Foto: LK Steiermark/Danner
Wirtschaft
01.02.2023

„Vifzack“ holt steirische Landwirtschaft vor den Vorhang

Mit dem Agrarinnovationspreis „Vifzack 2023“ wurden frische Ideen, neue Impulse und zukunftsweisende Lösungen der steirischen Bauern prämiert.

Bereits zum sechsten Mal verlieh die Landwirtschaftskammer Steiermark den „Vifzack“, heuer erstmals mit Unterstützung der Steiermärkischen Sparkasse. Beim Publikumsvoting wurden insgesamt knapp 34.000 Online- und Unterschriftenstimmen abgegeben. Das Preisgeld für den Sieger ist mit € 2.500 dotiert. Der Zweitplatzierte erhält 1.500 Euro und dritte Platz wird mit einem LFI-Weiterbildungsgutschein von 500 Euro gewürdigt. 

Die sechs bestplatzierten Projekte (alphabetisch) 

Projekt: Trendsetter mit exotischem Superfood Edamame nicht nur für vegane und vegetarische Ernährung.

Auf der Suche nach Neuem haben die Gemüsebauern Denise und Matthias Janisch aus Kroisbach/Feistritz vor drei Jahren ein vitaminreiches Superfood entdeckt – die Gemüsesojaart Edamame, die sie anfänglich im kleinen Rahmen kultiviert haben, um herauszufinden, welche Anforderungen sie an Boden, Klima und Pflege stellt und um den Markt auszuloten. Diese kalorienarme Hülsenfrucht mit ihren leuchtend grünen, besonders saftigen Bohnen und dem leicht nussig-süßlichen Geschmack haben alles, was eine vegetarische sowie vegane Ernährung verlangt.

Rare Kreativ-Biere

Unter der Dachmarke „Terra Cervisiae“ firmieren die Kreativbiere von Stefan Kirchengast (29), die in Schützing unweit der bekannten südoststeirischen Manufakturen Gölles und Zotter gebraut werden. Bierkenner schätzen die fein abgestimmten Nuancen seiner Bier-Raritäten, deren Zutaten teils aus regionalem Wildhopfen und saisonalen Früchten bestehen: Je nach Sorte erkennt der Gaumen frische, vom verwendeten Hopfen stammende Zitrusaromen wie bei der Sorte „Sorrent“, Honigaromen aus der eigenen Imkerei enthält die Sorte „Riegersburg“, blumig-duftige von Holunderblüten aus dem eigenen Anbau lassen sich beim Bier „Kornberg“ ausmachen, die allesamt absolute Raritäten sind.

Erlebnis Bauernhof

Trendsetter sind auch Andrea und Wolfgang Kogler auf ihrem Höllerhof in St. Lorenzen am Wechsel. Sie haben einen zukunftsträchtigen Betriebszweig speziell für Stadtkinder vorbildlich entwickelt: Auf ihrem Milchvieh- und Waldwirtschaftsbetrieb finden schon seit einigen Jahren Erlebnis- und Schullandwochen für Schulkinder aus Wien und Graz statt. „Unser Bauernhof ist für die Kinder und Jugendlichen ein faszinierendes Lernerlebnis“, sagt Kogler.

Kunterbunte Eier von seltenen Hühnerrassen

Mit ihren seltenen Hühnerrassen hat Andrea Pauli (34) vom Frötscherhof in St. Marein/Graz Fuß gefasst und ist als Nebenerwerbslandwirtin mit ihren kunterbunten Eiern auf Erfolgskurs. Ihre schokobraunen, braun gesprenkelten, verschieden-cremefärbigen, oliv- und mintgrünen sowie blauen, zart-rosa-färbigen und schneeweißen Eier sind das Markenzeichen sowie eindrucksvolles Aushängeschild des Frötscherhofs.

Geballte „Zetzkraft“ mit naturbelassenem Dünger aus Schafwolle

Die Schaf- und Hochlandrinderhalter Doris und Helmut Schröck aus Anger in der Oststeiermark haben aus der bisher wenig beachteten Schafwolle ein neues, zukunftsträchtiges Standbein für ihren Biobauernhof geschaffen: Aus Schafschurwolle stellen sie im Sinne der Kreislaufwirtschaft naturbelassenen Biodünger in anwenderfreundlicher Pelletsform her. Dieser lange in Vergessenheit geratene Langzeitdünger gibt mehrere Monate seine wertvollen Nährstoffe (Stickstoff, Kalium, Phosphor) ab und sorgt für gesundes Wachstum bei Gemüse im Garten, Hochbeet oder Balkonpflanzen, bei Blumen im Topf oder Beet sowie bei Ziersträuchern oder Obstgehölzen. 

Größtes Rind der Welt mit voller Transparenz und kunstvollem „Chianina-Atelier“ mit Popup-Store

Das Projekt setzt auf volle Transparenz: Kunden und Gäste sollen die Tiere beobachten können, um nicht nur zu erfahren, dass Lebewesen hinter kostbarem Fleisch stehen, sondern dieses auch seinen Preis hat. Mit dieser Haltung setzt Nino Sifkovits, der mit seiner Premium-Fleischlinie von der größten Rinderrasse der Welt, den italienischen Chianina-Rindern, neue Maßstäbe im Hochpreissegment. Neben seinen etwa 50 Chianina-Rindern – er ist der einzige steirische Züchter – mästet Sifkovits weiters exklusive Iberico-Schweine und hält auch 100 französische Fleischschafe der Rasse Ile de France.

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