v.l.n.r.: Michael Schwendinger (VCÖ - Mobilität mit Zukunft), Landesrat Sebastian Schuschnig, Stadträtin und ÖPNV-Referentin Sandra Wassermann, Wolfgang Hafner (KMG-Geschäftsführer), Reinhard Wallner (Regionalmanager ÖBB-Personenverkehr AG). © ÖBB / Limpl
Umwelt
20.09.2023

VCÖ-Mobilitäts­­preis Kärnten verliehen

Der „VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten“ wurde für die Ausweitung des Busangebots und vorbildliche Projekte verliehen.

Landesrat Sebastian Schuschnig, der VCÖ und die ÖBB haben kürzlich den „VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten 2023“ an die Klagenfurt Mobil GmbH für die Ausweitung des Busangebots verliehen. Als vorbildliche Projekte wurden zudem die Buskampagne „BUS:SI“ der Stadt Villach und das Mobilitätsmanagement von Flextronics prämiert. Einen Sonderpreis gab es außerdem für den Masterplan „Radmobilität Kärnten 2025“.

Ausweitung des Bus­angebots

Die Stadt Klagenfurt hat in den vergangenen zwei Jahren das Busangebot deutlich ausgeweitet: Die Linie B und C fahren zwischen 6 und 20 Uhr bereits seit dem Jahr 2019 bzw. 2022 im Zehnminutentakt. Die Fahrgastzahlen haben sich auf diesen Linien in den ersten drei Monaten jeweils verdoppelt. Auch die Nebenlinien profitierten – die Zahl der Fahrgäste ist um bis zu 40 Prozent gestiegen. Seit 3. September steht der Bevölkerung zudem auch auf der Nord-Süd-Achse mit der Linie A ein Zehnminutentakt zur Verfügung. Außerdem beschleunigen Busspuren sowie intelligente Ampelschaltungen den Öffentlichen Verkehr.

EU-Cities Mission Klagenfurt

Klagenfurt ist Österreichs einzige Stadt, die an der EU-Cities Mission teilnimmt, um bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden. Dafür ist es wichtig, den Anteil der mit Öffentlichem Verkehr, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegten Strecken stark zu erhöhen. „Wenn Städte das öffentliche Verkehrsangebot verbessern, werden sie von der Bevölkerung durch den verstärkten Umstieg vom Auto auf die Öffis belohnt. Das gleiche gilt für den Radverkehr, wenn die Rad-Infrastruktur ausgebaut und verbessert wird“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Landesrat Sebastian Schuschnig, VCÖ-Experte Michael Schwendinger und der Regionalmanager der ÖBB-Personenverkehr AG, Reinhard Wallner, überreichten den „VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten“ an Verkehrsstadträtin Sandra Wassermann und den Geschäftsführer von Klagenfurt mobil Wolfgang Hafner.

Vorbildliche Projekte

Mit Dezember 2022 wurde in Villach erstmals ein Taktfahrplan mit einem ganztägigem Halbstundentakt eingeführt – auf die Fahrpläne der S-Bahnen abgestimmt. Begleitet wurde das neue Angebot mit einer umfassenden Informationskampagne mit dem Slogan „BUS:SI – Mit uns fahren alle besser“. Der Erfolg lässt sich anhand der Fahrscheinverkäufe ablesen, die sich mehr als verdoppelt haben. Die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim „VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten“ nahmen der Mobilitätsbeauftragte der Stadt Villach, Gerald Aigner, gemeinsam mit Magistratsdirektor Christoph Herzeg entgegen. Ein weiteres vorbildliches Projekt, welches mit dem VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet wurde, rief Flextronics International ins Leben. Mit ihren rund 1.000 Beschäftigten am Standort Althofen im Bezirk St. Veit an der Glan, hat das Unternehmen im Jahr 2022 begonnen, Mobilitätsmanagement umzusetzen. Da der Arbeitsweg an Werktagen der häufigste Mobilitätszweck ist und der Autoverkehr oft Verkehrsprobleme verursacht, wurde die App „ummadum“ entwickelt: Dadurch erhalten Beschäftigte, die mit Fahrrad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Fahrgemeinschaften zur Arbeit kommen, Bonuspunkte, die in der Region in Geschäften als Gutschein eingelöst werden können. Von Juni 2022 bis August 2023 wurden demnach von den Beschäftigten in Summe 185.000 Kilometer nachhaltig zurückgelegt und rund 31.000 Kilogramm CO2 vermieden. Die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim „VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten“ nahm Projektleiterin und Nachhaltigkeitsbeauftragte Jasmin Pucher entgegen.

Sonderpreis für Masterplan „Rad­mobilität Kärnten 2025“

Ein Sonderpreis wurde zudem für den Masterplan „Radmobilität Kärnten 2025“ verliehen, dessen Ziel es ist, den Radverkehrsanteil langfristig zu verdoppeln. In den Jahren 2019 und 2020 wurde der Masterplan unter starker Beteiligung der Bevölkerung erarbeitet. Seit dem Jahr 2020 werden so Schritt für Schritt die darin enthaltenen Maßnahmen umgesetzt. Demnach wird die Rad-Infrastruktur ausgebaut und die Vernetzung mit dem Öffentlichen Verkehr verbessert. Für den Masterplan „Radmobilität Kärnten 2025“ nahmen die zuständigen Abteilungsleiter im Land Kärnten, Albert Kreiner und Volker Bidmon, die Auszeichnung als Sonderpreis im Rahmen des „VCÖ-Mobilitätspreises Kärnten“ entgegen.

Mobilitäts­angebote Kärnten als Vorbild

„Bedarfsorientierte und attraktive Mobilitätsangebote werden immer mehr zum Standortfaktor. Welches Potential Kärntens Mobilität dabei hat, zeigt der ,VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten 2023‘ aufs Neue. Sie alle zeigen beispielhaft, dass gerade Investitionen in den Angebotsausbau, in bedarfsorientierte öffentliche Verkehrsangebote und in eine attraktive Radmobilität den Standort nachhaltig stärken, für Wertschöpfung im Land sorgen und zur Senkung des CO2-Ausstoßes beitragen.“ Auch Reinhard Wallner, Regionalmanager der ÖBB-Personenverkehr AG, betont: „Der ,VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten 2023‘ würdigt wegweisende Projekte. Die Beispiele zeigen, wie der Öffentliche Verkehr und alternative Mobilitätslösungen unsere Region voranbringen können. Gemeinsam werden wir weiterhin daran arbeiten, die Mobilität in Kärnten umweltfreundlicher, sozialer und effizienter zu gestalten.“

© ÖBB / Limpl

WISSENSWERT

Der „VCÖ – Mobilität mit Zukunft“ ist eine auf Mobilität und Transport spezialisierte, gemeinwohlorientierte Organisation. Ziel des VCÖ ist ein ökologisch verträgliches, ökonomisch effizientes und sozial gerechtes Verkehrssystem. Die Sichtweise des VCÖ ist global orientiert, themenübergreifend und berücksichtigt die Interessen zukünftiger Generationen. Der „VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten“ wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Kärnten und den ÖBB durchgeführt sowie vom Verkehrsverbund Kärnten und der KELAG unterstützt.

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