In Kärnten startet die App gegen Lebensmittel-Verschwendung mit dem Namen „Too Good To Go“. – Foto: Too Good To Go
Umwelt
23.06.2021

„Too Good To Go“ nun auch in Kärnten

Die App gegen Lebensmittel-Verschwendung startet nun in Kärnten durch. Schon über 70 Betriebe überraschen ihre Kunden mit einwandfreien Lebensmittel, die sie sonst wegwerfen müssten.

Rund eine Million Tonnen an Essen landet in Österreich jährlich im Müll statt auf dem Teller. Weltweit wird rund ein Drittel der Lebensmittel verschwendet, was auch für rund acht Prozent der globalen Treibhausgase verantwortlich ist. Diese Verschwendung geht auch ins Geld: Schätzungen zufolge landen so pro Haushalt im Jahr bis zu 300 Euro in der Tonne. Es gibt nun einige Kärntner Betriebe, die etwas dagegen unternehmen wollen.

Über 70 Betriebe

In Kärnten startet nun nämlich die App „Too Good To Go“. Kärnten ist das letzte Bundesland. Zum Start treten schon um die 70 lokalen Betriebe und Produzenten aktiv gegen Lebensmittel-Verschwendung auf. Unter den teilnehmenden Betrieben findet man etwa Wienerroither, Hussel Schokoladen, Frierss, die Kaffee Werkstatt, die Kyo Sushi Bar, das Wohnzimmer oder die Café-Konditorei Bernold.

So funktioniert die App

Via App können Betriebe (Bäckereien, Restaurants, Cafés, Hotels, Supermärkte …) ihr überschüssiges Essen günstiger für Selbstabholer verkaufen. Denn am Ende des Tages bleibt oft einiges übrig, das nicht verkauft wurde, aber noch einwandfrei genießbar ist. Solche Produkte werden in das „Too-Good-To-Go-Überraschungssackerl“ gepackt. Es handelt sich um eine Überraschung, weil man ja vorher nicht wissen kann, was übrig bleibt. Konsumenten sehen wiederum mit der App, welche Betriebe aus der Umgebung mitmachen. Sie haben die Möglichkeit, das einwandfreie Essen zu einem Drittel des Preises zu kaufen. Das Sackerl holen sie einfach kurz vor Betriebsschluss direkt im Betrieb ab.

Win-Win-Situation

„Too Good To Go“ macht also eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten möglich: Die Kunden bekommen ausgezeichnetes Essen günstiger, die Betriebe verschwenden weniger und die Umwelt freut sich über Ressourcen-Schonung. Über 1.900 Partner-Betriebe gibt es bereits in Österreich – und über 660.000 Nutzer.

Essen retten macht Spaß

Die Bäckerei Wienerroither ist bereits seit einiger Zeit – also vor dem offiziellen Kärnten-Startschuss – dabei. Marianne Wienerroither-McArdle zu ihren Erfahrungen: „Wir finden, Essen retten macht Sinn und Spaß! Vor allem wenn es so einfach geht. Viele kannten die App bereits und haben sehnsüchtig darauf gewartet, sie auch bei uns im Süden nutzen zu können. Es geht den meisten dabei wirklich um Nachhaltigkeit. Der günstige Preis ist ein netter Nebeneffekt. Und viele freuen sich auch ungemein, mit dem Inhalt des Sackerls überrascht zu werden!“

Bewusstsein ist da

Georg Strasser ist Country-Manager von „Too Good To Go“ in Österreich. Er freut sich, dass nun auch Kärnten an Bord ist: „Wir waren schon vor unserem Start in Kärnten mit vielen lokalen Betrieben im Gespräch, die sich sehr genau mit dem sinnvollen Umgang mit ihren Ressourcen beschäftigen. Großartig, dass es hier so viel Bewusstsein für das Thema Lebensmittel-Verschwendung gibt und wir schon von Beginn an mit über 70 Betrieben zusammenarbeiten dürfen. Ich freue mich über alle, die mitmachen, damit nichts mehr weggeworfen wird.“

Too Good To Go

Mehr zur Initiative bzw. App: toogoodtogo.at/de-at

Über die Website können sich auch Betriebe anmelden, die selbst ihre Überschüsse teilen wollen!

Der Inhalt des „Too-Good-To-Go-Sackerls“ ist eine Überraschung. – Foto: Too Good To Go
In Kärnten startet die App gegen Lebensmittel-Verschwendung mit dem Namen „Too Good To Go“. – Foto: Too Good To Go
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