© Plimon / advantage Media
Wirtschaft
09.02.2024

Unterkärnten auf dem Weg in eine klima­neutrale Wirtschaft

Um fit für die grüne Wende zu werden, stehen gezielte Unterstützungsmaßnahmen und Förderungen für die Unternehmen in der Region bereit.

Die WK-Bezirksstellen Wolfsberg und Völkermarkt, der Verein Lavanttaler Wirtschaft (VLW) und der Verein Regionalentwicklung Südkärnten präsentierten im Rahmen des EU-Leader-Projekts „Transition Region Unterkärnten“ (TRUK) eine zukunftsweisende Broschüre mit Angeboten und Fördermöglichkeiten für Unternehmen. Ziel ist es die heimischen Betriebe beim Übergang in eine klimaneutrale Wirtschaft zu unterstützen, um nachhaltig erfolgreich zu sein.

Attraktive Förderungen für Unternehmen

Rund 25 Mio. Euro an Fördergeldern sind im Rahmen des Just Transition Fund (JTF) der EU bis 2027 für den Systemwechsel hin zu einer grünen Wirtschaft in Kärnten vorgesehen. Die EU-Mittel werden in jenen Regionen eingesetzt, die vom Wandel besonders stark betroffen sind. In Kärnten sind dies die Bezirke Wolfsberg, Völkermarkt, Feldkirchen, St. Veit und Villach-Land. Gefördert werden z. B. Innovationen zur CO2-Einsparung, aber auch Weiterbildungen und Qualifizierungs­maßnahmen von Arbeitskräften. Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt aufgrund von EU-Taxonomie, Berichtspflicht (CSRD) und dem geplanten Lieferkettengesetz für alle Unternehmen - unabhängig von Branche oder Größe - an Bedeutung. Gerade für kleine und mittlere Betriebe ist eine professionelle Begleitung der zentrale Baustein für den Erfolg in der grünen Transformation.

Zukunftsthema Nachhaltigkeit

Die „Transition Region Unterkärnten“ ist die österreichweit erste Initiative, wo starke Partner aus der lokalen Wirtschaft gemeinsam eine Roadmap rund um das Thema „Klimaneutrales Wirtschaften“ für die nächsten Jahre auf die Beine gestellt haben, die laufend weiterentwickelt werden soll. Bereits im Vorjahr wurde begonnen, die Unternehmen der Bezirke Wolfsberg und Völkermarkt im Rahmen einer regionalen Veranstaltungsreihe zu informieren. „Ein zentrales Anliegen des Projektes war und ist es auch weiterhin, möglichst viele Unternehmen in Unterkärnten für klimaneutrales Wirtschaften zu sensibilisieren und über Chancen, Potentiale sowie Unterstützungs­angebote zu informieren“, betont Gerhard Oswald, Obmann der WK-Bezirksstelle Wolfsberg. Aus diesem Grund wurde gemeinsam mit den Projektpartnern eine umfassende Broschüre entwickelt, welche Leistungen, konkrete Fördermöglichkeiten und Unterstützungsangebote im Bereich Nachhaltigkeit sowie die zuständigen Kontaktstellen aufzeigt. „Unsere Initiative zielt darauf ab, Unternehmen in Kärnten auf ihrem Weg zu einer CO2-armen Wirtschaft zu unterstützen und gleichzeitig das Innovationspotenzial der Region zu fördern“, so Rudolf Bredschneider, Obmann der WK-Bezirksstelle Völkermarkt. Seitens der Wirtschaftskammer wurde zudem eine eigene Koordinationsstelle für das Thema „Unternehmen und Nachhaltigkeit“ in Kärnten implementiert, die in der Bezirksstelle Wolfsberg ansässig ist.

GLS & CSRD Coaching und 3D-Druckzentrum

Der Verein der Lavanttaler Wirtschaft (VLW) hat im Rahmen des EU-Leader Projektes „Transition Region Unterkärnten“ zwei spannende Themen aufgesetzt. „Wir beschäftigen uns bereits seit zwei Jahren intensiv mit der Nachhaltigkeits­berichtserstattung und haben darauf basierend das ,GLS (Green Lean Secure) und CSRD Coachingnetzwerk‘ ins Leben gerufen. In diesem Unternehmens­entwicklungsprogramm geht es um ein intensives Lernen voneinander und miteinander“, erklärt Claus Kügele, Obmann-Stv. des VLW. Neun namhafte Leitbetriebe mit mehreren tausend Mitarbeiter:innen sind bereits mit an Bord, von deren Erfahrungen rund um das Thema CSRD in Folge auch viele KMUs und Zulieferer profitieren werden können.

Der VLW forciert zudem das Entstehen eines kooperativen 3D-Druckzentrums mit Schwerpunkt auf Metall-Druck. Das Vorhaben soll in den nächsten Monaten gemeinsam mit der FH Kärnten und regionalen Wirtschaftspartnern intensiv vorangetrieben werden, um nachhaltige F&E Kooperationen zu ermöglichen. Geplant ist auch ein Josef-Ressl-Zentrum in Unterkärnten. „Wir als VLW sehen uns als strategischer Impulsgeber in der Region. Es liegt in unser aller Interesse, dass im Sinne der Nachhaltigkeit Schritte gesetzt werden und sowohl die Bevölkerung als auch die Firmen von diesen Entwicklungen profitieren. Dadurch haben wir alle eine bessere Lebensqualität, denn es geht um unsere Zukunft“, betont VLW-Obmann Edwin Storfer.

Gemeinsam für die Region

Ziel des EU-Leader-Projekts „Transition Region Unterkärnten“ ist es, die Roadmap rund um das Thema „Klimaneutrales Wirtschaften“ laufend gemeinsam weiterzuentwickeln. Weitere Vorhaben stehen bereits in der Pipeline. In Südkärnten sind Betriebsansiedelungen mit den Schwerpunktthemen Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und Recycling rund um den Verladebahnhof Kühnsdorf geplant, um die Potentiale durch die Koralmbahn bestmöglich zu nutzen. Alle Informationen zum EU Leader Projekt „Transition Region Unterkärnten“, den Fördermöglichkeiten rund um den JTF sowie den zur Verfügung stehenden Services und Leistungen der Projektpartner sind in der brandneuen Broschüre „Klimaneutral(er) wirtschaften – Transition Region Unterkärnten“ zu finden.

© Plimon / advantage Media

Über den Just Transition Fund (JTF) der EU

Europa soll bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden. Dafür stellt die EU im Rahmen des Green Deal enorme finanzielle Mittel zur Verfügung. Um einen fairen Übergang hin zur Klimaneutralität ohne gesellschaftliche oder regionale Benachteiligungen zu sichern, wurde der Just Transition Fund (JTF)  geschaffen. Als Förderkriterien sind zwei regionale Indikatoren  ausschlaggebend: Einerseits die wirtschaftsbedingten Treibhausgasemissionen im Bezirk und andererseits der Beschäftigungsanteil in treibhausgasintensiven Branchen. Die im territorialen Plan definierten Kärntner Bezirke sind Wolfsberg, Völkermarkt, Feldkirchen, St. Veit und Villach-Land. Rund 25 Mio. Euro an EU-Fördermitteln zur Unterstützung des Transitionsprozesses sind bis 2027 für Kärnten vorgesehen.

Schlagwörter