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Wirtschaft
06.03.2025

Südkärnten wird zum Logistik­standort

Kürzlich erfolgte die offizielle Unterzeichnung der Grundsatz­vereinbarung für den Güterverlade­bahnhof Kühnsdorf, um die Chancen der Koralmbahn bestmöglich zu nutzen.

Rechtzeitig vor der Inbetriebnahme der Koralmbahn wurden in Kärnten die vertraglichen Grundlagen geschaffen, um sich noch stärker als Logistikdrehscheibe für den internationalen Güterverkehr im Alpen-Adria-Raum zu positionieren. Neben dem LCA Fürnitz wird mit dem Verladebahnhof Kühnsdorf auch in Südkärnten eine wirtschaftliche Infrastruktur zur Güterverladung entstehen.

Land und Gemeinden investieren 5 Mio. Euro

Bei der Vertragsunterzeichnung im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung mit dabei waren u. a. LHStv.in Gaby Schaunig, LR Daniel Fellner, LR Sebastian Schuschnig, WK-Präsident Jürgen Mandl sowie die Bürgermeister der Standortgemeinden Völkermarkt, Eberndorf und St. Kanzian. Land und Standortgemeinden investieren insgesamt rund fünf Mio. Euro. „Es geht darum, die Chancen der Koralmbahn zu nutzen, Unternehmen im Umfeld des Verladebahnhofs anzusiedeln und darum, regionale Wertschöpfung zu generieren. Die Möglichkeit, direkt vor Ort die Güter auf die Bahn zu verladen, wird immer wichtiger für die Wirtschaft. Wir setzen jetzt mit dem Bau des Gleisbogens und der Finanzierung des Landes den letzten Schritt, damit die Betriebe in der Region von den zahlreichen Chancen der Koralmbahn auch profitieren können“, so Wirtschaftsreferent LR Sebastian Schuschnig.

"Die Möglichkeit, direkt vor Ort die Güter auf die Bahn zu verladen, wird immer wichtiger für die Wirtschaft."

Sebastian Schuschnig, Wirtschaftslandesrat Kärnten

Errichtung des Gleisbogens ist gesichert

Kern der Vereinbarung sind die Absicherung der Finanzierung der notwendigen Logistikinfrastruktur am Verladebahnhof und dessen Betrieb. Das Bahnhofsareal in Kühnsdorf mit einer Fläche von rund zehn Hektar wurde bereits im Mai 2022 um 1,85 Mio. Euro von der Abteilung 9 des Landes angekauft, die das Projekt mit Abteilungsleiter Volker Bidmon seit Jahren federführend vorantreibt. Die Flächen werden vom Land nun mittels Baurecht der Region zur Verfügung gestellt, um darauf den erforderlichen Gleisbogen zu errichten und den Bahnhof zu betreiben. Zusätzlich werden seitens des Landes und der Standortgemeinden nun 2,9 Mio. Euro in die baulichen Maßnahmen, wie etwa auch die erforderlichen Gebäude am Bahnhofsgelände, investiert. Davon steuert das Land referatsübergreifend 1,5 Mio. bei.

Für die Planung und Bauausführung ist die IGP Jauntal GmbH verantwortlich, eine gemeinsame Gesellschaft der Standortgemeinden Völkermarkt, Eberndorf und St. Kanzian. Als private Investoren konnten Kruschitz Immobilien und die Strabag mit ihrer Tochter Mineral Abbau GmbH gewonnen werden. Gemeinden und private Investoren verpflichten sich durch die Grundsatzvereinbarung auch dazu, für die Kosten des Betriebs aufzukommen.

