Michaela Kohlbacher-Schneider ist Imkerin im Klostergarten. – Foto: Studio Horst/EKH
Umwelt
19.05.2021

Welttag der Biene: Bienenvölker im Klostergarten

Im Klostergarten der Elisabethinen in Klagenfurt summt es – nicht nur am Welttag der Biene, am 20. Mai.

Am 20. Mai ist Weltbienentag. Was viele nicht wissen: Hinter den Mauern des Elisabethinen-Krankenhauses gibt es einen Garten, wo die Klosterbienen zu Hause sind. In Kooperation mit Bienenwirtschaftsmeisterin Michaela Kohlbacher-Schneider holten sich voriges Jahr Konvent und Krankenhaus vier Bienenvölker in die parkähnliche Anlage mitten in der Stadt. Kohlbacher-Schneider kümmert sich um die Bienen im Klostergarten. Die Stadtimkerin spricht von einem Paradies: "Es gibt hier ein riesiges Angebot blühender Pflanzen und Bäume." Warum sich Bienen in Städten immer wohler fühlen, begründet sie so: "Die Menschen in der Stadt verwenden in ihren Gärten und Anbauflächen viel weniger Pestizide als etwa auf landwirtschaftlich genutzten Flächen."

Ein Jungvolk entsteht

Ein Bienenvolk ging leider verloren, denn die Varroamilbe schlug im letzten Sommer zu. Nun soll aber ein Jungvolk entstehen. Das soll durch die Ableger-Bildung geschehen, durch gezielte Vermehrung. "Nach insgesamt fünf Wochen Ableger-Produktion kann man anhand der Brutwaben beurteilen, ob die Königin gut begattet wurde und für das folgende Jahr mit einem Wirtschaftsvolk zu rechnen ist", so Kohlbacher-Schneider. Ab nächstem Jahr könnte das neue Volk also Honig bringen.

Bienen als Therapie

Auch die Klienten des Therapiegartens in der Nähe der Bienenvölker sind schon Feuer und Flamme für die Bienen. "Gerade erst hat mich der Therapiegarten mit der Pflanzung einer bienenfreundlichen Apfelbeere überrascht." Beobachtet werden die Bienen auch von Klienten der städtischen Drogenberatung "Viva". Bis zu zwölf Klienten kommen zweimal in der Woche in den Therapiegarten, ein "Viva"-Mitarbeiter ist dabei. Dann wird umgestochen, Gartenutensilien angefertigt und bemalen, Unkraut gejätet oder geerntet.

Gesunde Bienenprodukte

Im Lateinischen gibt es ein Motto: "Ubi Apis ibi salus." – Wo Bienen sind, da ist Gesundheit. Das kann die Leiterin der Apotheke im Elisabethinen-Krankenhaus Iris Wille nur bestätigen: "Bienenprodukte steigern die Abwehrkraft und die Bildung roter Blutkörperchen sowie die Sauerstoffaufnahme in den Zellen. Damit verbessert sich der ganze Körper."

Auszeichnung vom Verein "Bienenschutzgarten"

Die Kaufmännische Direktorin des Krankenhauses Elke Haber hatte die Idee, Bienen im Klostergarten zu beheimaten. Vor Jahren hat sie eine Imker-Ausbildung bei Kohlbacher-Schneider absolviert. Seit 2019 ist das Ordenskrankenhaus Träger der Auszeichnung "Ich bin ein Bienenschutzgarten". "Wir leisten damit einen positiven Beitrag zu einem ökologischen Gleichgewicht", weiß Haber.

Michaela Kohlbacher-Schneider ist Imkerin im Klostergarten. – Foto: Studio Horst/EKH
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