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Umwelt
12.06.2024

Testbetrieb für Autonomes Fahren startet in Klagenfurt

Ab sofort sind selbstfahrende Shuttles mit geschulten Sicherheitsbegleitern auf einer rund vier Kilometer langen Teststrecke in der Landeshauptstadt unterwegs.

In Klagenfurt am Wörthersee wurden vor Kurzem die Vorbereitungsarbeiten für die Teststrecke von autonomen (selbstfahrenden) Shuttles im öffentlichen Verkehr gestartet. Der Testbetrieb erfolgt im Rahmen von EU und nationalen Forschungsprojekten.

Probebetrieb mit geschultem Sicherheits­begleiter

In der ersten Phase, welche mit dem Probebetrieb des autonomen Shuttles startet, wird es zwischen dem Bahnhof Klagenfurt West und dem Lakeside Park einen Testbetrieb ohne Fahrgäste sowie mit geschultem Sicherheitsbegleiter (Operator) geben, der bei Bedarf auch unmittelbar eingreifen kann. Die rund vier Kilometer lange Teststrecke verläuft zwischen Lakeside Park, Universität Klagenfurt und Bahnhof Klagenfurt West. Da es sich bei den autonomen Shuttles um ein Forschungsprojekt handelt, wird um das Verständnis der Verkehrsteilnehmenden gebeten. Das Fahrzeug darf per Gesetz in Österreich im automatisierten Betrieb maximal 20 km/h fahren. Entlang der einzurichtenden Teststrecke und während des Testbetriebs kann es zu leichten Verzögerungen bzw. Beeinträchtigungen kommen. Dabei lernt das autonome Shuttle mit jedem gefahrenen Meter. Vom 11. bis 14. Juni wird ein autonomes Shuttle eingesetzt, ab 17./18. Juni folgen zwei weitere autonome Shuttles.

Unterstützung der Verkehrs­teilnehmer gefragt!

Um den Weg auf der Teststrecke sicher autonom zu fahren, wird in den nächsten Wochen die Strecke samt den Haltestellen programmiert. Im Fokus steht insbesondere die Erfassung der Umgebung sowie die Interaktion zwischen dem Shuttle und den Verkehrsteilnehmern im Straßenraum. Für den reibungslosen Shuttlebetrieb und zur allgemeinen Sicherheit wird daher um Unterstützung der Verkehrsteilnehmenden gebeten:

  • Abstand: Bitte halten Sie hinter dem Shuttlebus genügend Abstand. Das Fahrzeug reagiert sofort auf allfällige Hindernisse davor, daneben, dahinter.
  • Überholen: Überholen Sie bitte das Shuttle weiträumig! Die Sensoren reagieren sofort bei einer zu starken/knappen Annäherung und bremsen sofort ab.
  • Parken: Bitte parken Sie immer innerhalb der markierten Parkplätze und sorgen Sie dafür, dass Ihr geparktes Auto genügend Abstand zur Fahrbahn hält.

Sicherheits­maßnahmen im Fokus

Die Teststrecke wurde gemeinsam mit Experten gewählt und geprüft – dabei wurde auf entsprechende Sicherheitsmaßnahmen besonders Wert gelegt. Bürger‐Dialoge, Workshops und Beteiligungen wurden u.a. zu Themen wie etwa Fahrtrouten und Wünsche der Bevölkerung veranstaltet. In den nächsten Wochen folgen weitere Informationen. Es wird außerdem um die aktive Beteiligung der Bevölkerung am Forschungsprojekt gebeten.

Geplante Integration des Verkehrsprojekts

Die Sensoren an den autonomen Shuttles gewährleisten ein sicheres Fahren auf der Teststrecke. Bei jeder Fahrt ist aufgrund der gesetzlichen Vorgaben und technischen Notwendigkeit ein geschulter Operator mit an Bord, der im Ausnahmefall den Bus manuell stoppen und steuern kann. Der Aufbau der Infrastruktur, die Einrichtung der Teststrecke und des autonomen Fahrbetriebes soll Ende Juni abgeschlossen sein. Nach ausreichenden Testfahrten ohne Passagiere ist der Testbetrieb der Strecke mit kostenlosen Mitfahrten für Fahrgäste ab Juli 2024 geplant. Im Rahmen der wissenschaftlichen Leitung des Projekts wird an einer optimalen Integration des automatisierten Shuttles in das Gesamtverkehrssystem gearbeitet.

Österreichweiter Pionierbetrieb

Seit 2017 ist SURAAA (Smart Urban Region Austria Alps Adriatic) mit autonom fahrenden Shuttles u.a. in Pörtschach am Wörthersee unterwegs – seit 2018 sogar täglich und nach Fahrplan – und damit ist SURAAA österreichweiter Pionierbetrieb. Seit 2021 nimmt SURAAA an der größten Initiative zur Erprobung automatisierter Fahrzeuge in Europa und weltweit teil, dem EU‐Leitprojekt SHOW. SURAAA arbeitet dabei an der Alltagstauglichkeit autonomer Shuttles und damit an völlig neuen Mobilitätslösungen für die erste/letzte Meile.

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