Streklhof Wellness & Natur, © Streklhof
Leben
03.08.2022

Urlaub mit gutem Gewissen

Nachhaltigkeit spielt auch bei der Urlaubsgestaltung eine große Rolle.

Doch was bedeutet nachhaltiger Urlaub? Dabei geht es darum, das zu bewahren, was man besucht - sei es die Tierwelt, die Kultur oder die Umwelt. Es geht aber auch darum, die lokale Kultur zu respektieren, den CO2-Fußabdruck zu minimieren und empfindliche Ökosysteme nicht zu schädigen und Ressourcen so zu nutzen, dass auch weitere Generationen die Lebensqualität Österreichs noch erleben können. Nachhaltiger Urlaub ist ein Thema das sowohl die Ruhesuchenden, als auch die Beherbergungsbetriebe, als auch die Wirtschaft betrifft. Sowohl die Natur als auch Österreich als beliebtes Urlaubsland brauchen Achtsamkeit und Sorgfalt, wenn es um sauberes Wasser, reine Luft und den Umgang mit Ressourcen geht. Um Österreich als kostbares Naturparadies zu erhalten, braucht es Verantwortungsbewusstsein, viele konkrete Maßnahmen und Mut zu Veränderungen, die der Umwelt nützen. advantage hat mit einigen Beherbergungsbetrieben in Kärnten und der Steiermark, die den Gedanken des nachhaltigen Urlaubs bereits leben, gesprochen.

Nachhaltig erholsam

Ökologische Lebensmittel von regionalen Anbietern sind in nachhaltigen Beherbergungsbetrieben genauso selbstverständlich wie der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser und Energie. Vom kleinen Privatzimmer bis zum großen Seminar- oder Urlaubshotel wird der Aufenthalt nachhaltig erholsam für Gast und Umwelt. Ein Zeichen, dass ein Hotel nachhaltig betrieben wird ist beispielsweise das österreichische bzw. das europäische Umweltzeichen, das beispielsweise auch das Garten-Hotel Ochsenberger trägt. Das Garten-Hotel Ochensberger ist ausgezeichnet mit dem Europäischen Umweltzeichen, EU-Eco Label. „Nach der letzten Reklassifizierung 2020 bestätigte uns das Klimaschutzministerium einen ausgezeichneten Erfolg mit einer der höchsten Erfüllungsquoten aller Hotels in Österreich. Damit zählt das Garten-Hotel zu den best bewerteten Umweltzeichen-Hotels in Österreich und zeigt, wie mit Herzblut und Sinn für Regionalität die Nachhaltigkeit gelebt und vermittelt werden kann“, erklärt Nicole Wagner, zuständig für das Marketing im Garten-Hotel Ochsenberger.

Herzlich – ehrlich – echt

„Nachhaltigkeit ist das, was nach uns kommt, und dafür setzen wir große Schritte um, für unbeschwerte Urlaubstage mit positiven Emotionen, die bleiben. Das Thema begeistert uns und treibt uns ständig an. Das Ergebnis ist unsere gelebte Philosophie, herzlich – ehrlich – echt, dafür stehen wir, das ist unser Versprechen, an alle, die kommen“, führt Wagner weiter aus. Am meisten fasziniert die Gäste die Natur inmitten der Hotellandschaft, das HotelSpa STEIERNESS mit Gartenakzenten und Rundumblicken ins Grüne, die regionalen Spezialitäten, die täglich auf den Tellern landen nicht immer bio, aber echt regional und fair und unzählige natürliche Konzepte und Geschichten, die die Gäste im Haus auf Schritt und Tritt begleiten und zum Nachdenken anregen. „Im neuen Gastrobereich, der RestoBar die Gärtnerei bieten wir in einem überdimensionalen Gewächshaus neben steirischer Gastlichkeit auch eine Ausstellung und den Verkauf von Einzelstücken, hergestellt von regionalen Handwerkskünstlern. Bezahlt wird gemäß den Preisschildern in die „Honesty“ Kassa. 7.500 Quadratmeter Grünflächen sind bei uns ausgezeichnet von Natur im Garten. Bearbeitet werden die Gärten ohne Einsatz von Pestiziden, chemischen Düngemitteln und Torf.“ Auch der Kraftgarten mit Koi- und Naturschwimmteich und Meeresluftinhalatorium ist nachhaltig gestaltet und wird ökologisch gepflegt. Eine riesige Streuobstwiese mit Apfelbäumen und neu gepflanzten „alten“ Obstsorten wird ebenso natürlich bewirtschaftet. Aus den geernteten Äpfeln wird der eigene Apfelsaft gepresst.

