Verdopplung der Einzelwagenförderung auf eine halbe Mio. Euro
Bereits seit Anfang August werden Kärntner Betriebe über die neu eingeführte Einzelwagenförderung dabei unterstützt, ihre Warentransporte auf die Schiene zu verlagern. (advantage berichtete.)
Verbesserung der Nachhaltigkeitsbilanz
Damit soll ein Anreiz vor allem für kleinere und mittelständische Betriebe geschaffen werden, die höheren Kosten für Bahntransporte abzufedern und so ihre Exporte konkurrenzfähig zu erhalten. „Die Nachfrage von den Betrieben ist erfreulich hoch, immer mehr Unternehmen wollen ihre Güter künftig nachhaltig transportieren. Deshalb verdoppeln wir das Budget und stellen über eine halbe Million Euro bereit. Damit werden bis zu 2.250 Einzelwagen von Kärntner Betrieben gefördert, die so auch ihre Nachhaltigkeitsbilanz verbessern“, erläutert Wirtschafts- und Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig.
Förderungen für Transporte von und nach Kärnten
Die Aufstockung des Zuschusses von 240 Euro pro Einzelwagentransport wird in der nächsten Regierungssitzung beschlossen. Förderungen können von allen Unternehmen mit Sitz in Kärnten angesucht werden, die ihre Güter nach und von Kärnten an- bzw. ausliefern lassen. Die Abwicklung des Förderprogramms erfolgt direkt über das Logistik Center Austria Süd (LCAS), dem Kompetenzzentrum des Landes Kärnten für Logistik. Gedeckelt ist die Förderung mit maximal 125 Einzelwagen pro Unternehmen und Kalenderjahr. Um förderungswürdig zu sein, muss der Transport mittels Einzelwagentransport und über private Anschlussbahnen oder öffentliche Ladestellen erfolgen.
Notwendiger Ausbau der Infrastruktur
Um das zu gewährleisten ist aber auch die entsprechende Infrastruktur erforderlich. LR Schuschnig fordert daher von ÖBB und der zuständigen Bundesministerin Leonore Gewessler erneut „ein klares Bekenntnis zu Kärnten als österreichweit wichtigen Logistikstandort“ und eine verbindliche Zusage für den Ausbau des ÖBB-Terminal Villach-Fürnitz, auf die sich die Wirtschaft verlassen kann:
„Der Verladeterminal muss rasch ausgebaut werden, die mit über 100 Mio. in Aussicht gestellte und dringend erforderliche Modernisierung darf nicht jedes Jahr erneut auf die lange Bank geschoben werden. Vor allem, wenn es jetzt gilt, rasch EU-Mittel in beträchtlicher Höhe im Rahmen des TEN-T Ausbaus abzurufen." (siehe Infobox!)
„Wir werden das im November bei einem Gipfelgespräch in Wien gemeinsam mit der Kärntner Wirtschaft nochmals klar einfordern. Es geht um eine wichtige Weichenstellung für den gesamten Wirtschaftsstandort, es ist fünf vor zwölf“, betont Schuschnig.
Geografische Lage Kärntens als Chance
Die geografisch günstige Lage Kärntens am Schnittpunkt zweier europäischer Güterverkehrsachsen bietet ebenso wie der europaweit einzigartige Zollkorridor zum Hafen Triest eine enorme Chance als Wirtschaftsstandort. „Jetzt müssen wir alles daransetzen, dass die Kärntner Betriebe das auch wirtschaftlich nutzen können. Die Modernisierung von Villach-Fürnitz ist eine wesentliche Voraussetzung, damit der Güterverkehr nicht nur durch Kärnten durchfährt, sondern wir die Wertschöpfung über die ansässigen Wirtschaftsbetriebe in den Regionen generieren“, betont Schuschnig.
TEN-T
TEN-T steht für ‚Trans-European Transport Network‘ und ist ein Schlüsselinstrument für die Entwicklung einer kohärenten, effizienten, multimodalen und qualitativ hochwertigen Verkehrsinfrastruktur in der gesamten EU. Das Netzwerk umfasst Eisenbahnstrecken, Binnenwasserstraßen, Kurzstreckenseeverkehrswege und Straßen, die städtische Knotenpunkte, See- und Binnenhäfen, Flughäfen und Terminals miteinander verbinden.
Ziel von TEN-T ist es, die effiziente Beförderung von Menschen und Gütern zu fördern, den Zugang zu Arbeitsplätzen und Dienstleistungen zu sichern und Handel und Wirtschaftswachstum zu ermöglichen. Der wirtschaftliche, soziale und territoriale Zusammenhalt der EU soll durch nahtlose Verkehrssysteme über Grenzen hinweg gestärkt werden. Ein weiteres Ziel ist die Verringerung der Umweltauswirkungen durch den Verkehr und die Erhöhung der Sicherheit.