Turbo für Betriebsansiedelungen

„Logistik ist ein entscheidendes Zukunftsthema und wird eine der absoluten Stärken des entstehenden Zentralraums entlang der Koralmbahn“, betonte LHStv.in Gaby Schaunig. Die Kärntner Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsagentur BABEG stellt nicht nur Grundstücksteile für die Errichtung des Schleifengleises zur Verfügung, sondern konnte im Bereich zwischen dem zukünftigen Güterverladebahnhof und dem künftigen Bahnhof für den Personenverkehr direkt an der Koralmbahn bereits Flächen im Gesamtausmaß von etwa 20 Hektar für eisenbahnaffine Gewerbe- und Industriebetriebe sichern. „Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung des Zentralraums entlang der Koralmbahn hängt maßgeblich von einer sorgfältigen Planung und Sicherung von verfügbaren Flächen ab. Der geplante Verladebahnhof in Kühnsdorf ist ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg und ich bin überzeugt, dass er einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung unserer Wirtschaft und Infrastruktur leisten wird. Durch die Sicherung von Flächen können wir nicht nur den Bedarf an Gewerbeflächen decken, sondern auch eine gezielte und nachhaltige Entwicklung der Region ermöglichen“, so Schaunig.

Interkommunale Zusammenarbeit im Fokus

Auch Gemeindereferent LR Daniel Fellner sieht den Verladebahnhof in Kühnsdorf als infrastrukturelle Chance für die Region: „Die Anbindung an die Koralmtrasse ist eine einmalige Gelegenheit für das Land und die engagierten Gemeinden. Es zeigt sich einmal mehr, dass interkommunale Zusammenarbeit ein erfolgreicher Weg ist, auch in herausfordernden Zeiten zukunftsträchtige Projekte umzusetzen. Die Weichen dafür wurden jedenfalls gestellt.“

„Logistik ist ein entscheidendes Zukunftsthema und wird eine der absoluten Stärken des entstehenden Zentralraums entlang der Koralmbahn."

LHStv. Gaby Schaunig

Wirtschaftsraum AREA Süd

Für Jürgen Mandl, Präsident der WK Kärnten, ist die Die Realisierung des Verladebahnhofs Kühnsdorf ein großer Erfolg für die gesamte Region und ein Meilenstein für den Logistikstandort Kärnten: „Damit sichern wir nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft, sondern schaffen auch dringend benötigte Infrastruktur für exportorientierte Betriebe, insbesondere in der Forstwirtschaft. Mit der Eröffnung der Koralmbahn und dem entstehenden Wirtschaftsraum AREA Süd mit rund 1,8 Mio. Menschen wird das neue Güterterminal sein Potenzial voll entfalten. Die Region gewinnt damit an Attraktivität für Unternehmen und erhält neue wirtschaftliche Impulse.“

Chance für Unternehmen in der Region

Werner Kruschitz, der als regionaler Unternehmer das Projekt unterstützt, betonte: „Die Entwicklung des Verladebahnhofs Kühnsdorf ich ein Jahrhundertprojekt, das in Zukunft für die Ansiedelung von Unternehmen in der Region sorgen und einen Beitrag für einen nachhaltigen Standort leisten wird.“ Martin Hafner, Direktionsleiter für Baustoffe bei STRABAG erklärte: „Für STRABAG ist der Erhalt dieser Infrastruktur sehr wichtig und deshalb unterstützen wir die Initiative kurzfristig auch finanziell. Langfristig wollen wir Rohstoffe wie Sand und Kies aus Unterkärnten regional- und überregional über den Schienenweg liefern. Dadurch können wir unsere Baustoffe CO2-arm zu unseren Kundinnen und Kunden bringen.“

IGP Jauntal als Betreiber

Der Betrieb wird durch die IGP Jauntal nach Fertigstellung gestartet und entsprechende Kooperationen werden gesucht. „Mit dem Bahnhof wird es möglich sein, Ganzzüge zu verladen, es wird genügend Platz vorhanden sein, um große Mengen auf die Schiene umzuladen. Die räumliche Anordnung in Kühnsdorf mit einem Güter- und Verladebahnhof, einem Personenbahnhof und einem gewidmeten Gewerbe- und Industriegebiet ist in dieser Größenordnung in ganz Österreich einzigartig. Wir freuen uns auf die Umsetzung und den Start“, so Karl Eisner (IGP Jauntal).

Erklärtes Ziel ist es, den Verladebahnhof rechtzeitig mit Inbetriebnahme der Koralmbahn Ende 2025 „auf Schiene“ zu bringen. Die baulichen Maßnahmen werden in der zweiten Jahreshälfte starten. Eine Grundbedingung für das Land ist, dass der Bahnhof für jedermann benützbar sein muss und nicht ausschließlich durch einige wenige Unternehmen genutzt werden soll.

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