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Umwelt
18.01.2024

Wärmewende: Steiermark setzt verstärkt auf Solarenergie

Mit der Kampagne "Doppeltsolar" will die Steiermark die Nutzung der Kraft der Sonne zur Warmwasserbereitung und Wärmegewinnung steigern.

Die steirische Landesregierung, die Wirtschaftskammer Steiermark und der Verband Austria Solar haben sich zu einer wegweisenden Solar-Offensive namens „Doppeltsolar“ zusammengeschlossen. Ziel ist es, die Nutzung von Solarenergie nicht nur zur Stromerzeugung, sondern verstärkt auch für die Wärmeerzeugung voranzutreiben. In einer gemeinsamen Erklärung betonen die Initiatoren die Bedeutung dieser Maßnahme im Kampf gegen den Klimawandel und die Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

Solarthermie & Photovoltaik auf Erfolgskurs

Die Landesrätin für Klimaschutz und Umwelt, Ursula Lackner, hebt hervor: „Wir müssen alle Möglichkeiten für den Ausstieg aus den fossilen Energien nutzen. Nachdem wir als Land schon bei der Photovoltaik und dem Heizungstausch große Fortschritte gemacht haben, setzen wir nun weitere Schritte. Wir haben die Förderung für Solarwärme von 150 Euro auf 300 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche verdoppelt, auch die Förderobergrenzen für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie für Gewerbebetriebe wurden erhöht. Damit forcieren wir die Nutzung von sauberer, klimafreundlicher Solarenergie fürs Heizen, statt teure fossile Energie zu importieren. Und: Wir schaffen es erneut, Klimaschutz und zukunftsfähige Arbeitsplätze zu verbinden. Denn der Großteil der Wertschöpfung – nämlich drei von vier Euro – bleibt in Österreich.“ Der Obmann des Verbands Austria Solar, KR Robert Kanduth, fügt hinzu: „Die Steiermark ist mit der Solarthermie-Kampagne 2024 am besten Weg. Um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen wir auf Solarthermie setzen und den Ausbau nochmals beschleunigen. Die Kapazitäten sind vorhanden, die Kampagne soll durch attraktive Förderungen die Hausbesitzer zur Solarinstallation ermuntern.“

Vorteile für Heizung und Warmwasser

Anton Berger, Landesinnungsmeister der Installateure Steiermark, unterstreicht die Notwendigkeit der Nutzung von Solarenergie für Heizen und Warmwasser: „Beim Energieverbrauch denkt man oft an Strom, dabei fällt 80 Prozent des Energiebedarfs in Haushalten für Wärme an und nur 20 Prozent für Strom. Es ist daher notwendig, die Sonne für Heizen und Warmwasser zu nutzen. Der Energieertrag von Solarwärme ist dreimal so hoch wie bei Photovoltaik und das CO2-Einsparungspotential zweieinhalbmal so groß.“ Die Solarthermie-Kampagne „Doppeltsolar“ betont die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Solarthermie im Vergleich zur Photovoltaik. Während für die Stromerzeugung die Photovoltaik die Technologie der Zukunft ist, bietet die Solarthermie für Heizung und Warmwasser signifikante Vorteile. Die Förderung des Landes in Höhe von 300 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche (maximal 20 Quadratmeter) und der bundesweite „Raus-aus-Öl-und-Gas”-Solarbonus in Höhe von 2.500 Euro sollen Anreize für Hausbesitzer schaffen.

Solarenergie in Zahlen

Die Solarthermie-Kampagne bietet konkrete Beispiele für den Heizungstausch und verdeutlicht die Amortisationszeiten sowie die CO2-Einsparungseffekte. Ein Berechnungsbeispiel für die Installation einer thermischen Solaranlage im Zuge des Tauschs einer Ölheizung zeigt eine Amortisationszeit von 3,4 Jahren und eine CO2-Einsparung von 972 kg pro Jahr. Die Vergleiche zwischen Solarthermie und Photovoltaik betonen die höhere Effizienz und den stärkeren CO2-Einsparungseffekt der Solarthermie. Während Photovoltaik eine jährliche CO2-Einsparung von etwa 33 kg pro Quadratmeter Dachfläche erzielt, erreicht Solarthermie etwa 78 kg CO2 pro Quadratmeter Dachfläche und Jahr. Doppeltsolar vereint die Bemühungen von Land, Wirtschaft und Verband, um die Solarenergie verstärkt für die Wärmeerzeugung zu nutzen. Die gemeinsame Initiative unterstreicht die Bedeutung der Solarthermie als Schlüsseltechnologie im Kampf gegen den Klimawandel und als Beitrag zur Stärkung der heimischen Wirtschaft.

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