Ökologische Lebensmittel von regionalen Anbietern sind in nachhaltigen Beherbergungsbetrieben genauso selbstverständlich wie der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser und Energie. © Bernhard Bergmann

Nachhaltigkeit als Auftrag

Die Liste der Umsetzungen im Hintergrund ist lang: Nahwärme durch Biomasse, Energie- und Wärmerückgewinnung, Kooperationen mit Lieferanten mit nachhaltiger Ausrichtung, verpackungsreduzierte Lebensmittel, Fairtrade und Bio-Lebensmittel, umweltzertifizierte Reinigungs- und Waschmittel, umweltverträgliche Anstriche im ganzen Haus, 100 Prozent Ökostrom, hoteleigenes Abfall-Wirtschaftssystem, kontrollierter Wasserverbrauch, natürliche Materialien von heimischen Firmen, Ausstattung  bis zur Reduzierung von Elektrosmog, Wasseradern und Erdstrahlen uvm. „Als Unternehmer und Arbeitgeber mit rund 50 Mitarbeitern sehen wir die Themen Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit als unseren wichtigsten Auftrag, als große Verantwortung vieles beizutragen und weiterzugeben, um Ressourcen zu schonen und unsere wunderschöne Umwelt in unserer Heimat zu erhalten. Wir sehen unseren Beruf als Berufung – darin wachsen wir, damit entwickeln wir uns ständig weiter und hören nie auf, ­besser zu werden - das bereitet uns auch nach 30 Jahren immer noch eine große Freude“, so Wagner.

Bezug zur Natur wichtig

Auch das Almwellness Hotel Pierer setzt starke Akzente in Sachen Nachhaltigkeit. „Wir sind in der Region tief verankert und zugleich ein Verfechter des Ursprünglichen. Schon immer war uns der Bezug zur Natur sehr wichtig und unsere nachhaltige ­Ausrichtung ist eine Selbstverständlichkeit. Von der saisonalen Kulinarik über umweltschonende Energieressourcen bis hin zur Verwendung von natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen achten wir in allen Bereichen darauf“, erklären Franz und Alfred Pierer. Auch in der Küchenphilosophie spielen die Almkräuter eine wichtige Rolle und verleihen jedem Gericht eine regionale Note. „Viele Lieferanten aus der Umgebung kennen wir persönlich und schätzen die Qualität ihrer Produkte“, so die Pierers. Almleben steht für einen Platz inmitten der Natur, der erdet. „Es hat für uns oberste Priorität in allen Bereichen des Hauses nachhaltig zu denken und zu handeln um die Natur zu erhalten.“

Nachhaltigen Umgang mit Ressourcen

Das Thema Nachhaltigkeit stand beim Almwellness Hotel Pierer bereits von Anfang an im Fokus. „Das beginnt bereits bei der nachhaltigen Bauweise, die mit Hilfe steirischer Baufirmen und unter Verwendung heimischer Materialien umgesetzt werden konnte. Die Möbelstücke wurden mit steirischem Holz aus dem Naturpark im Almdesign des Hauses individuell angefertigt. Stoffe, Naturstein und natürliche Materialien schaffen spürbare Geborgenheit.“ Es wird auf einen nachhaltigen Umgang mit sämtlichen Ressourcen, die im Hotelbetrieb zum Einsatz kommen, gesetzt. „So haben wir uns dem eigenen Betrieb, unseren Mitarbeitern und der umliegenden Region verschrieben. Damit schaffen wir ein Stück soziale Nachhaltigkeit rund um das Almwellness Hotel Pierer. Wir denken nicht nur an heute, hier und jetzt. Sondern ganz selbstverständlich an Morgen und die heranwachsenden Generationen“, erklären Franz und Alfred Pierer.

