Südkärnten ist bereit für die Zukunft
Die Teilinbetriebnahme der Koralmbahn ist für Südkärnten quasi wie ein Probelauf. „Wir können die neue Infrastruktur bereits vor der Voll-Inbetriebnahme nutzen, das ist ein Glücksfall. Bis Ende 2025 werden wir gemeinsam mit dem Tourismus beobachten, wie sich alles entwickeln wird“, erklärt Peter Plaimer, Geschäftsführer Verein Regionalentwicklung Südkärnten.
Nachhaltige Mobilität
Als Drehscheibe für den öffentlichen Verkehr fungiert der Bahnhof Kühnsdorf-Klopeiner See, wo eine moderne Mobilitätszentrale entsteht. „Hier werden die Fahrgäste künftig persönlich serviciert. Das Angebot wird auch eine Autovermietung, Carsharing, Radverleih, E-Ladestationen sowie großzügige Park & Ride Flächen beinhalten. Bei Bedarf kann die Mobilitätszentrale modulartig erweitert werden“, so Plaimer. An Konzepten für den Mikro-ÖV wird ebenfalls gearbeitet. Im Zuge der Inbetriebnahme der Koralmbahn auf Kärntner Seite und dem damit verbundenen Fahrplanwechsel konnte mit 10. Dezember 2023 auch das Regionalbuskonzept in Südkärnten massiv verstärkt werden. „Es wird eine spürbare Verbesserung des Angebotes geben, weil Tagesrandzeiten und Taktung ausgedehnt wurden und wir jetzt auch einen Wochenendverkehr gewährleisten können“, so Plaimer.
Chancen für Tourismus
Die Bedeutung der Koralmbahn ist auch für den Tourismus in der Region enorm. „Die verbesserte Anbindung wird die Erreichbarkeit für Tagesgäste und Urlaubsreisen deutlich erleichtern und das Potenzial für mehr Besucher und längere Aufenthalte in unserer Region steigern“, unterstreicht Robert Karlhofer, Geschäftsführer der Tourismusregion Klopeiner See – Südkärnten – Lavanttal. Die Bedeutung von nachhaltigem Tourismus wächst kontinuierlich. „Es ist entscheidend, das Angebot an Erlebnissen und Aktivitäten in der Region weiterzuentwickeln. Durch die Koralmbahn ist es z. B. ein Leichtes sehr rasch vom Klopeiner See nach Klagenfurt oder Wolfsberg zu fahren oder umgekehrt. Die Region rückt enger zusammen“, so Karlhofer.
Güterbahnhof gesichert
Mit der Entscheidung den Güterbahnhof Kühnsdorf zu erhalten, bieten sich auch neue wirtschaftliche Chancen für die Region. „Das Schleifengleis ist in der Grobplanung festgelegt, die Grundstücke gesichert, die vertraglichen Themen zwischen Land Kärnten und ÖBB weitestgehend geklärt. Der Güterverladebahnhof ist somit auf Schiene“, berichtet Karl Eisner, Geschäftsführer des Interkommunalen Gewerbeparks (IGP) Jauntal. In Kühnsdorf steht bereits ein Gesamtareal von rund 25 Hektar gewidmeter Fläche für Betriebsansiedelungen zur Verfügung. „Das ist im Zentralraum von Europa einzigartig. Ein weiterer Wettbewerbsvorteil, der für den Standort IGP spricht, ist, dass man vom Bahnhof Kühnsdorf-Klopeiner See aus zu Fuß in weniger als fünf Minuten in der Firma sein kann“, so Eisner.
Kreislaufwirtschaft im Fokus
Ebenso einzigartig ist die Bündelung der Kompetenzen im Bereich Kunststoff- und Kreislaufwirtschaft in der Region, wie Unternehmer Werner Kruschitz betont: „Wir haben im Bezirk Völkermarkt die höchste Kunststoffrecycling-Quote Europas und neben der KRM Vorzeigebetriebe wie etwa Steinbeis Polyvert oder PreZero Polymers bereits vor Ort. Das Thema Kreislaufwirtschaft bietet sich daher für Betriebsansiedelungen im IGP an. Damit sind wir Vorreiter in Kärnten.“