"Ein schönes Beispiel dafür, wie Unternehmen ihre soziale Verantwortung für ihre Mitarbeiter wahrnehmen."
vidahelp Kärnten unterstützt bei Fragen rund um Pflege und Betreuung
„Es gab manche Tage, da war ich am Limit meiner Belastbarkeit“, schildert Thomas Finsterwalder, wie es ihm als Angehörigen mit einem Pflegefall in der Familie ergangen ist. Finsterwalders Vater war nach einem Unfall 30 Jahre lang auf Pflege angewiesen, schließlich erkrankte auch die Mutter von Finsterwalder schwer und musste gepflegt werden. Neben dem menschlichen Leid komme neben der Organisation des Alltags und der Berufstätigkeit auch noch der bürokratische Aufwand mit zahlreichen Amtswegen bei Behörden und Institutionen hinzu. Die Regelungen und Vorschriften – aber auch die Hilfsangebote – sind so zahlreich und zum Teil unübersichtlich, dass es vielen Betroffenen schwerfalle, den Überblick zu behalten.
Hilfe in schwieriger Lebensphase
„Da stößt man selbst als jemand, der es beruflich gewohnt ist, mit unterschiedlichen Organisationen und Einrichtungen zu arbeiten, irgendwann an seine Grenzen“, weiß Finsterwalder aus eigener Erfahrung. Das bisherige Leben, der gewohnte Alltag, ändere sich völlig. Das Privatleben müsse umgestellt und irgendwie mit dem Beruf vereinbart werden. Für Finsterwalder war klar, dass Menschen in dieser schwierigen Lebensphase Beratung und Unterstützung benötigen. Er wollte diese Lücke füllen und gemeinsam mit seinem Team eine Anlaufstelle einrichten, wo alle wichtigen Informationen gebündelt und Hilfe in Anspruch genommen werden könnte. Deshalb hat er gemeinsam mit Betroffenen und dieser Idee gegenüber aufgeschlossenen Menschen wie der Vizepräsidentin der AK Kärnten, Ursula Heitzer, oder dem ÖGB-Landesvorsitzenden Hermann Lipitsch den Verein vidahelp ins Leben gerufen.
Vereinsgründung
Vor über einem Jahr wurde der überparteiliche und nicht gewinnorientierte Verein offiziell gegründet. Die Zielsetzung war von Anfang an, pflegebedürftigen Personen und deren Angehörigen rasch und effizient zu helfen, indem etwa auf den Fall maßgeschneidert für die Betroffenen die Kontakte zu den richtigen Behörden und Organisationen sowie den wichtigsten Ansprechpartnern hergestellt werden, erklärt Finsterwalder, der in diesem Zusammenhang auch auf die gute Kooperation mit dem Land Kärnten und den Bezirksstellen verweist.
Mit Rat und Tat
Viele Menschen mit einem Pflegefall in der Familie stehen von einem Tag auf den anderen vor sehr großen Herausforderungen. Vor allem die erste Zeit, nachdem ein Angehöriger plötzlich zum Pflegefall wird, ist ganz besonders von Unsicherheit, Verwirrung und auch Überforderung geprägt. Nach einem Sturz, einem Schlaganfall oder einer sich verschlechternden Demenzerkrankung sind Angehörige vor schwere Entscheidungen gestellt. Sie müssen in kurzer Zeit Antworten auf komplexe Fragen finden. Wo erhalte ich Auskünfte zu Pflegeeinrichtungen? Welche Form der Betreuung ist die richtige? Wo erhalte ich Informationen zu Pflegegeld, Förderungen und Zuschüssen? Wer weiß Bescheid, wenn Wohnung oder Haus barrierefrei umgebaut werden sollen? Für diese und weitere Fragen steht vidahelp Betroffenen zur Seite.
Neben einer telefonischen Serviceline finden sich auf der Homepage www.vidahelp.at Kontaktmöglichkeiten sowie alle relevanten Informationen.
Interessenvertretung
vidahelp versteht sich als Ergänzung zu schon bestehenden Einrichtungen und als Anlaufstelle für zu Pflegende und ihre Angehörigen. Das Angebot reicht von kostenlosen Infos zu Betreuungsmöglichkeiten und Pflegehilfsmitteln, zu Förderungen und Zuschüssen über Infos zu Rechtsvertretung beim Anspruch auf Pflegegeld bis hin zur Organisation barrierefreier Umbauarbeiten für das Zuhause samt Abwicklung der Förderanträge sowie die (vergünstigte) Lieferung und Montage von Pflegebetten innerhalb Kärntens. Der Verein kooperiert mit Anbietern, Partnern und Institutionen aus dem Pflegebereich und kann so ein sehr umfangreiches Angebot an Leistungen für seine Mitglieder anbieten. Hinzu kommt die Interessenvertretung der Mitglieder und die Bewusstseinsbildung für die Belange und Anliegen der Kranken- und Alterspflege. Dabei wird mit anderen Interessenvertretungen und gemeinnützigen Organisationen eng zusammengearbeitet. Das Herzstück des Vereins ist der Beirat, der sich aus ehrenamtlichen Beiräten und Beirätinnen zusammensetzt, die alle über Expertise und Erfahrung im Pflegebereich verfügen. Dazu gehören Experten und Expertinnen aus der Pflegepraxis ebenso wie Juristinnen und Juristen oder Mediziner bis hin zum Primar.
Angebot für Unternehmen
Im ersten Jahr wurde das Angebot des Vereins sehr gut angenommen. Vor allem das Interesse von Unternehmen übertraf alle Erwartungen. Deshalb wurde ein spezielles Angebot geschnürt: Unternehmen können als Mitglied des Vereins sämtliche Leistungen und Angebote für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Anspruch nehmen. Vielen Unternehmen ist es ein Anliegen, ihre Beschäftigten zu unterstützen, wenn sie von einem plötzlichen Pflegefall in der Familie betroffen sind. vidahelp mit seinem umfangreichen Service ist da der ideale Ansprechpartner. „Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie Unternehmen ihre soziale Verantwortung für ihre Mitarbeiter wahrnehmen“, zeigt sich Finsterwalder erfreut, der nicht nur beruflich mit Unternehmen zu tun hat, sondern auch selbst im Fort- und Weiterbildungsbereich selbständig ist. Die erfolgreiche Entwicklung im ersten Jahr ist für Finsterwalder und das Team von vidahelp Ansporn und Motivation, ihr Angebot weiter auszubauen. So wurde erst kürzlich SAM vorgestellt – eine App, die als digitale Vermittlungsplattform zwischen hilfsbereiten Menschen und Personen fungiert, welche Hilfe benötigen und die im Idealfall rasch Unterstützung aus der unmittelbaren Umgebung ermöglichen soll.
Autor: Günter Pinter
Verein vidahelp Kärnten
Interessenvertretung für zu Pflegende und pflegende Angehörige
Bahnhofplatz 1, 9500 Villach
Telefon: 04242/27 18 55 79 18
E-Mail: office@vidahelp.at
Website: www.vidahelp.at