Alfred und Franz Pierer. © Privat

Genussvoller und behaglicher Aufenthalt

Auch stolzer Träger des Umweltzeichens für Beherbergungsbetriebe ist das Hotel ­Streklhof. „Das österreichische Umwelt­zeichen ist die höchste staatliche Aus­zeichnung für umweltbewusste Tourismusbetriebe. Unser Betrieb muss in vielen Bereichen strenge Auflagen erfüllen, die von unabhängiger Seite geprüft werden. Durch diese Maßnahmen hoffen wir ­unseren Gästen einen genussvollen und behaglichen Aufenthalt bieten zu können“, erklärt Marlies Tschernitz. In den vergangenen Jahren hat Familie Tschernitz bereits einiges umgesetzt, um Ruhesuchenden einen nachhaltigen Urlaub im Streklhof zu ermöglichen. „Wir motivieren unsere Mitarbeiter zu einem umweltgerechten Handeln durch regelmäßige Schulungen und Möglichkeiten zur aktiven Mitgestaltung des Umweltprogramms und fordern auch unsere Gäste dazu auf, das Umweltprogramm aktiv mitzugestalten.“ Die effiziente Nutzung von Energie und Wasser, die Vermeidung von Abfällen durch den bewussten Einkauf von Produkten und die Vermeidung von Gewässerbelastung durch den sparsamen Einsatz umweltverträglicher Wasch- und Reinigungsmittel sind ebenfalls Maßnahmen, die im Streklhof umgesetzt werden. „Ebenso vermeiden wir umweltbelastende und gefährliche Stoffe bei Bau- und Renovierungsarbeiten und verwenden Lebensmittel aus der Region sowie aus biologischem Anbau“, so Marlies Tschernitz.

Energie, Mobilität, nachhaltige Ausstattung

Besonders am Herzen liegen der Familie dabei die Bereiche Energie, Mobilität, nachhaltige Ausstattung, nachhaltiger Einkauf und der Schutz von Natur und Umwelt. „Im Jahr 2013 haben wir unseren Betrieb auf Hackschnitzelheizung umgestellt. Das Holz dafür kommt aus dem eigenen Wald und wir verwenden die Wärme sowohl zur Raumheizung als auch zur Wassererwärmung. Unseren Strom beziehen wir von der Energie Steiermark. Diese besteht aus 100 Prozent erneuer­baren Energien. Beim Verbrauch stellen wir weiter konsequent auf LED Beleuchtung um, die Bürogeräte im Haus sind mit „Energy-Star“ ausgezeichnet und bei Neuanschaffung achten wir auf einen niedrigen Stromverbrauch von Geräten.“ Die Familie bemüht sich auch, den Gästen eine umweltfreundliche Anreise zu ermöglichen. „Vor Ort können Sie bei uns leicht ohne Auto auskommen, die zahlreichen ­Erholungsmöglichkeiten sind mit der Wörthersee und Kärnten Card für unsere Gäste ohne eigenen PKW nutzbar. Wir bieten eine Kooperation zur Nutzung von Leih-E-Bikes“, erklärt Tschernitz. Die Zimmer sind mit einheimischen Hölzern ausgestattet. „Wir verzichten auf Plastikdekoration und achten auf Naturmaterialien, die von Handwerkern der Region erstellt werden.“

Nachhaltigkeit bedeutet auch, dass die Zimmer mit einheimischen Hölzern ausgestattet sind. © Harald Eisenberger

Möglichkeiten der Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit wird auch im Eschenhof großgeschrieben. „Nachhaltiger Urlaub im Eschenhof bedeutet für uns, dass wir das Angebot nach den Grundsätzen öko­logisch verträglicher Form aufbereiten. Vom ­Zimmer bis hin zur Kulinarik wird der Gast mit hochwertigen, natürlichen ­Materialien und Produkten verwöhnt. Diese Philosophie wurde über das Umweltgütesiegel zertifiziert“, erklärt Gerhard ­Ortner. Die Küche bereitet Gerichte auf Hauben Niveau mit Produkten aus der Region zu, vorwiegend in Bioqualität. Auch in der Nutzung von Ressourcen wie Wasser und Energie werden alle Möglichkeiten der Nachhaltigkeit ausgenützt. „Für den Gast ermöglichen wir im Hotel wie auch in der Region, seinen Urlaub umweltschonend mit Ausnützung eines großzügigen kostenlosen Mobilitätsangebotes zu gestalten. Die unberührte Natur des Biosphärenparks Nockberge sensibilisiert und motiviert den Gast zu umweltschonenden Urlaubserlebnissen.“

