befragten Kärntner wissen korrekterweise, dass im Fall von Katastrophenschäden nur ein Teil des Schadens gedeckt ist. Laut Kärntner Landesversicherung haben die Erfahrungen der vergangenen Jahre gezeigt, dass die finanzielle Hilfe aus dem Fonds oftmals nicht ausreicht. Es gibt keinen Rechtsanspruch auf vollständige Entschädigung, die Mittel sind außerdem begrenzt. Dementsprechend kann nur zum Zeitwert und davon wiederum nur zu einem Prozentsatz entschädigt werden (meist 20 bis 30 Prozent, in Ausnahmefällen bis zu 80 Prozent). Das bedeutet, dass tatsächlich nur ein Bruchteil des entstandenen Schadens aus dem Katastrophenfond ersetzt werden kann. Zu wenig, um die Schäden vollständig abzugelten. Die Last bleibt dementsprechend in vielen Fällen auf den Schultern der Betroffenen. Kurt Tschemernjak erklärt: „Unsere Vision als Kärntner Landesversicherung ist seit fast 125 Jahren gleichgeblieben: Kärntner sollen durch einen Schicksalsschlag nicht mehr in finanzielle Not geraten. Diese Vision vollständig umzusetzen bedeutet, dass wir nicht hinnehmen können, dass Kärntner keine Möglichkeit haben sich umfassend gegen Katastrophen abzusichern.”

Den eigenen Lifestyle checken & gewinnen!

Die vorliegende Studie zeigt, dass sich mehr als die Hälfte der Befragten vom Klimawandel bedroht fühlt. Da stellt sich bei vielen die Frage, was man ganz persönlich zur Verbesserung der Situation beitragen kann. In Kooperation mit dem Joanneum Research bietet die Kärntner Landesversiche-rung deshalb den sogenannten „Lifestyle Check“ an: Unter www.klv.lifestylecheck.at können Interessier-te den CO2 Fußabdruck Ihres persönlichen Klima-Lebensstils checken, mit dem Durchschnitt aller Österreicher:innen vergleichen und mögliches Potential für Verbesserungen entdecken.

Auf Basis eines kurzen Fragebogens werden die Treibhausgasemissionen berechnen, die der eigene Lebensstil in den Bereichen Mobilität, Ernährung, Konsum und Freizeit hinterlässt. Die Ergebnisse sind für viele überraschend und führen zu mehr Bewusstsein, erklärt Jürgen Hartinger: „Wir wollen möglichst viele Kärntnerinne und Kärntner motivieren, ihren eigenen CO2 Fußabdruck zu prüfen und damit einen Beitrag für mehr Klimabewusstsein leisten. Denn eines ist klar: Die Trendwende können wir nur gemeinsam schaffen.“ Zur Motivation soll ein Gewinnspiel beitragen, das über Seite des Life-style Checks erreichbar ist. Der Preis ist ein klimafreundliches Urlaubswochenende in Kärnten.

Vereinigung der österreichischen Länderversicherer

Die Vereinigung ist das Netzwerk der sechs in Österreich tätigen Länderversicherer (Kärntner Lan-desversicherung, Grazer Wechselseitige Versicherung, Niederösterreichische Versicherung, Oberös-terreichische Versicherung, Tiroler Versicherung und Vorarlberger Landesversicherung). Gemeinsam beschäftigen die Unternehmen über 3.650 MitarbeiterInnen in sechs Zentralen sowie rund 200 Kun-denbüros und betreuen etwa 1,65 Mio. KundInnen mit über 6,55 Mio. Verträgen. Mit dem bereits zum 16. Mal stattfindenden Tag der Sicherheit setzen die Österreichischen Länder-versicherer ein Zeichen für mehr Sicherheit im Land. Denn: Nachhaltige Präventionsarbeit ist ein wichtiger Bestandteil der Kooperation. Aus diesem Grund setzen die Mitglieder der VÖL auf umfas-sende Information zu unterschiedlichen Versicherungsthemen und jährlich findet ein gemeinsamer „Tag der Sicherheit“ statt.

Zur Studie

Die Studie zur Wahrnehmung von Naturereignissen in der österreichischen Bevölkerung wurde von der VÖL beauftragt und vom MARKET INSTITUT, Marktforschungs GmbH & Co KG, Linz, erstellt. Die Befragung wurde mithilfe von online Interviews durchgeführt. Die befragten Personen entsprechen in ihrer Zusammensetzung der repräsentativen österreichischen Bevölkerung ab 16 Jahren.

Schlagwörter