Österreichischen Umweltgütesiegel

Schon seit den Anfängen zu Beginn der 90-er Jahre verfolgt der Eschenhof den Grundsatz, den Gästen in jedem Detail des Angebotes des Hauses die Nachhaltigkeit der Unternehmensphilosophie mit zu ­vermitteln. „Wir waren in Kärnten eines der ersten Hotels, dessen kulinarisches Angebot mit der grünen Haube ausge­zeichnet wurde. Die Biozertifizierung war sogleich darauf der nächste Schritt. Höhepunkt unseres Bemühens stellt die Auszeichnung mit dem österreichischen Umweltgüte­siegel dar, das wir 2019 erhielten“, erklärt Ortner und führt weiter aus: „Nachdem wir selbst während der Ausbildung für einige Jahre in der Stadt lebten, konnten wir feststellen, dass das Bedürfnis der Städter immer stärker wurde, Urlaub in einer harmonischen, naturverbundenen Umwelt, als Kontrast zum eigenen Zuhause zu genießen“, erklärt Ortner. Schon während der Phase der Errichtung des Hotels wurde deshalb mit natürlichen Materialien gearbeitet. „Auch darin hat sich diese Grundhaltung der Nachhaltigkeit niedergeschlagen.“

Schon seit den 90er-Jahren verfolgt der Eschenhof den Grundsatz, den Gästen den Nachhaltigkeitsgedanken zu vermitteln. © Hotel Eschenhof

Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit

Auch Michaela Tiefenbacher, geschäftsführende Gesellschafterin der Naturel Hotels setzt mit ihrem Unternehmen auf das Thema nachhaltiger Urlaub. Die Natur Hotels & Resorts werden schon seit einigen Jahren als Familienbetrieb geführt. Vor über einem Jahrzehnt waren die Naturel Hotels das erste touristische Unternehmen, das mit dem Österreichischen Umwelt­zeichen ausgezeichnet wurde. „Wer schon einmal Urlaub in einem Naturel Hotel gemacht hat weiß, dass hier Umwelt­bewusstsein und Nachhaltigkeit auch tatsächlich gelebt wird“, erklärt Michaela Tiefenbacher. So wird in der Küche besonders auf die Verwendung von frischen und saisonalen Produkten geachtet und eng mit Lieferanten aus der Region zusammenge­arbeitet. Außerdem wird im täglichen Geschäft auch sehr darauf geachtet, den ökologischen Fußabdruck zu verbessern. „Neben dem achtsamen Umgang mit Produkten setzen wir ebenfalls auf die Ver­wendung erneuerbarer Energie“, erklärt Tiefenbacher.

Gelebte Nachhaltigkeit

Auch das Familiengut Burgstaller hat bereits sehr vieles zum Thema Nachhaltigkeit umgesetzt. Die Nachhaltigkeit wird im Familiengut seit jeher gelebt - in einer Kombination aus Hotel, Bauernhof, Landwirtschaft, Alm, Wald, Dorf der Tiere und Reiterhof. Auch Gemüse, Salat, Kräuter und Erdäpfel werden selbst angebaut und in der Hotelküche für köstliche Speisen verwendet. „Das Familiengut hat Mur­bodner Rinder, das heißt zum Teil auch Rindfleisch von den eigenen Rindern. Das ­restliche Fleisch wird von regionalen ­Lieferanten zugekauft. Unsere Landwirtschaft wird nach ökologischen und bio­logischen Prinzipien geführt. Jedes Jahr werden nach dem Nachhaltigkeitsprinzip auch rund 1.000 Bäume aufgeforstet“, erklärt Adi Burgstaller. Des Weiteren verfügt das ­Familiengut Burgstaller über ein eigenes Kraftwerk, mit dem fast 100 Prozent des Stromverbrauches für die eigenen Betriebe gedeckt werden kann.

Leben mit der Natur

Auch bei den Urlaubsgästen kommt es sehr gut an, dass das Familiengut auf Nachhaltigkeit setzt. „Unsere Gäste wertschätzen natürlich, dass wir uns viel mit der Natur, dem Wachsen und Ernten beschäftigen. Als allererstes merkt man dies, wenn man bei uns ankommt – unser großer Vorteil zuallererst ist es, dass wir einen sehr schönen, gepflegten großen Garten haben und auch einen Gemüsegarten, Salatgarten und Kräutergarten. So viel als möglich holen wir natürlich für die Küche aus dem eigenen Garten – aber natürlich ist nicht alles in der benötigten Menge möglich. Wir wählen aber auch unsere Zulieferanten möglichst aus der näheren Umgebung bzw. aus der Region aus. Und was die Gäste auch sehr schätzen, ist, dass die Kinder bei uns auch den Umgang mit Tieren lernen. Sie streicheln und füttern können“, so Burgstaller. |

Auch das Familiengut Burgstaller hat bereits sehr vieles zum Thema Nachhaltigkeit umgesetzt. Die Nachhaltigkeit wird im Familiengut seit jeher gelebt. © Rupert Muehlbacher
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